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Hütet euch vor Harry

Hütet euch vor Harry

Titel: Hütet euch vor Harry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verlor, prallte gegen den Kühlergrill, erhielt einen Stoß und rutschte auf die Haube, wo er sich noch drehte, dann aber zur Seite rollte.
    Jane war bereits aus dem Fahrzeug geflitzt. Sie huschte an die linke Seite und fing den Jungen ab.
    Johnny schrie plötzlich auf, dabei brüllte er den Namen Harry, was bei mir eine Alarmglocke anschlagen ließ. Jane hatte Johnny auf die Füße gestellt und schüttelte ihn durch. »Es ist nicht Harry!« fuhr sie ihn an.
    »Ich bin es, ich! Jane Collins! Hörst du?«
    Johnny verstummte. Entsetzen stieg in mir hoch, als ich sein Gesicht sah, denn es strahlte eine fürchterliche Angst ab.
    »Harry ist da. Er will mich holen!«
    »Wo ist er, Johnny?«
    Jane hatte ihre eigene Angst überwunden. Sie war zu einer unheimlich starken Frau geworden, die sich durch nichts mehr von ihrem Ziel abbringen ließ.
    »Hier – hier…«
    Ich rekapitulierte sehr rasch.
    Johnny war vom Haus her gekommen. Er hatte von einer Verfolgung gesprochen. Demnach konnte es sein, daß Harry dicht hinter ihm war.
    Sicherlich würde er aus dieser Richtung erscheinen, falls er sich nicht durch die Büsche schlug.
    Ich drehte mich.
    Vor mir lag der Weg, aber auch der Beginn der Kurve, in die ich nicht hineinschauen konnte. Es war nicht mehr nötig.
    Zuerst hörten wir das leise Knirschen von Kies, dann irgendwelche Tritte, und einen Moment später tauchte er auf.
    Es war nicht der Harry, wie ich ihn kannte. Vor uns stand ein braunes Skelett und hatte sich mit der goldenen Pistole bewaffnet, die eigentlich Bill Conolly gehörte.
    Himmel, mir blieb fast das Herz stehen. Ich zog die Beretta, aber Jane schlug meinen Arm zur Seite, damit ich auch nicht nach dem Kreuz greifen konnte.
    »Ich hole ihn mir, John!«
    »Verdammt, er hat Bills Pistole!«
    »Das sehe ich. Ich habe ihn gespürt, er hat sich bei mir gemeldet, und ich werde ihn vernichten.«
    Ihre Stimme hatte einen derartig harten Klang angenommen, daß ich zurücktrat, mich um Johnny kümmerte und ihn in die Deckung des Rovers zerrte. Auch ich duckte mich dahinter, denn gemeinsam wollten wir abwarten, was geschah.
    Jane spielte mit ihrem Leben.
    Ich gab ihr Rückendeckung und war bereit, sofort eine geweihte Silberkugel auf das Knochengestell zu schießen und es gleichzeitig mit dem Kreuz zu attackieren. Johnny hatte sich wieder etwas gefangen. Mit Zitterstimme fragte er: »Ist Jane lebensmüde?«
    »Hoffentlich nicht, mein Junge«, murmelte ich, »hoffentlich ist sie das nicht…«
    ***
    »Hallo, Harry!« sagte Jane ganz cool und ging direkt auf ihn zu. »Endlich sehen wir uns. Hat ja lange genug gedauert, aber du hast dich bei mir immer wieder gemeldet. Ich weiß jetzt, wer du bist, Harry. Ich habe deine Botschaft sehr gut empfangen können. Du bist ein verfluchter Kindermörder, den die Schreie seiner Opfer immer und für alle Zeiten verfolgen werden. Du kannst nicht mehr anders. In welcher Gestalt du auch wiedergeboren wirst, du mußt den Weg der Hölle gehen. Du mußt töten. Immer wieder töten, denn das ist dein Fluch!«
    Harry sagte nichts. »Stimmt es?«
    »Ja!«
    »Gut, Harry, danke. Und jetzt bist du geboren worden, um abermals zu töten. Johnny ist zwar kein Kind mehr, aber du hast ihn dir ausgesucht, weil der Teufel es dir befohlen hat. Er hat dich zu seinem Werkzeug gemacht. Du bist ihm in die Falle gelaufen, er hat dich geschickt, Johnny zu töten, um uns damit zu treffen, denn der Junge ist das Patenkind des Geisterjägers, und dieser wiedrum gehört zu den absoluten Topfeinden der Hölle. Ein guter Plan, aber nicht gut genug für uns, Harry, denn wir sind besser.«
    »Du bist doch dem Teufel…«
    »Ich war dem Teufel zugeneigt«, sprach Jane in den dumpfen Stimmenklang hinein.
    »Nein, du hast es in dir. Ich spürte es genau. Du kannst dich nicht verstellen.«
    »Ja, es sind noch die alten Kräfte. Aber soll ich dir etwas sagen, Harry? Trotz der alten Kräfte oder gerade deretwegen ist es mir gelungen, wieder ein Kreuz anfassen zu können. Ich kann es wieder, ich brauche mich nicht davor zu fürchten, und ich fürchte mich auch nicht vor dir, Harry, denn dein Weg ist hier zu Ende.«
    Ich hatte alles gehört. Einerseits bewunderte ich Janes Mut, andererseits war es Wahnsinn, ihm ohne Waffen gegenüberzutreten und ihn noch zu provozieren.
    »Wieviel Kinder hast du umgebracht, Harry? Sag es, ich will die Zahl wissen! Du hörst doch ihre Schreie, die auch ich gehört habe. Und ich muß dir sagen, daß sie furchtbar waren…«
    »Immer, wenn ich

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