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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 01 - Blutzoll
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Kellnerin die
Schüsseln durch Teller mit dampfendem Essen ersetzen konnte. Dankbar für die
Gelegenheit, ihre Fassung wiederzugewinnen, spielte Vicki mit einem Eßstäbchen
und hoffte, daß er nicht merkte, wieviel ihr dies bedeutete. Es war ihr selbst
nicht klar gewesen, bis ihr Herz bei seiner Antwort wieder zu schlagen begann
und sie fühlte, wie ein Teil ihrer selbst, von dem sie geglaubt hatte, er sei
gestorben, als sie die Truppe verlassen hatte, langsam wieder zum Leben
erwachte. Sie wußte, daß ihre Reaktion für einen oberflächlichen Beobachter
nicht zu erkennen gewesen wäre, aber Celluci war alles andere als das.
    Bitte, lieber Gott, laß ihn einfach nur denken, er
ziehe mir die Würmer aus der Nase. Laß ihn nicht merken, wie sehr ich das
brauche.
    Zum ersten Mal seit langer Zeit schien Gott ihr
zuzuhören.
    „Hast du nun eine bessere Idee?" fragte Mike
anzüglich, als sie wieder mit ihrer Mahlzeit allein waren.
    Wenn er ihre Erleichterung bemerkt hatte, ließ er
sich nichts anmerken, und das reichte Vicki völlig aus. „Es ist ein bißchen
schwierig, Hypothesen aufzustellen, ohne jegliche Informationen", bohrte
sie nach.
    Er lächelte, und sie verstand nicht zum ersten Mal,
warum Zeugen beiderlei Geschlechts bereit waren, vor diesem Mann ihr Innerstes
nach außen zu kehren. „Hypothesen aufstellen. Große Worte. Machst du
Kreuzworträtsel?"
    „Ja, zwischendurch, während ich internationale
Juwelendiebe aufspüre. Spuck's schon aus, Michael Celluci."
    Wenn überhaupt, dann hatte es am zweiten Tatort
noch weniger Hinweise als am ersten gegeben. Keine Fingerabdrücke außer denen
des Opfers, keine Spuren, niemanden, der gesehen hatte, wie der Mörder die

Tiefgarage betrat oder verließ. „Und der Tatort war
schon mehrere Stunden alt, als wir eintrafen... "
    „Du hast gesagt, die Spur in der U-Bahn führte in
einen Unterstand für Arbeiter?"
    Er nickte und sah finster eine Zuckerschote an.
„Blut über die gesamte Rückwand. Die Spur führte in den Unterstand, aber keine
führte heraus."
    „Hinter die Rückwand?"
    „Du denkst an einen Geheimgang?"
    Vicki nickte schüchtern.
    „Wenn man alles in Betracht zieht, wäre das eine
Antwort, mit der ich gut leben könnte." Er schüttelte den Kopf, und die
Locke fiel ihm wieder ins Gesicht. „Nur Dreck. Wir haben es überprüft."
    Obwohl man DeVerne Jones mit einem abgerissenen
Lederfetzen in der Hand gefunden hatte, war Dreck so ziemlich alles gewesen,
was sie am dritten Tatort sichergestellt hatten. Dreck und einen Obdachlosen,
der etwas über die bevorstehende Apokalypse stammelte.
    „Wart mal einen Moment... " Vicki runzelte vor
Konzentration die Stirn, dann schob sie ihre verrutschte Brille wieder hoch.
„Hat nicht der alte Mann in der U-Bahn das gleiche über die Apokalypse
gesagt?"
    „Nee. Über Armageddon."
    „Das ist das gleiche."
    Mike Celluci seufzte. „Du versuchst mir
weiszumachen, es sei nicht ein Typ, sondern vier Typen auf Pferden, Vicki?
Danke. Du warst mir eine große Hilfe."
    „Ich vermute, ihr habt überprüft, ob es eine
Verbindung zwischen den Opfern gibt? Ein mögliches Motiv?"
    „Ein Motiv!" Celluci schlug sich mit dem
Handrücken an die Stirn. „Warum bin ich bloß nicht gleich daraufgekommen?"
    Vicki spießte einen Mu-Err-Pilz auf und murmelte:
„Klugscheißer."
    „Keine Verbindungen, kein Motiv. Wir sind noch auf
der Suche." Er zuckte die Achseln, eine knappe Meinungsäußerung dazu, was
die Suche ergeben würde.
    „Irgendwelche Kulte?"

„Ich habe in den letzten paar Tagen mit mehr Irren
und Spinnern geredet als in den letzten Jahren." Celluci grinste.
„Anwesende natürlich wie immer ausgenommen."
    Sie waren schon fast wieder in ihrer Wohnung, wobei
sie sich bei ihm eingehängt hatte, damit er sie durch die Dunkelheit führte,
als sie fragte: „Hast du je in Betracht gezogen, daß etwas an dieser
Vampirtheorie dran sein könnte?"
    Angesichts seines brüllenden Gelächters stellte sie
sich auf die Hinterbeine. „Ich meine es ernst!"
    „Du bist übergeschnappt." Er zog sie an sich,
so daß sie wieder im Gleichschritt neben ihm lief. „Vampire gibt es
nicht."
    „Bist du dir da so sicher? ,Es gibt mehr Dinge... '
"
    „Fang bloß nicht an", warnte er sie, „mir
gegenüber William Shakespeare zu zitieren. In letzter Zeit habe ich dieses
Zitat so oft gehört, daß ich anfange, Polizeibrutalität für eine verdammt gute
Idee zu halten."
    Sie bogen in den Weg zu Vickis Haus ein.
    „Du mußt aber zugeben, daß

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