Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition)
panischen Blick zu ihm stellte sie sich wieder ihr Schlafzimmer vor, einen Herzschlag später lag sie wieder in ihrem Bett.
Ihr Herz hämmerte, ihre Hände zitterten, ihre Gedanken rasten, obwohl sie wieder in ihrem Bett lag, erschien ihr alles so real. Sie versuchte vernünftig zu denken, aber es wollte ihr nicht gelingen. Seine Worte hatten sich wie Säure in ihre Gedanken gebrannt. Suche das Amulett in Form einer Triskele. Welches Amulett zum Teufel, sie hatte nie eines bei ihrer Tante gesehen, schon gar keines in Form einer Triskele. Ihre Gedanken stoppten und klammerten sich an diese Erkenntnis. Sie hatte ein solches Amulett weder jemals bei ihrer Tante gesehen, noch in dem Buch davon gelesen. Falls es tatsächlich hier im Haus sein sollte, dann konnte das alles, so verrückt es auch war, doch real sein. Wenn nicht, nun dann sollte sie sich schnell einen Psychiater suchen. Sie war sich nicht sicher, welche der beiden Möglichkeiten ihr mehr Angst machte.
Es war zwar noch mitten in der Nacht, aber an Schlaf war ohnehin nicht mehr zu denken. Dazu war sie viel zu aufgeregt und hatte zu viel Angst, ohne Gewissheit wieder bei Darios zu landen. Die Frage war nur, wo könnte sich ein solches Amulett befinden? Das Haus war riesig und voll mit Truhen und Schränken. Sie grübelte, logisch betrachtet musste es, da sie es nie gesehen hatte, an einem Ort sein, den sie als Kind nie erforscht hatte. Sie versuchte sich ihre kindlichen Streifzüge wieder in Erinnerung zu rufen. Sie hatte praktisch jeden Winkel des alten Hauses durchstöbert, bis auf einen Raum. Der große Dachboden war stets verschlossen gewesen. Als sie ihre Tante nach dem Grund gefragt hatte, hatte die ihr nur gesagt, dass sie für diesen Raum noch nicht reif genug wäre. Damals war ihr das lächerlich erschienen, aber nun sah sie es in einem andern Licht.
Cassandra streifte ihren Morgenmantel über und holte sich den Schlüsselbund aus ihrer Handtasche. Sie eilte die Stufen hoch, bis zu der massiven Holztür, die sie noch nie durchschritten hatte. Sie probierte mehrere Schlüssel durch, bis sie endlich den passenden gefunden hatte. Die alte Tür knarrte, als sie daran zog. Sie war schwer, fast schien es ihr, als ob das alte Holz sich gegen ihr Eindringen wehren würde. „Jetzt reicht es aber du dumme Kuh, hör auf dir was einzureden“, rief sie sich selbst zur Ordnung. Dennoch kribbelte ihr ganzer Körper vor Nervosität, als sie nach dem Lichtschalter tastete. Die Glühlampe war alt und staubig, ihr Licht tauchte den großen Raum in ein gespenstisches Licht. Cassandra schluckte, sie kam sich vor wie in einem Geisterschloss. Das unheimliche Licht beleuchtete unzählige Truhen, abgedeckte Möbel und anderes Zeug, das sie unter den Tüchern nicht erkennen konnte. In ihr stieg das Verlangen auf, erst bei Tageslicht wiederzukommen. Sie warf einen Blick auf das helle Viereck hinter ihr, der erste Stock wirkte verlockend, aber sie straffte sich, was immer in diesem Haus los war, sie würde die Antwort hier finden. Sie gab sich einen Ruck und ging auf die erste Truhe zu.
Sie suchte nun schon seit Stunden, durch die schrägen Dachfenster war schon die Dämmerung zu sehen. Bisher hatte sie außer hoffnungslos veralteter Kleidung, ein paar möglicherweise wertvollen Antiquitäten und ein paar Familienalben nichts gefunden. Das beginnende Tageslicht und die Stunden voller Beschäftigung hatten den Traum zumindest ein wenig verblassen lassen. Langsam aber sicher stieg Erleichterung in ihr hoch, sie hatte wohl doch nur ein Nervenproblem. Es war aber auch kein Wunder, der Tod ihrer Tante, ihr schlechtes Gewissen und die Probleme in ihrem Job, es wäre fast schon merkwürdig gewesen, wenn sie keine hätte. Während sie fast automatisch das nächste Tuch von einer Kiste zog, nahm sie sich vor, sobald sie hier alles geregelt hatte, den ganzen alten Ballast zurückzulassen. Sie würde sich einen neuen Job suchen und endlich einen dauerhaften Partner. Vielleicht würde es sogar Jacob sein. Ein Lächeln glitt auf ihre Lippen, möglicherweise hatte das Schicksal sie ja hergeführt um ihn zu treffen. Durch diese Gedanken viel ruhiger geworden, bewunderte sie erst mal ausgiebig die Truhe unter dem Tuch. Sie war alt und mit hübschen Schnitzereien übersäht. Als sie den Deckel hochklappen wollte, ging es nicht. Sie zerrte heftiger daran, aber er rührte sich keinen Millimeter. Sie senkte den Kopf um den Deckel näher zu betrachten. Sie bemerkte ein kleines Schloss in der
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