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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 01 - Blutzoll
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ein Vampir zu allen
Fakten paßt." Vicki glaubte nicht mehr als Celluci daran, daß es ein
Vampir war, aber es war immer so leicht gewesen, an seinem Käfig zu rütteln...
    Er schnaubte. „Ja. Jemand wandert im Smoking durch
die Stadt und murmelt: ,Ich will dein Blut trinken.'"
    „Hast du einen besseren Verdächtigen?"
    „Klar. Einen Riesenkerl auf PCP mit angeschnallten
Klauen."
    „Fängst du schon wieder mit dieser idiotischen
Theorie an?"
    „Idiotische Theorie!"
    „Jawohl, idiotische Theorie."
    „Du würdest keine logische Weiterentwicklung von
Fakten erkennen, wenn sie dich in den Arsch bisse!"
    „Zumindest bin ich nicht so sehr von meiner eigenen
Schläue eingenommen, daß ich für unwahrscheinliche Möglichkeiten blind
bin!"
    „Unwahrscheinliche Möglichkeiten? Du hast überhaupt
keine Ahnung, was vorgeht!"
    „Du auch nicht!"

Sie standen einander einige Sekunden wortlos
gegenüber und schnappten mich Luft, dann schob Vicki ihre Brille die Nase hoch
und fischte nach ihren Schlüsseln. „Bleibst du über Nacht?"
    Es klang fast wie eine Kampfansage.
    „Jawohl. Ich bleibe über Nacht."
    Die Antwort auch.
    Etwas später veränderte Vicki ihre Lage, um ein
besonders empfindliches Gebiet erreichen zu können, und stellte, als sie die
erwartete unartikulierte Antwort bekam, fest, daß es Zeiten gab, in denen man
tatsächlich nicht sehen mußte, was man tat, und Nachtblindheit überhaupt keine
Rolle spielte.
    Kapitän Raymond Roxborough blickte auf die
geschmeidige, kauernde Gestalt des jungen Stewards hinunter und fragte sich,
wie er so blind hatte sein können. Zugegeben, er hatte den jungen Smith für
sehr hübsch gehalten, mit seinen zerzausten blauschwarzen Locken und den
saphirblauen Augen, aber niemals war ihm auch nur für einen Moment der Verdacht
gekommen, daß der Junge überhaupt kein Junge war. Obwohl, wie der Kapitän
einräumen mußte, es eine saubere Lösung für die etwas beunruhigenden Gefühle
war, die er in letzter Zeit empfunden hatte.
    „Ich vermute, daß Sie eine Erklärung dafür
haben", sagte er langsam, lehnte sich nach hinten an seine Kabinentür und
verschränkte die sonnengebräunten Arme vor seiner muskulösen Brust.
    Die junge Dame - eigentlich ein Mädchen, denn sie
konnte nicht mehr als 17 sein - preßte ihr Baumwollhemd vor ihren schwellenden
weißen Busen, der sie verraten hatte, und schob mit der anderen Hand die
feuchten Locken, das einzige Überbleibsel ihrer unterbrochenen Waschung, aus
dem Gesicht.
    „Ich mußte nach Jamaika", erklärte sie stolz,
obwohl ihre tiefe Stimme bebte, „und dies war der einzige Weg, der mir
einfiel."

„Sie hätten für die Überfahrt bezahlen
können", schlug der Kapitän trocken vor, während sein Blick anerkennend
über die zarte Rundung ihrer Schultern wanderte.
    „Ich hatte nichts, womit ich hätte zahlen
können."
    Er richtete sich auf und trat lächelnd vor. „Ich
glaube, Sie unterschätzen Ihren Charme."
    „Na los, Smith, tritt ihm voll ihn sein stürmisches
Verlangen." Henry lehnte sich in seinem Stuhl zurück und massierte sich
die Schläfen. Zu einem wie großen Scheißkerl wollte er den Kapitän machen?
Sollte die bessere Charakterhälfte des Helden seine geile Lust überwinden oder
hatte er überhaupt eine bessere Charakterhälfte? Und wieviel von einem Helden
wäre er ohne noch?
    „Und offen gesagt", seufzte er, „ist mir das
gleichgültig." Er speicherte die Arbeit der Nacht ab und fuhr das System
herunter. Gewöhnlich genoß er die Anfangskapitel eines neuen Buches, wenn man
sich mit den Charakteren vertraut machte und sie nach den Erfordernissen der
Handlung formte, aber diesmal...
    Er rollte seinen Stuhl vom Schreibtisch weg und
starrte aus dem Fenster auf das schlafende Toronto. Irgendwo da draußen,
verborgen in der Dunkelheit, war ein Jäger auf der Pirsch - geblendet, zur
Raserei gebracht, getrieben von Blutdurst und Hunger. Er hatte geschworen, ihn
aufzuhalten, aber er hatte nicht die geringste Idee, wo er anfangen sollte. Wie
konnte man den Ort eines zufälligen Blutbads vorherahnen?
    Mit einem weiteren Seufzer stand Henry auf. Es
hatte 24 Stunden ohne Todesfall gegeben. Vielleicht hatte das Problem sich von
selbst gelöst. Er schnappte seinen Mantel und verließ die Wohnung.
    Die Morgenzeitung sollte schon erschienen sein. Ich
werde mir eine holen und... während er auf den Fahrstuhl wartete, sah er auf
die Uhr. 6:10. Es war viel später, als er gedacht hatte... und darauf
vertrauen, daß es mir gelingt,

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