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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 02 - Blutspur
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schienen die völlige Kontrolle über diesen Prozeß zu besitzen -,
was jegliche Glaubwürdigkeit ruinieren würde, die er vielleicht besaß... und
im Verkauf war Glaubwürdigkeit alles.
    „Nun, wenn ich sie
lebend nicht zu Geld machen kann... "

Er lächelte.
    Werwölfe.
    Wölfe.
    Tote Wölfe bedeuteten
Felle. Wenn man den Kopf mitnahm, hatte man einen prima Kaminvorleger.
    Die Leute waren immer
bereit, für Einzigartiges und Ungewöhnliches zu zahlen.

 
    Neun
    „Hat jemand Daniel
heute schon gesehen?"
    Jennifer blickte von
der Klette auf, die sie aus dem Fell ihrer Schwester holte. „Er ist vor etwa
einer Stunde den Weg hochgegangen. Er sagte, er wollte auf die Post
warten."
    „Es ist Sonntag."
Nadine verdrehte die Augen. „Ehrlich, dieses Kind und Wochentage. Peter,
könntest du ihn bitte holen gehen?" Ihr Tonfall lag zwischen Bitte und
Befehl.
    Gute Feldwebel
benutzten den gleichen Ton, überlegte Vicki. Vielleicht konnten die Werwölfe
sich viel leichter integrieren, als sie sich vorgestellt hatte.
    Peter zog sein T-Shirt
über den Kopf und warf es Rose zu. „Glaubst du, du kannst die Wagenschlüssel
finden, bevor ich zurück bin?"
    „Sie sind hier
dazwischen", murmelte sie und wühlte einen Stapel Papier durch. „Ich
weiß, daß sie's sind, ich kann sie riechen... "
    „Machen Sie sich keine
Sorgen deswegen", empfahl Vicki und bewahrte einen schiefen Stapel des Ontario
Farmers davor, zu Boden zu rutschen. „Wenn wir sie nicht finden, bis Peter
zurückkommt, nehmen wir Henrys Wagen."
    „Den BMW?" Peter
kickte seine Turnschuhe von den Füßen. „Sie wissen, wo die Schlüssel
sind?"
    Sie grinste. „Klar, er
hat sie mir gegeben, falls wir ihn wegfahren müssen."

„Gut!" Er ließ
seine kurze Hose auf Roses Kopf fallen. „Such nicht zuviel", wies er sie
an, dann verwandelte er sich und raste aus der Tür und mit
Höchstgeschwindigkeit den Weg entlang.
    Mark hatte die Absicht
gehabt, nur an der Farm vorbeizufahren, um zu sehen, ob er irgendwelche angeblichen
Werwölfe entdecken und einen Blick auf ihre Felle werfen konnte, aber als er
die Gestalt neben dem Briefkasten sitzen sah, schien sie ihm wie ein Geschenk
Gottes.

„Und wie mir
versichert wurde, ist Gott auf unserer Seite."
    Also hielt Mark an.
    Sie sah nicht wie ein
Wolf aus, aber auch nicht ganz wie ein Hund. Sie hatte ungefähr die Größe eines
kleinen Deutschen Schäferhunds, saß da und sah ihn an, den Kopf zur Seite
gelegt, in der Hitze ein wenig hechelnd. Ihr völlig schwarzes Fell schien
eindeutig die Merkmale eines Wolfsfell zu haben, mit den langen seidigen
Haaren, durch die Frauen so gern mit den Händen fuhren.
    Mark streckte den Arm
aus dem offenen Wagenfenster und schnippte mit den Fingern. „Hier Junge. Komm
her... "
    Die Kreatur stand auf,
streckte sich und gähnte, ihre Zähne leuchteten sehr weiß gegen das Schwarz
ihrer Schnauze.
    Warum hatte er keinen
Hundekuchen oder ein Schweinekotelett oder so etwas mitgebracht? „Komm
schon." Schade, daß er schwarz war; eine exotischere Farbe hätte einen höheren
Preis gebracht.
    Dann sah er einen
roten Blitz den Weg entlangkommen. Als er den Briefkasten erreichte, wurde ihm
klar, daß der Schwarze erst halb ausgewachsen war. Die rote Kreatur war
riesig, mit dem schönsten Fell, das Mark je gesehen hatte. Langes, dichtes Haar
in allen Schattierungen von tiefem Rotbraun bis zu fast Rotgold im Sonnenlicht.
Jedes Mal, wenn sie sich bewegte, tanzten Glanzlichter über ihren ganzen Leib.
Schnauze und Ohren waren sehr spitz, und ihre Augen waren mit dunklerem Fell umrahmt,
was ihr ein fast menschlich ausdrucksvolles Gesicht verlieh.
    Er kannte Leute, die
das ganz große Geld dafür bezahlt hätten, um so ein Fell zu besitzen.
    Sie musterte ihn einen
Augenblick mit erhobenem Kopf und ignorierte die Versuche des kleineren, sie
umzustoßen. Etwas in ihrem Blick ließ Mark sich außerordentlich unwohl fühlen,
und alle Zweifel, die er vielleicht daran gehabt hatte, daß diese Kreaturen
mehr waren, als sie schienen, verschwanden unter diesem festen Blick. Dann
drehte sie sich um, und beide rannten den Weg zurück.
    „Ja", murmelte er
und sah zu, wie sie rannten. „Ich habe mein Vermögen gefunden." Das Beste
daran war, daß, wenn diesmal irgend etwas schief ging, der verrückte Onkel Carl
und sein wirrer Auftrag des Herrn die Sache ausbaden würden.
    Sein Plan sah zunächst
vor, nach London zu fahren, um Nachforschungen anzustellen. Vicki brauchte
nicht lange, um herauszufinden, welche

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