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Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition)

Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition)

Titel: Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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soweit war, oder das Amulett zu ihnen in die Tasche stecken. Sie stand auf und durchwühlte ihr Reisegebäck. Ein Samtbeutel kam ihr unter die Finger. In ihm waren einige Schmuckstücke verpackt. Er diente wohl dazu, sie vor Kratzern zu schützen. Sie schüttelte die wertvollen Stücke achtlos heraus und nahm ihn näher in Augenschein. Er war groß genug, um sowohl den Dolch als auch den Kamm zu verbergen. Am oberen Ende hatte er ein Band, mit dem man ihn zuzog. Sie trat zum Kleid und verknotete das Band mit der Samtkordel. Vorsichtig zog sie daran, aber es hielt. Sie holte den Kamm und den Dolch und steckte sie hinein. Dann trat sie zurück und besah sich ihr Werk, es mochte nicht der Mode entsprechen, aber es war zweckmäßig. Sie ging zurück zum Bett und legte sich wieder hin.

    Sie war längst wach, als Darios in ihr Zelt schlüpfte. Sie setzte sich auf und fragte: „Ist es soweit?“ „Bald Liebste bist du bereit?“ Sie schnitt eine Grimasse, „mehr schlecht als recht, aber besser wird es wohl nicht mehr.“ „Du wirst es schon schaffen. Ich habe dem Hauptmann erzählt, dass die Anwesenheit von zu vielen Leuten deine Konzentration stören würde. Also werden nur ich, er und der Baron in unmittelbarer Nähe sein. Du führst einfach nur die Formel aus. Sobald Isobel durch die Magie in das Portal gezogen wird, konzentrierst du dich einfach nur darauf sie durchzuschicken. Um Harald kümmere ich mich und falls erforderlich auch um den Baron. Ich vermute allerdings, dass er aufgrund ihrer Behandlung über einen Führungswechsel nicht eben unglücklich sein wird. Ehe Haralds Männer etwas merken, ist schon alles vorbei. Sie werden sich dann auf die Seite der Sieger schlagen.“ Sie erwiderte ironisch: „So viel Loyalität ist ja gar nicht auszuhalten.“ Er zuckte die Schultern, „der Preis für Tyrannei. Brauchst du Hilfe?“ Sie schüttelte den Kopf, „ich komme raus, sobald ich fertig bin.“ Er lächelte ihr noch mal aufmunternd zu und schlüpfte wieder nach draußen. Cassandra wünschte, sie wäre nur halb so zuversichtlich wie er, denn sie war höllisch nervös.

    Nachdem sie ihr Reitkostüm angelegt und den Dolch samt Kamm in der Gürteltasche verstaut hatte, nahm sie die Triskele in die Hand und trat aus dem Zelt. Draußen erwarteten sie Darios, der Hauptmann und ein Spalier aus Wachen. Sie runzelte irritiert die Stirn, Darios beruhigte sie: „Keine Sorge, sie werden deine Konzentration nicht stören. Sie sind nur gekommen, um dir ihren Respekt zu erweisen. Sie werden hier im Lager auf uns warten.“ Harald trat zu ihr und bot ihr die Hand, „darf ich euch zum Portal geleiten, wenn ich schon bei den magischen Dingen keine Hilfe bin?“ Sie zwang sich ihn anzulächeln und erwiderte: „Liebend gerne.“ Sie legte ihre Hand auf seine und ließ sich zu dem Stein führen.
    Dort wurden sie bereits von Arik erwartet. Er hatte rechts vom Stein Aufstellung bezogen und sah ihnen unbewegt entgegen. Harald führte sie direkt vor den Stein, wartete, bis sie ihre Hand von seiner genommen hatte und trat auf die linke Seite. Darios trat hinter sie und sagte: „Nun lass uns ein neues Zeitalter für diese Welt einleiten.“ Sie verkniff sich ein sarkastisches Lachen, mit zweideutigen Ausagen war er nicht schlechter als das berühmte Orakel von Delphi.
    Sie hob das Amulett mit beiden Händen über ihren Kopf und sah konzentriert auf den Stein. Eigentlich gab es keine bestimmte Formel, es ging ja eher um ihren Willen es zu tun, es lag also an ihr, die Worte zu formen. Sie hoffte inständig, keinen Fehler zu machen.
    Ihre drei Beobachter starrten sie erwartungsvoll an, ihr Mund wurde trocken, aber sie unterdrückte das Räuspern, um nicht nervös zu wirken. Sie begann: „Mit meiner Autorität als Hüterin befehle ich dir, wirke deine Macht.“ Gleichzeitig stellte sie sich vor, wie das Amulett aktiv wurde. Einen Herzschlag später begann es sanft zu vibrieren und zu leuchten. Sie senkte die Hände, bis das Amulett sich vor ihrem Gürtel befand. Sie löste eine Hand, zog die Öffnung des Beutels weiter auseinander und griff hinein. Sie berührte beide Gegenstände und fuhr fort: „Verbinde dich für mich.“ Dann riss sie den Dolch und den Kamm heraus und führte sie mit dem Amulett zusammen. Jetzt glühten alle drei. Sie hörte Harald zischen: „Was soll das?“ Darios zischte zurück: „Stört sie nicht, das gehört zum Ritual.“ Sie blendete beide aus und hob nun alle drei Gegenstände über ihren Kopf, sie

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