Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition)
sie träumte, verrückt wurde, oder ob das hier tatsächlich real war. Es fühlte sich jedenfalls verdammt real an. Der Gedanke beendete immerhin ihren Lachkrampf. „Ich heiße Cassandra.“ Er legte sich eine Hand auf die Brust und verbeugte sich knapp, „mein Name ist Darios. Ich habe für deine Tante die hiesige Welt ein wenig im Auge behalten. Es ist leider gekommen, wie sie es befürchtet hatte. Königin Isobel hat vor ihr Machtgebiet zu vergrößern und leider hat sie auch schon sehr konkrete Pläne dafür. Da Elena nicht mehr hier ist, musst du sie stoppen.“ „Ich? Und wie stellst du dir das vor? Selbst wenn ich glauben sollte, dass das hier weder ein Traum noch eine Wahnvorstellung ist, was ich nicht tue, hätte ich nicht die geringste Ahnung, was ich tun müsste.“ Er seufzte: „Natürlich, du musst ja alles erst lernen. Ich rate dir es schnell zu tun, wir haben nicht mehr viel Zeit.“ In ihr sträubte sich alles, irgendetwas störte sie an der ganzen Sache. Plötzlich machte es Klick in ihrem Kopf, sie wich einen Schritt zurück und warf ihm vor: „Wenn du hier bist, dann bist du auch ein Gefangener. Warum sollte ich dir trauen?“ Er trat einen Schritt auf sie zu, sie taumelte zurück, prallte aber bald gegen eine der Hauswände. Sie verbiss sich einen Fluch, sie hatte sich genau in eine Falle manövriert. Er verlagerte sein Gewicht, bis er sie fast zwischen sich und der Wand einklemmte. Er strich ihr sanft eine Haarsträhne nach hinten, beugte sich zu ihrem Ohr und flüsterte ihr zu: „Weil du keine Wahl hast. Du brauchst mich.“ Dabei strich sein warmer Atem wie eine Liebkosung über ihre Haut. Seine Wärme hüllte sie ein und gab ihr einen Vorgeschmack auf eine echte Umarmung. Sie hätte Angst haben sollen, aber ihr liefen heiße Schauer durch den Körper. Es hätte so viele wichtige Fragen gegeben, aber im Moment fiel ihr nur eine ein, sie hauchte: „Warum hast du mich letztes Mal geküsst?“ Er lachte sinnlich auf, und raunte: „Weil ich dich will.“ Das schickte den nächsten Schauer durch sie, er fuhr fort: „Schade, dass du so schnell wieder aufgewacht bist, sonst hätten wir noch mehr getan, als uns nur zu küssen.“ Vor ihrem inneren Auge tauchten ihre nackten, ineinander verschlungenen Körper auf. Das brachte zum Glück nicht nur ihre Hormone, sondern auch ihr Adrenalin in Schwung. Vielleicht träumte sie, vielleicht war sie auch nur verrückt, aber falls das hier doch echt sein sollte, würde sie sicher nicht mit einem Wildfremden sofort ins Bett hüpfen, oder sonst wohin. Sie spannte sich an und stieß ihn hart gegen die Brust. Sie fauchte: „Geh weg von mir.“ Er lachte samtig auf, gab sie aber frei. Sie wich zur Seite aus und taumelte panisch von ihm weg. Er sah sie hungrig an, „wir werden zusammen sein schöne Cassandra, bald.“ Als er die Hand wieder nach ihr ausstreckte, kreischte sie vor Panik auf und sprang zwischen die Häuser. Ihre Gedanken rasten, er hatte gesagt sie wäre letztes Mal aufgewacht, also musste sie wieder aufwachen. Aber wie zur Hölle sollte sie das anstellen. Während sie rückwärts vor ihm zurückwich, fiel ihr das Buch wieder ein. Elena hatte geschrieben, sie müsse sich auf das Bild konzentrieren. Was würde passieren, wenn sie sich auf das Haus ihrer Tante konzentrierte? Sie stellte sich ihr Bett vor, die Bettdecke, das Buch auf dem Nachtkästchen. Ein Prickeln durchfuhr sie, Gott sei Dank es klappte. Sie wich weiter zurück, nur um plötzlich festzuhängen. Sie blickte hektisch nach unten, aber da war nichts und doch konnte sie ihre Füße nicht mehr von der Stelle rühren. Darios sanfte Stimme holte ihren Blick wieder nach oben: „Es tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Keine Sorge, ich lasse dich gleich wieder los. Aber erst musst du noch etwas wissen.“ Sie starrte ihn entsetzt an, zum Glück kam er nicht näher. Er sagte ernst: „Ich weiß, das alles muss im Moment sehr unwirklich auf dich wirken, aber es ist wahr. Du musst so schnell wie möglich alles lernen. Bald wird es hier so übel, dass das Bild dich von allein holen wird. Wenn das passiert, wirst du körperlich anwesend sein, nicht nur als Astralkörper, dann bist du verwundbar. Und am wichtigsten finde das Amulett deiner Tante. Es hat die Form einer Triskele. Es ist der Schlüssel um Isobel aufhalten zu können. Finde es und lerne alles darüber, schnell.“ Als er geendet hatte, löste sich ihre Erstarrung und sie stolperte nach hinten. Mit einem letzten
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