Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 05 - Blutschuld
Vom Netzwerk:
Versuch
scheiterte.
    „Was ist los, du Scherzkeks? Zu feminin das Ganze für eine
Vampirin?"
    „Vicki...", Celluci wischte sich mit der einen Hand
die Lachtränen aus dem Gesicht und wedelte mit der anderen im Zimmer umher.
„... ich werde mit dem Gedanken an dich in dieser Umgebung nicht fertig! An
die andere Sache hatte ich noch nicht mal gedacht."
    Vickis Lippen zuckten. „Sieht aus wie von Nesthäkchen
eingerichtet, nicht?"
    Wenig später fand Tony die beiden Schulter an Schulter auf
dem Fußboden vor. Sie sahen aus wie Leute, die sich gerade eben fast
totgelacht hätten. „Niemand hat mein Klopfen gehört", erklärte er. „Was
war denn so komisch?"
    Mit einer Kopfbewegung wies Vicki auf das Zimmer und rang
nach Luft. „Eine Plastikkrypta ganz in Rosa, die glatt in eine Nußschale
paßt."

„Ja. Gut." Tony warf einen Blick in das Zimmer,
zuckte die Achseln und sah dann wieder die beiden an. „Ich weiß nicht, wovon du
redest, aber die Sachen, die du zum Abdichten des Fensters brauchst, sind
draußen. Henry meinte, es sei am besten, wenn er nicht reinkommt. Um seinen
Geruch nicht hier reinzutragen, du weißt schon."
    Mit dem Rücken zur Wand schob Vicki sich wieder hoch,
reichte Celluci die Hand und konnte sich dann gerade noch zurückhalten, ihn mühelos
hochzuziehen. Beweise ihrer Kraft nervten den Freund mehr als alles andere.
Als sie sah, daß Tony sie beobachtete und genau wußte, was sie da gerade getan
hatte, biß sie irritiert die Zähne zusammen. „Hier handelt es sich keineswegs
um eine Frau, die dem Machismo ihres Typen nicht zu nahe treten will und
deshalb so tut, als sei sie schwächer, als sie ist!" grollte sie. „Du
siehst einen Menschen vor dir, der einen Kompromiß eingeht, weil ihm an einem
anderen Menschen etwas liegt."
    Tony wich mit erhobenen Händen zurück. „Ich habe doch gar
nichts gesagt."
    „Ich konnte hören, was du denkst."
    Als Vicki mit wütenden Schritten an ihm vorbeistürmte,
warf Tony Mike einen Blick zu. „War sie immer schon so launisch?"
    Mike schenkte der Frage keine Beachtung. „Was faselst du
von Machismo?" wollte er wissen und folgte Vicki den Flur entlang. „Wovon
zum Teufel redest du?"
    Tony seufzte. „Schon gut." Er trottete den beiden
nach, wartete auf eine Pause in der Auseinandersetzung und verkündete dann:
„Henry sagt, wenn ihr die Sachen in der Wohnung habt, sollten wir uns alle bei
ihm drüben treffen, um den Fall zu besprechen."
    Celluci lehnte zwei anderthalb Zentimeter dicke
Sperrholzplatten gegen die Wand und runzelte die Stirn. „Wäre es nicht klüger,
uns einen neutralen Ort zu suchen?"
    „Er sagt, seine Wohnung geht, weil Vicki ihren Duft dort
ohnehin schon versprüht hat."
    „Was hat er gesagt?"

„Mensch! Vicky!" Mit weit geöffneten Augen wich Tony
zurück, bis er gegen eine Kommode stieß und nicht mehr weiterkam. Er streckte
die Hand aus, um einen antiken Kandelaber festzuhalten, der beim Zusammenstoß
mit seinem Kopf ins Wanken geraten war und stieß hervor: „Reg dich ab. Ich
wiederhole nur, was Henry gesagt hat."
    „Das klingt ja gerade so, als hätte ich an die Möbel
gepißt."

Tony erinnerte sich an die Unterhaltung, die er vor nicht
allzu langer Zeit mit Celluci geführt hatte und hielt es nicht für angebracht,
hinzuzufügen, daß Henry außerdem gemurmelt hatte: „Mein Gott, wie sehr sie mir
fehlt!" Tony hatte sich stark versucht gefühlt anzumerken, Vicki befände
sich lediglich auf der anderen Seite des Flurs und Henry sei, wenn sie ihm
fehlte, daran verdammt noch mal selbst schuld. So einen Ton aber schlug man
Henry gegenüber nun einmal nicht an.
    „Ich schlage vor, Sie gehen rüber zum Leichenschauhaus der
Stadt Vancouver und identifizieren dort eine Leiche, während Vicki und ich das
Zimmer herrichten."
    Henry blickte Celluci über die gesamte Länge des Eßtischs
hinweg an und zog eine rotgoldene Braue hoch. „Was soll ich?"
    „Wenn es einen Geist gibt, dann stehen die Chancen nicht
schlecht, daß irgendwo auch eine Leiche ist." Celluci wußte nur zu genau,
daß der mühsam errungene Waffenstillstand im Zimmer auf wackligen Füßen stand
und keine Störungen vertrug. Also bemühte er sich, ruhig zu bleiben und sich
auch nicht durch Gesten zu verraten - selbst wenn ihm die Tatsache, von einem
Autor von Liebesromanen derart von oben herab behandelt zu werden, natürlich
gehörig gegen den Strich ging, was er eigentlich auch gerne zum Ausdruck
gebracht hätte. „Wenn es sich dabei um eine Leiche ohne Hände

Weitere Kostenlose Bücher