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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 05 - Blutschuld
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erreichten
den BMW, noch ehe sich die Kliniktür wieder geschlossen hatte.
    Er war sofort wach und einen Herzschlag später auch auf
den Beinen. Er hätte nicht sagen können, was er gehört hatte, nur, daß er auf
jeden Fall etwas registriert hatte. Wenn er im Gefängnis eines gelernt hatte,
dann, einen leichten Schlaf zu pflegen. Draußen klappten leise zwei Autotüren,
und sofort eilte er zum Fenster des Aufenthaltsraums der Angestellten, wo er
gegen die Wand gepreßt aus dem Fenster schielte und

ohne daß man ihn vom Parkplatz aus sehen konnte zusah, wie
ein BMW zurücksetzte und davonfuhr. Die beiden Menschen im Wagen schienen sich
zu streiten, ihm kam keine der beiden Silhouetten bekannt vor.
    Wahrscheinlich jugendliche, die irgendwo in Ruhe rummachen
wollten. Er gähnte, dachte daran, sich wieder schlafen zu legen, dachte als
nächstes daran, was die Ärztin wohl sagen würde, wenn etwas schiefliefe und kam
dann zu dem Schluß, es könne nichts schaden, kurz nach dem ungebetenen Gast zu
sehen.
    Die Tür mit der Aufschrift Schaltzentrale war
unverschlossen. Er wußte, daß er sie abgeschlossen hatte.
    Leise, die Kreppsohlen seiner Schuhe hinterließen auf den
blanken Fliesen keinerlei Geräusch, betrat er das versteckte Zimmer, wobei er
schon halb damit rechnete, das Bett dort leer vorzufinden. Aber da lag der
große Bulle immer noch, gefesselt und vollständig bewußtlos. Er schaltete die
Deckenlampe an und hob eine Hand, um seine Augen vor dem gleißenden Neonlicht
zu schützen. Der Körper auf dem Bett zuckte noch nicht einmal, als das Licht
anging. Auch eine nähere Untersuchung des Eindringlings schien lediglich zu
bestätigen, daß sich hier im Zimmer nichts verändert hatte.
    Aber etwas war anders.
    Hatte dem Bullen nicht eine Haarsträhne in der Stirn
gehangen? Mit diesen Fesseln hätte er sich die unmöglich aus dem Gesicht
streichen können.
    Mit den Fingern überprüfte er den Sitz der Fesseln. Der
Riemen am linken Handgelenk war im vierten Loch, der am rechten im dritten.
Eigentlich schaffte er es immer, die Fesseln gleich fest zu ziehen, aber der
Bulle hatte sich trotz Betäubungsspritze und obgleich er schon halb hinüber
gewesen war noch ordentlich gewehrt und ...
    Der Bulle hatte sich bewegt, und nun murmelte er etwas vor
sich hin. Gut. Mittlerweile sollte die Wirkung des Beruhigungsmittels auch nachgelassen
haben und der Mann in einem natürlichen Schlaf liegen. Im Gefängniskrankenhaus
hatten sie oft Beruhigungsmittel eingesetzt, das war einfacher, als die
Patienten zu behandeln. Er konnte also beurteilen, ob jemand unter Drogen stand
oder nicht, und seiner Meinung nach hob und senkte sich der Brustkorb des
Bullen in einem natürlichen Rhythmus.
    Dann runzelte er die Stirn. Genau über der linken Hüfte
zeigte sich im blaßblauen Leinenstoff der Jeans, mit der der Detective
bekleidet war, ein dunkelblauer Halbkreis, wie ein feuchter Fleck ...

Er berührte den Fleck mit dem Finger. Fast war der Stoff
ja wieder trocken, aber insgesamt sah es so aus, als hätte jemand an den Jeans
des Bullen herumgekaut. Er packte den Halbkreis mit Daumen und Zeigefinger und
zog daran.
    „Ich will gar nicht wissen, was hier drin vor sich
gegangen ist", sagte er dann, und die Haut auf seinem Nacken kribbelte,
als er den Blick des Bullen auf sich ruhen fühlte. Er drehte den Kopf und sah
in Augen, die ihn wütend anfunkelten. „Aber eins ist sicher, Typ: Du hast ein
paar ziemlich merkwürdige Freunde. Willst du mir nicht sagen, warum sie dich
wieder verlassen haben?"
    „Ich weiß nicht, wovon Sie reden."
    „Natürlich: Du weißt von nichts."
    Celluci konnte nichts dagegen tun, daß sein Kopf zur Seite
flog, als der Schlag ihn traf. „Leck mich doch!" fauchte er.
    „Vielleicht." Das nächste Telefon stand im
Aufenthaltsraum der Angestellten. „Wir werden sehen, was die Frau Doktor dazu
zu sagen hat."
    „Wo fährst du hin?" Vicki spie die Frage förmlich
aus, ohne dabei die Zähne zu lockern, die sie fest zusammengepreßt hielt. Auch
jetzt wieder saß Henry am Steuer, denn er hatte sich schlicht geweigert, ihr
die Autoschlüssel zu übergeben, und zwar in einem Ton und mit so einer perfekten
Fürst-der-Finsternis-Miene, daß jedes Argumentieren Zeitverschwendung gewesen
wäre. Nur Mikes wegen war Vicki überhaupt wieder in den Wagen geklettert und
bereute das nun die ganze Fahrt über heftig. Nur allzubald würde auch Henry es
bereuen! „Zur Wohnung geht es da lang!"
    „Hier oben gibt es an der Ecke ein

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