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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 05 - Blutschuld
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steigen, als du den Typen
im roten T-Shirt mit der Leiche gesehen hast. Daraufhin hast du deine Nase
durch die Hintertür gesteckt und dieses Zimmer hier gesehen. Dann bist du
abgehauen, ehe der Typ nun wiederum dich sehen konnte, und nachdem du dir ein
paar Stunden lang den Kopf zerbrochen hast und nicht wußtest, was du tun
sollst, hast du dich letztlich entschieden, doch den Bullen Bescheid zu
sagen."
    „Darf ich jetzt eine Frage stellen?"
    Cellucis Augen verengten sich; Vickis Ton gefiel ihm ganz
und gar nicht. „Ja?"
    „Du bist ein Bulle, versuch also, wie einer zu denken.
Würdest du eine so hirnrissige Geschichte glauben?"

„Es ist egal, ob sie dir glauben! Hauptsache, sie fahren
hier raus und prüfen deine Aussage nach."
    „Ich glaube, ich kann mit einer Geschichte aufwarten, die
sie glauben."
    Das kam von Henry. Vicki drehte sich um, um ihn
anzustarren, und Celluci schnaubte: „Stimmt, Sie verfassen ja auch
Liebesromane!"
    „Halt dich da raus, Henry."
    „Vielleicht erinnern wir uns daran, daß du ja eigentlich
für mich arbeitest? Ich finde, der Detective hat recht. Wenn wir sie wissen
lassen, daß wir ihnen auf der Spur sind, verschwinden sie."
    „Also bist du dafür, Mike hierzulassen, hier, wo er in
Gefahr ist?"
    Vicki preßte diese Worte zwischen zusammengebissenen
Zähnen hervor und änderte ihre Haltung, um notfalls den Mann auf dem Bett
besser verteidigen zu können.
    Mike seufzte. „Beruhige dich. Was immer sie mit mir
vorhaben, vor morgen früh passiert auf jeden Fall gar nichts."
    „Woher willst du das wissen?"
    „Dreimal darfst du raten! Ich habe den Bösen zugehört, als
die sich draußen im Flur miteinander unterhielten, kurz bevor sie mich betäubten."
    „Den Bösen?"
    „Dem Großen, der mich hergeschleppt hat..."
    „Einer mit Kuhaugen?"
    „Das könnte ich nicht beurteilen. Näher als bis zu einem
Burger bin ich an eine Kuh nie rangekommen. Er sprach mit einer Frau, aber die
habe ich nicht gesehen. Ich bin ziemlich sicher, daß sie letztlich diejenige
war, die mir die Spritze gesetzt hat, aber er hat mir ein Kissen aufs Gesicht
gedrückt, ehe sie ins Zimmer kam. Aber die beiden spielen keine Rolle." Er
versuchte, sich so hinzusetzen, daß sein Kopf nicht allzusehr schmerzte und
rückte sich das Kopfkissen zurecht. „Du mußt lediglich dafür sorgen, daß die
Polizei vor morgen früh hier ist und ich mit ihnen an den Ort fahren kann, an
dem man mich überfallen hat, damit sie dann die gleichen Schlüsse ziehen können
wie ich."
    „Welche wären das?"
    „Daß man da draußen in den Wäldern eine ganze Armee
begraben kann." Mikes Stimme wurde sanfter. „Mir passiert schon nichts,
bis die Polizei kommt. Das verspreche ich. Du mußt ihnen lediglich eine wirklich
gute Geschichte auftischen, so daß sie auch bestimmt herkommen und mich finden.
Den Rest erledige ich dann."

„Warum nehmen wir dich nicht mit zur Polizei, und du
kannst denen die Geschichte selbst auftischen?
    „Wie bin ich aus den Fesseln rausgekommen?"
    Sie warf verzweifelt die Hände hoch. „Soll ich denn an
alle Einzelheiten denken?"
    „Du denkst doch gar nicht nach!" Er fing ihren Blick
und hielt ihn, ohne Sorge darum, was er in diesen Augen finden mochte. „Wir
müssen das Ganze so aufbauen, daß wir, nein, daß ich allein die Fragen beantworten
kann, die sie stellen werden. Du und Fitzroy dürft damit nichts zu tun
haben."
    Aussagen, Gerichtstermine - nie und nimmer würde das
System sich bereit erklären, all das nach Sonnenuntergang anzusetzen. Vicki
drehte sich um, warf Henry einen Blick zu und mußte feststellen, daß die beiden
Männer vollständig einer Meinung zu sein schienen. Was noch schlimmer war:
Auch sie mußte sich eingestehen, daß Cellucis Überlegungen viel Sinn ergaben.
Nur sich selbst gestand sie das ein, nicht den beiden Gefährten. „Sie haben
dich so betäubt, daß es den ganzen Abend lang vorhielt. Du bist nicht in der
Verfassung, vernünftige Pläne zu schmieden."
    „Mein Körper fühlt sich an wie Griesbrei, und mir brummt
der Schädel, aber meine kognitiven Fähigkeiten sind nicht
beeinträchtigt."
    „Kognitive Fähigkeiten - klar doch. Als ob du immer so
große Worte in den Mund nähmest." Seufzend machte sich Vicki daran, die
Härchen auf Mikes Arm in die falsche Richtung zu streichen. „Aber die ganze Sache
will mir immer noch nicht gefallen."
    „Laß das sein." Er fing ihre Hand in der seinen. „Wie
lange brauchst du für die Fahrt in die Stadt? Eine Stunde? Wir haben

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