Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)
unmöglich, absolut unmöglich, ihr hier in diesem Raum zu widerstehen, wo sie lebte und atmete und sich mit solcher Schönheit umgab. Er wusste, dass sich in den leuchtenden, lebhaften Farben widerspiegelte, wer sie wirklich war, und genau dieses Leuchten brauchte er. Diese Schönheit. In seiner trüben, glanzlosen Welt voller Gewalttätigkeit und Tod verzehrte er sich nach dem, was ihm nur Judith geben konnte. Er verzehrte sich in einem Maß nach ihr, das sein Vorstellungsvermögen überschritt.
Seine heftige Erektion war eine unablässige schmerzhafte Forderung, die er unmöglich ignorieren konnte. Sein Mund ging von gebieterisch zu fordernd über. Er hinterließ eine Spur von Küssen, die auf ihre Kehle und von dort aus zum Ausschnitt ihres T-Shirts führte. »Ich will nicht, dass du noch etwas anderes als diese goldene Kette trägst«, flüsterte er, und seine Küsse fanden einen Weg zu ihrem Ohr hinauf. Seine Zähne knabberten an ihrem Ohrläppchen. »Sieh zu, dass du aus diesem Zeug rauskommst.«
Er war kein Mann, der lange um etwas bat. Er konnte sich nicht ändern. Das hier war Stefan Prakenskij mit der Frau seiner Träume, seiner anderen Hälfte, nicht Thomas Vincents Eroberung. Thomas wäre höflich gewesen und Stefan wusste nicht, wie man höflich war, jedenfalls ganz bestimmt nicht dann, wenn sich die Lust so brutal mit einem unvertrauten Gefühl vermischte, das aus ihm hervorbrach und allumfassend war.
Er strich mit seiner Handfläche über ihre seidige Haut und ließ sie über die Rippen ihres schmalen Brustkorbs gleiten, während er seine Forderung geltend machte. Ein weiteres Mal ergriff er Besitz von ihrem Mund, versank in den samtigen Tiefen, kostete wilden Honig, küsste sie immer wieder und labte sich an ihrem Zauber.
Stefan hatte schon in jungen Jahren gelernt, jeden Aspekt seines Lebens zu kontrollieren, um zu überleben – seine Gedanken und insbesondere seine Gefühle, aber auch jede Form von Schmerz. Judith zu küssen bedeutete für ihn eine andere Form des Überlebens. Er hatte bis auf einen kümmerlichen Rest jede Menschlichkeit verloren, und hier, in diesem Raum, der zum Bersten mit Freude angefüllt war, war er von Menschlichkeit umgeben. Ihr Geist verband sich mit seinem, bis er nicht mehr sagen konnte, wo sie begann und wo er endete. Hier war ihr Geist mehr als irgendwo anders in ihrem Haus lebendig und stark, umgab ihn, verschmolz mit ihm und verstärkte jedes seiner Gefühle.
Die Wände ihrer Kaleidoskopwerkstatt, der ganze Raum und die Luft, die er umschloss, enthielten die Essenz von Judith, und es war ihm trotz seiner Gaben unmöglich, ihr zu widerstehen. Judith war von Natur aus eine sinnliche Frau und er war allseits von ihrer Leidenschaft für das Leben, für die Freude und für Farben umgeben. Sie war durch und durch weiblich, und hier war, stärker als irgendwo sonst, ihre Sexualität ebenso leicht zu sehen wie ihre mitfühlende Seite. Sie ließ ihn vor Verlangen bersten.
»Du hast viel zu viel an«, brachte er noch einmal durch zusammengebissene Zähne hervor. Eine Lust, die realer als alles war, was er jemals gekannt hatte, ließ ihn beben. »Zieh dich aus.«
Nichts hatte ihn jemals dazu gebracht, die Selbstbeherrschung zu verlieren, nicht die schlimmsten Prügel und auch nicht die geschickteste Liebkosung seines Gliedes, und doch bekam er jetzt bei der einen Frau, die zählte, kaum noch Luft vor Verlangen.
Judith legte ihren Kopf zurück, damit sie ihn mit ihren dunklen Augen ansehen konnte. Dort sah er ebenbürtige Glut, denn ihr Verlangen war genauso stark wie seines. Vielleicht war sie sich etwas weniger sicher als er, worauf sie sich hier einließ, aber er erkannte eine Gier, die sich an seiner messen konnte. Ganz langsam ließ sie ihre Arme sinken und legte ihre Hände um den Saum ihres T-Shirts. Sie zog den störenden Stoff über ihren Kopf, warf das Kleidungsstück auf einen nahen Tisch und schüttelte ihr Haar, damit es um sie herumfiel wie ein lebender Umhang aus schimmernder schwarzer Seide.
Ihm stockte der Atem. Die Spitzenkörbchen ihres BHs glitten von ihrem Körper und ließen ihre üppigen, hochangesetzten Brüste wie eine Opfergabe zurück. Ihre Brustwarzen hatten sich bereits flehentlich aufgestellt und ihre Brüste waren erwartungsvoll gerötet und hoben und senkten sich im Einklang mit ihrem schweren Atem. O Gott, war sie schön, noch schöner, als er sie sich vorgestellt hatte.
Er zog sie an sich, indem er seine Hand um ihren Nacken schlang,
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