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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 05 - Blutschuld
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Gegend
umgraben?

Soweit die wissen, handelt es sich hier um eine Leiche,
einen Einzelfall. Ein Gewaltverbrechen im Affekt. Ein Streit unter Liebenden,
der außer Kontrolle geraten ist. Sie haben noch nicht einmal Anklage
erhoben." Vicki runzelte die Stirn und sah mit geistesabwesender Miene auf
die Bilder, die über den Fernsehschirm flackerten. „Wenn es Henrys Geistern nicht
reicht, daß sich Swanson im Koma und in Polizeigewahrsam befindet, dann weiß
ich nicht, was die noch wollen."
    „Die Frage ist nicht, was sie wollen!" verkündete
Mike. „Die Frage ist: wen! Henry? Spulen Sie das noch mal zurück, bis zu der
Stelle, wo die Frau ihre Stellungnahme abgibt?"
    „... bin natürlich erstaunt und erschüttert über das
Geschehen. Sullivan war ein bewährter Mitarbeiter unserer Klinik. Er hatte es
geschafft, sein Leben nach einem unglücklichen Start wieder neu
aufzubauen."
    „Knast", erklärte Celluci kurz. „Das ist sie: die
Ärztin, die ..."
    „Dein Blut geraubt hat!" Vickis Stimme klang so
scharf, daß man sich daran hätte schneiden können. „Dr. Mui! Nun sind wir ganz
sicher." Vicki sprang auf und blieb stehen. Wandte ganz langsam den Kopf
und sah auf Mike Celluci hinab.
    Der streckte den Arm aus und griff nach Vickis Hand. „Ich
will sie doch auch!" sagte er grimmig. „Aber nicht so. Umbringen darfst du
sie nicht."
    Vicki schauderte, und die Bewegung lief wie eine Welle
durch ihren ganzen Körper. „In letzter Zeit kommandierst du ganz schön viel
rum!" murmelte sie, als das Zittern verklungen war. Dann setzte sie sich
wieder, wobei sie Cellucis Hand nicht losließ, sondern sich daran festklammerte
wie an einen Anker.
    „Ich finde deine Selbstbeherrschung beachtlich",
kommentierte Henry lobend.
    „Tu bloß nicht so von oben herab, Henry!" Vickis Kinn
fuhr hoch, aber sie schaffte es, ihre Wut zu zügeln, auch wenn alle Instinkte
ihr befahlen, diesem anderen erst einmal irgend etwas an den Kopf zu werfen und
ihn gleich danach aus dem Fenster zu befördern. „Also, was machen wir
jetzt?"
    „Ich bin ein Vollidiot!"
    Vickis Blick verfärbte sich leicht, was reichte, um Henry
an einem Kommentar zu hindern; dann tätschelte die junge Frau das
leinenbekleidete Knie des Detective mit ihrer freien Hand und sagte tröstend:
„Sei nicht so hart zu dir. Erklär uns lieber, wie du das meinst."
    „Swanson ist gar nicht derjenige, der sich für diese Morde
verantwortlich zeichnet! Deswegen sind Henrys Geister auch immer noch da."

„Es mag ja sein, daß er nicht selbst gemordet hat, aber er
hat die Ressourcen zur Verfügung gestellt, durch die es dann zu den Morden
kam."
    Celluci schüttelte den Kopf. „Er hat die Ressourcen zur
Verfügung gestellt, um die Nieren der Armen zu kaufen und sie den Reichen zu
verkaufen - aber man kann als Armer auch gut mit einer Niere leben. In vielen
Ländern der Dritten Welt sind solche Arrangements völlig an der
Tagesordnung."
    „Was genau willst du uns damit sagen?"
    „Dr. Mui hat schon an den illegalen Transplantationen
ziemlich gut verdient, aber dann sah sie einen Weg, noch mehr zu verdienen.
Indem nämlich der Spender selbst die Sache nicht überlebt und sie das Geld
einsteckt, das dieser für seine Niere erhalten hat. Ganz einfach."
    „Aber..."
    „Wenn sie die Morde nicht vor Swanson hätte verbergen
müssen, warum dann warten, bis die Spender geheilt waren? Sie hat aber gewartet
- das wissen wir von der Leiche im Hafenbecken." Aufgeregt sah Mike von
Vicki zu Henry und beantwortete dann selbst seine Frage. „Sie mußte die Spender
so lange in der Klinik behalten, bis eigentlich ihre Entlassung angestanden hätte.
Sonst wäre Swanson mißtrauisch geworden."
    „Also hat er gar nicht gewußt, daß sie sie umbringt?"
    „Dr. Mui hat mir selbst gesagt, sie finde, man müsse den
Leuten jeweils nur so viel erzählen, wie sie unbedingt wissen müssen, um ihre
Arbeit tun zu können. Vicki? Meine Finger sind taub!" Sie gab seine Hand
frei, und der Detective massierte die weißen Fingerspitzen, bis das Blut wieder
gleichmäßig floß. „Swansons Job war es, das Geld und die Käufer zu
beschaffen."
    „Nehmen wir einmal an, das sei so gewesen...", damit
gab Vicki Mike noch lange nicht recht, gestand ihm noch nicht einmal zu,
womöglich wenigstens in diesem einen Punkt richtigzuliegen, „... warum fehlten dann
dem ersten Geist die Hände?"
    „Die Entsorgung der Leichen hatte Sullivan übernommen. Er
wußte, daß dieser Typ noch nirgendwo mit seinen Fingerabdrücken

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