Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 05 - Blutschuld
Vom Netzwerk:
reinziehen."
    „Ihr Typen solltet pfeifen, ehe ihr irgendwo
reinkommt", gab Celluci erbost zurück.
    Ihr Typen.
    Typen wie sie und Henry.
    Nun war es nicht mehr länger möglich, das Band aus Hitze,
das sie und den anderen Vampir verband, zu ignorieren. Mit ausdrucksloser Miene

stand Henry am Fenster, die Augen im Schatten der dichten
Brauen. Vicki hätte nicht sagen können, was er dachte, war sich noch nicht
einmal sicher, ob sie es wirklich wissen wollte. Sein Geruch ließ ihr die
Nackenhaare zu Berge stehen.
    „Also ..." Vicki bemühte sich sehr, nicht
herausfordernd zu klingen -und sei es auch nur, um zu beweisen, daß sie das
konnte, und sie konnte zwar nicht neutral klingen, aber zumindest klangen ihre
Worte wie die eines Menschen. „Ich höre, du schuldest mir eine
Entschuldigung."
    „Ja." Henry senkte den Kopf. „Aber ich habe 450 Jahre
in dem Glauben verbracht, Vampire seien nicht in der Lage, ein Revier zu
teilen, Vicki. Du kannst von mir nicht erwarten, daß ich über Nacht meine
Meinung ändere."
    Vickis nächste Worte klangen eindeutig spöttisch. „In der
Regel beginnen Entschuldigungen mit den Worten: Es tut mir leid."
    „Es tut mir leid. Du hattest recht. Ich hatte unrecht. Ich
habe dir keine Chance gegeben. Diesmal werde ich das."
    „Weil du nicht anders kannst."
    Henry zuckte die Achseln. „Das gebe ich zu."
    „Wenn du diesen Fürst-der-Finsternis-Scheiß noch einmal
abziehst, Henry, dann bin ich über alle Berge."
    „Wie du bereits früher schon erwähntest." Plötzlich
lächelte er, und Vicki sah vor sich keinen Konkurrenten mehr, sondern einen der
beiden Männer, die sie gegen ihren Willen zu lieben gelernt hatte. „Du hast
dich nicht verändert, von dem Offensichtlichen einmal abgesehen - du bist weiter
ganz du. Als ich den Tag aufgab, wurde ich ein ganz anderer Mensch."
    Mike, der immer noch zwischen den beiden stand und seinen
besorgten Blick ununterbrochen von einem zum anderen wandern ließ, schnaubte.
„Ja. Wird wohl so gewesen sein. Sie waren vorher ein königlicher Bastard, und
hinterher waren Sie auch einer, mit allem, was das so mit sich bringt. Aber Sie
waren ja erst siebzehn, als es geschah, da will ich gern glauben, daß Sie sich
verändert haben. Sie sind einfach erwachsen geworden -eine Wandlung, die jeder
von uns durchmacht."
    Henry öffnete den Mund und schloß ihn wieder, ohne etwas
gesagt zu haben. Selbst Vicki wirkte leicht überwältigt.
    Erfreut über die Wirkung, die er erzielt hatte, trat
Celluci so weit vor, daß er nicht mehr direkt zwischen Henry und Vicki stand,
sondern mit den beiden ein Dreieck bildete. „Wo das nun geklärt ist, sollten
wir ein paar kleinere Probleme auch noch gleich klären. Zunächst einmal: Wo
soll Vicki ihre Tage verbringen? In Ihrem Bett jedenfalls nicht..."

„Damit wollen Sie wohl sagen: nicht in einem Bett mit mir.
Das wäre auch nicht möglich."
    „Worauf Sie ihren Arsch verwetten können."
    Henry beachtete den Einwand nicht. „Die Wohnung gegenüber
steht leer und ist genauso geschnitten wie meine. Das kleine Schlafzimmer ließe
sich leicht sichern. Die Frau, der die Wohnung gehört, ist vor kurzem
gestorben. Auf meinem Weg in die Stadt habe ich bei ihrer Gesellschafterin
angerufen ..."
    „Sie haben ein Mobiltelefon?"
    „Versuchen Sie, auf dem laufenden zu bleiben, Detective:
Wir leben schließlich in den Neunzigern. Wie dem auch sei: Mrs. Munro verläßt
die Stadt und wird die nächste Woche bei ihrem Sohn in Kamloops verbringen.
Sie hat uns netterweise erlaubt, die Wohnung ihrer verstorbenen Arbeitgeberin
zu nutzen."
    „Wirklich nett von ihr."
    „Nicht? Aber seien Sie versichert, daß meine
Überredungskünste in diesem Fall im wesentlichen pekuniärer Art waren. Mrs.
Munro erbt einen Großteil der Hinterlassenschaft ihrer Arbeitgeberin. Aber zur
Zeit ist sie gerade arbeitslos und verfügt über kein eigenes Einkommen, solange
das Testament noch nicht rechtskräftig ist. Ich bin bei ihr vorbeigefahren, um
mir den Schlüssel zu holen, und ich bin sicher, daß die Wohnung unseren
Ansprüchen gerecht wird." Mit diesen Worten zog Henry einen Schlüsselring
aus der Tasche und warf ihn Vicki zu, die ihn mit einer Hand auffing.
    Und zurückwarf. „Es ist dir nie in den Sinn gekommen zu
fragen, was ich davon halte?"
    „Du kannst auch jederzeit gern den Tag in deinem Kleinbus
eingesperrt verbringen."
    „Kann sie nicht; den hat schon mal einer versucht zu
klauen." Es bereitete Mike großes Vergnügen, nicht auf

Weitere Kostenlose Bücher