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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 02 - Blutspur
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Fleisch, das ihm von der
Oberseite der Schulter weggeschossen worden war - damit konnte er leben. „Meine
Rasse hat stärkere Knochen als deine", erklärte er und versuchte, den Arm
zu beugen. Vicki ballte die Faust und sah aus, als sei sie auch bereit, sie zu
benutzen, daher hörte er auf.
    „Stärker?" Vicki
schnaubte. „Verdammt, das ist Titan."
    „Nein. Titan wäre
gebrochen." Er zuckte, als Donald ein weiteres Stück Schrot aus seinem Oberschenkel
fischte, und wandte sich dann wieder Vicki zu. „Ist dir klar, daß deine
Ausdrucksweise leidet, wenn du besorgt bist?"
    „Wovon zum Teufel
redest du?"
    „Du hast in der
letzten Stunde mehr geflucht als in der ganzen Zeit, seit ich dich
kennengelernt habe."
    „Ja?" Sie schlug
den Erste-Hilfe-Kasten unnötig heftig zu. „Ich hatte auch mehr, worüber man
fluchen konnte, nicht wahr? Ich verstehe nicht, wie das passiert ist. Du sollst
doch bei Nacht so toll sein. Woran hast du gedacht?"
    Er sah keine
Veranlassung zu lügen. „An dich. An uns. An das, was vorher geschehen
war."
    Vickis Augen verengten
sich. „Wenn das nicht typisch Mann ist. 450 verfluchte Jahre alt und denkt
immer noch mit den Eiern."
    „So sind wir nun
mal." Donald richtete sich auf und warf die Pinzette in die Schüssel mit
dem Schrot. „Ein paar Stunden, und du bist so gut wie neu. Ein paar der
oberflächlicheren Löcher heilen schon."
    „Du bist ziemlich gut
darin", bemerkte Henry und hob sein Bein ein wenig an, um besser sehen zu
können.
    Donald zuckte die
Achseln. „Ich hatte eine Menge Übung vor 20, 30 Jahren. Die Leute waren damals
schneller am Abzug, und Fell hält nur eine gewisse Menge ab. Ich hatte oft ein
ganz ähnliches Muster auf meinem Arsch." Er verdrehte sich in einer
Weise, wie es keine menschliche
    Wirbelsäule
fertigbringen würde, und musterte den fraglichen Körperteil. „Scheint alles weg
zu sein." Er nahm die Schüssel und ging Richtung Tür. „Wenn du einer von
uns wärst, würde ich dir vorschlagen, dich ein paarmal zu verwandeln, um eine
mögliche Entzündung auszuräumen, oder daran zu lecken. Aber so... " Er
zuckte die Achseln und war fort.
    „Ich wollte noch nicht
einmal fragen!" protestierte Henry, als Vicki auf ihn niederstarrte.
    „Gut." An
Schrotwunden lecken, also wirklich! Sie konnte das Starren nicht beibehalten.
Es wurde zum Grinsen, dann zum besorgten Stirnrunzeln, als ihr ein neues
Problem einfiel. „Wirst du wieder trinken müssen?"
    Er schüttelte den
Kopf, was er augenblicklich bereute. „Morgen vielleicht, nicht heute
nacht."
    „Nach dem Angriff des
Dämons mußtest du trinken."
    „Glaub mir, ich war
nach dem Angriff des Dämons in wesentlich schlechterer Verfassung."
    Vicki legte die Hand
leicht auf Henrys flachen Bauch, genau dort, wo die Linie aus rotgoldenem Haar
unter dem Nabel begann. Ihre Bewegung war besitzergreifend, ohne sexuell zu
sein. „Kannst du morgen trinken?"
    Er legte seine gesunde
Hand auf die ihre. „Wir werden schon eine Lösung finden."
    Sie nickte,
unzufrieden, aber zumindest bereit zu warten. Ihr Verlangen war ihr peinlich,
und sie hoffte stark, daß Henrys vampirische Schwingungen dafür verantwortlich
waren. Überaktive Hormone waren das letzte, was sie brauchte. „Weißt du, ich
bin überrascht, wie du 400 Jahre überlebt hast: erst der Dämon, jetzt das, und
das in nur fünf kurzen Monaten."
    „Du wirst es
vielleicht nicht glauben, aber bis ich dich getroffen habe, habe ich das
gesetzte, langweilige Leben eines Liebesromanautors geführt."
    Sie zog die
Augenbrauen hoch, und die Brille rutschte auf ihre Nasenspitze.
    „Na gut", räumte
er ein, „das Nachtleben war ein bißchen besser, aber solche Sachen sind mir nie
passiert."
    „Nie?"
    Er grinste, als ihm
etwas einfiel, obwohl das Ereignis damals alles andere als komisch gewesen
war. Eine Frau - in Ordnung, seine Affäre mit einer Frau - war auch für diese
Katastrophe verantwortlich gewesen. „Nun, fast nie... "

Sein rechtes Knie
fühlte sich doppelt so groß wie normal an und trug sein Gewicht kaum noch. Ein
glücklicher Hieb des Eisenhammers des Schmieds hatte die Seite des Gelenks
getroffen. Ein Mensch hätte nie wieder gehen können. Henry Fitzroy, der Vampir,
war aufgestanden und weggerannt, aber die Verletzung und der Schmerz hatten ihn
zur Geschwindigkeit eines Sterblichen gezwungen.
    Er hörte die Hunde.
Sie waren nah.
    Er hätte die Falle
ahnen, hätte die Männer, die in den dunklen Ecken des Zimmers lauerten, hören,
riechen oder sehen

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