Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)
eine Objektkammer wandern.«
Schutzbrillen lagen neben dem Propangasbrenner und den Flaschen mit Gas und Sauerstoff, die ihn speisten. Hohe Vasen aus Klarglas enthielten die leuchtend bunten Glasstäbe, von denen sie sprach.
»Ich benutze den kleinen Glasofen zum Tempern von geschnittenen Glasstücken, die ich forme und in den Spiegelprismen verwenden möchte.«
Auf einem weiteren Tisch standen Kisten für den Versand, und darunter war Verpackungsmaterial gezwängt. Er konnte sehen, dass sie in diesem scheinbaren Chaos in Wirklichkeit gut organisiert war. An einer Wand standen auf einer Reihe von langen, schmalen Tischen durchsichtige Acrylbehälter, die eine reichhaltige Auswahl von Objekten enthielten. Unter den schmalen Tischen waren Schubladen aus Plastik, die mit Objektkammern, diversen Ringen, Fassungen und Scheiben, optischen Linsen und Okularen gefüllt waren, mit allen möglichen faszinierenden Gegenständen, die sie gesammelt hatte, aber auch mit Rohren und Ständern für die verschiedenen Arten von Kaleidoskopen.
Stefan wurde von leuchtenden Farbtupfern angelockt, die aus den Kisten auf der Tischplatte quollen. Er schlenderte darauf zu, um einen Blick in die Schatztruhe zu werfen. Mit einer hochgezogenen Augenbraue drehte er sich zu ihr um.
»Das ist der ganze Krimskrams, den ich bei der Anfertigung von Kaleidoskopen benutze«, erklärte sie.
In diesem Raum war sie glücklich. Er konnte die Freude fühlen, die in der Luft hing, aber auch von den Objekten in den Behältern ausgestrahlt wurde; sogar die Wände waren davon durchdrungen. Obwohl es hier Zehntausende von winzigen Gegenständen gab, enthielt jeder Behälter nur eine Farbe, und das rief einen Regenbogeneffekt hervor, ganz ähnlich wie in ihren Gärten.
»Wo findest du diese Dinge?«
»Überall. Sind sie nicht grandios? All diese Farben und Formen und Oberflächenbeschaffenheiten? Ich schaue etwas an und sehe sofort die möglichen Verwendungszwecke vor mir. Kaleidoskope können Menschen beruhigen, ihnen die Zeit vertreiben, sie zum Lachen bringen oder sie in Tränen ausbrechen lassen. Ich fertige unter anderem auch persönliche Kaleidoskope an.« Zum ersten Mal hörte er eine Spur von Schüchternheit aus Judiths Stimme heraus. »Das da wird ein ganz besonderes Geschenk für Hannah Drake, die jetzt Harrington heißt. Es kann jetzt jeden Tag so weit sein, dass sie ihr erstes Kind bekommt, und ich habe Jonas versprochen, dass es bald fertig ist.«
Sie winkte ihn zu sich und er folgte ihr in die Mitte des Raumes, wo zwischen den U-förmigen Tischen, die ihren Arbeitsplatz bildeten, ein Stuhl auf Rollen den zentralen Platz einnahm. In Wahrheit wäre er ihr überallhin gefolgt, aber in diesem Raum fand er sie besonders aufregend und sexy.
9.
S tefan packte mit einer Faust Judiths langes Haar, schlang es mit einer raschen Bewegung um sein breites Handgelenk und zwang sie, abrupt stehen zu bleiben. Er war von ihr umgeben, von der Essenz ihres Wesens, und es gab nichts in ihm, was nicht auf diese weibliche Verlockung reagiert hätte. Von den leuchtend bunten Farben umgeben zu sein, die dem Licht und der Freude in ihr einen sichtbaren Ausdruck zu verleihen schienen, verstärkte sein zunehmendes Verlangen nach ihr nur noch mehr. Bei dieser Frau fühlte er sich zu Hause.
Sie drehte sich zu ihm um, begab sich in den Schutz seines Körpers und hob ihm ohne jedes Zögern ihren Mund entgegen. Sein Kuss hatte nichts Zartes an sich. Er verschlang sie und fühlte die vereinte Gier beider, die wie eine Flutwelle anschwoll. Seine Hände fanden nackte Haut unter ihrem dünnen T-Shirt, zart und warm und ungeheuer einladend. Sie passte perfekt zu ihm, aber noch entscheidender war, dass es um Judith herum keine Schatten gab, in die er zurückweichen konnte. Sie war wie eine strahlende Sonne, ein Punktscheinwerfer, der hell und heiß brannte, und sie war so verflucht sexy, dass er ihr unmöglich widerstehen konnte.
Ihre schmalen Arme schlangen sich um seinen Hals und ihre weichen Brüste pressten sich an seine Brust, bis er jeden ihrer Atemzüge fühlen konnte und jeden ihrer Herzschläge. Er küsste sie, bis keiner von beiden mehr atmen konnte, doch es war immer noch nicht genug und würde auch nie genügen. Ihre Haut lockte ihn an, glatt und erhitzt und so zart, dass ihn das schlichte Vergnügen, sie zu berühren, beinah laut stöhnen ließ.
Judith war alles, was er wollte, und vor allem war sie alles, was er brauchte, um wieder zum Leben zu erwachen. Es war
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