Huff, Tanya

nicht sicher, ob Sie mich sehen
wollen."
    „Warum nicht?"
    „Nun, Sie können eigentlich keine angenehmen
Erinnerungen an die Zeit haben, die wir miteinander verbracht haben."
    „Nicht viele, nein." Einige der Erinnerungen
fand sie sehr angenehm, aber Vicki war sich nicht sicher, ob sie ihn gerade
jetzt daran erinnern wollte. Mit vierhundertfünfzig Jahren Lebenserfahrung
hatte er bereits genügend gute Karten.
    Henry runzelte die Stirn, verborgen in der
Dunkelheit. Sie sagte das eine, aber ihr Duft...
    „Es muß schwierig für Sie gewesen sein, hier
hereinzukommen."
    „Krankenhäuser haben wenig Schatten", gab er
zu. „Ich hatte gehofft, daß ich Sie vielleicht sehen könnte, wenn Sie wieder
draußen sind...?"
    „Klar." Würde er verstehen, daß das ein
Angebot war? Tat sie es? „Wir können zu abend essen."
    Sie konnte ihn nicht lächeln sehen, aber sie hörte
das Lachen, und dann fühlte sie den kühlen Druck seiner Finger um ihre Hand.
„Glauben Sie an das Schicksal?" fragte er.
    „Ich glaube an die Wahrheit. Ich glaube an
Gerechtigkeit. Ich glaube an meine Freunde. Ich glaube an mich." Das hatte
sie eine Weile nicht getan, aber jetzt tat sie es wieder. „Und ich glaube an
Vampire."
    Seine Lippen streiften über die Haut an ihrem
Handgelenk, und die warme Berührung seines Atems, als er sprach, ließ jedes
Haar ihres Körpers sich aufrichten.
    „Das genügt."
     
    ENDE