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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 05 - Blutschuld
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hier verdeckten Ermittlungen
nach."
    Sie lächelte dünn. „Denk du lieber daran, wie sie hier mit
verdeckten Körperteilen von dir umgehen werden."
    „Vicki, vielleicht handeln die Leute hier gar nicht mit
Körperteilen, vielleicht handeln sie nur mit Drogen. Bis jetzt kann ich sie
lediglich der Entführung und widerrechtlichen Freiheitsberaubung
beschuldigen."
    „Sowie des schweren Autodiebstahls." Sanft berührte
Vicki die Wunde an Cellucis Wange und fügte hinzu: „Körperverletzung nicht zu
vergessen."

„Da kann er wohl sagen, es sei Notwehr gewesen."
    „Mike, du bist ursprünglich aus denselben Gründen
hergekommen wie wir: Ronald Swansons Name ist einmal zu oft aufgetaucht. Das
kann kein Zufall sein. Zuerst finden wir heraus, daß der Mann hinter einer
Privatklinik steckt, die sich auf Nierentransplantationen spezialisiert hat,
und dann finden wir dich in eben dieser Privatklinik an ein Bett gefesselt. Das
reicht mir."
    Mike packte Vicki am Handgelenk, als er sah, wie sich ihre
Augen silbern verfärbten. „Hör auf, nur zu reagieren und fang an zu denken.
Nehmen wir mal an, du dringst in Swansons Haus ein und bringst ihn mit
körperlicher Gewalt dazu, ein Geständnis abzulegen. Was dann? Du kriegst doch
so nichts aus ihm heraus, was vor Gericht Bestand hätte. Wenn wir herausfinden
und belegen wollen, was hier wirklich geschieht, dann muß es dazu eine richtige
Ermittlung geben."
    „Was tue ich denn deiner Meinung nach die ganze Zeit?
Wandere ich ziellos in der Nacht umher?"
    Elf Tote in einem Lagerhaus in Richmond - da war es
einfacher, von ziellosem Umherwandern zureden. „Die meiste Zeit schon. Um
diesen Kram hier richtig auseinanderzunehmen, brauchen wir Ressourcen, über die
wir nicht verfügen."
    „Wenn ich ein volles Geständnis bekomme, habe ich
Ressourcen genug, Ronald Swanson auseinanderzunehmen."
    „Nein."
    In dem kleinen Wort lag eine solche Endgültigkeit, daß
alles Silber aus Vickis Augen verschwand. „Was soll das heißen?"
    „Wenn Swanson stirbt, wenn du ihn umbringst, dann ist das
mehr, als ich ignorieren kann."
    Sie entzog ihm die Hand und rieb an dem Band aus Wärme,
das dort verblieben war, wo seine Finger sich befunden hatten. Mehr, als er
ignorieren konnte. Das waren Worte, wie man sie sagt, ehe man zum „Auf
Wiedersehen" übergeht. „Aber ..."
    „Kein aber." Er packte sie bei der Schulter,
schüttelte sie, zwang sie, ihm zuzuhören. „Genau hier ziehe ich den
Schlußstrich."
    Ein Herzschlag. Zwei.
    „Ich mag keine Ultimaten."
    „Ich mag keine vorsätzlichen Morde."
    Wenn man es so formulierte, ohne alle Rhetorik, um die
Sache zu verschönern, ohne die Hitze der Jagd, konnte Vicki nur zustimmen: Auch

sie war gegen vorsätzlichen Mord. Dachte sie wenigstens.
In ihrem rechten Mundwinkel zuckte ein schiefes Lächeln, als sie die Hand
ausstreckte und dem Detective eine überlange Haarsträhne aus dem Gesicht
strich. „Na ja, man muß wohl in jeder Beziehung auch einmal Kompromisse
eingehen." Ein wenig erstaunt sah sie, wie sich Cellucis Gesichtszüge
erleichtert entspannten und fragte sich, was er eigentlich erwartet haben
mochte. Dann legte sie die Hand flach auf seine Brust und ließ sich ihrerseits
durch den gleichmäßigen Schlag seines Herzens beruhigen. „Wo das nun klar ist:
Was darf ich denn deiner Meinung nach tun?"
    „Zuerst einmal darfst du mich hier zurücklassen ..."
    „Das kannst du glatt vergessen."
    „Verdammt noch mal Vicki, würdest du mir mal eine Sekunde
lang zuhören? Wir finden nur heraus, was hier passiert, wenn wir sie nicht mit
irgendwelchen übersinnlichen Sachen bedrohen. Leg mich hier ab, wie du mich
vorgefunden hast, wobei du mich vielleicht ja nicht unbedingt wieder unter
Drogen zu setzen brauchst ...", hier machte er eine erwartungsvolle
kleine Pause und fuhr dann, als Vicki sich weigerte zu lächeln, seufzend fort:
„... und dann fahr nach Hause und ruf die Polizei an. Sag denen, du hast hier
in der Gegend geparkt, um dir in Ruhe die Straßenkarte anzusehen, und da hast
du beobachtet, wie ein großer Typ in einem roten T-Shirt eine Leiche hier aus
der Klinik zur Hintertür herausgetragen hat. Die Polizei wird kommen und
findet dann ..."
    „Nichts! Das hier ist ein geheimes Zimmer. Nicht mal die
Nachtschwester kann sicher sagen, ob es sich hier befindet oder nicht - wie
zum Teufel soll die Polizei es dann finden?"
    „Also gut! Dann sag ihnen, du hast einen kranken Freund
besucht und warst gerade wieder dabei, in dein Auto zu

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