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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 04 - Blutpakt
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bei Geständnissen um einen Zwang der menschlichen Psyche,
aber hauptsächlich erzähle ich es deswegen, weil sich unser kleines Experiment
inzwischen völlig meiner Kontrolle entzogen hat. Catherine hat nun
endgültig den Bezug zur Rea lität verloren, und ich möchte es ihr nicht
gleichtun!" Obwohl sie eine halbe Sekunde lang, die Hand schon am Riegel der Kiste, kurz davor ge wesen war. Wie weit, hatte sie sich gefragt, würden sie wohl
kommen kön nen mit einer wirklich frischen Leiche? Aber dann hatte
Donald ihr die Frage beantwortet. Das jedoch
war etwas zutiefst Persönliches und ging außer ihr selbst niemanden
etwas an. „Und weil Donald tot ist."
    „Das gilt auch
für den Teenager und für meine Mutter."
    „Der Teenager war ein Unfall, und Ihre
Mutter wäre ohnehin gestor ben. Donald hatte noch sein ganzes
Leben vor sich und alles, wofür es sich zu leben lohnt."
Einen Augenblick lang zerfiel Dr. Burkes Gesicht in tausend Falten;
dann glättete es sich wieder. „Und außerdem", fügte sie hinzu und goß den letzten Whiskey in
ihren Becher, „außerdem mochte ich Donald."
    „Sie haben auch meine Mutter
gemocht!"
    Dr. Burke blickte gelassen über den Tisch hinweg in
Vickis Gesicht. „Sie sprachen von zwei Fragen. Wie lautet die
zweite?"
    Wie konnte diese Person nur so ruhig dasitzen und sich zu
all diesen schrecklichen Dingen bekennen? Vicki sah sich in einem
Strudel von Ge fühlen gefangen und außerstande, etwas zu
sagen. Wenn sie jetzt zusam menbrach oder ausflippte, würde Celluci sie nicht halten
können, also spreizte sie ein wenig hilflos
die Hände und trat vom Schreibtisch zurück.
    Celluci erkannte, was mit ihr los war
und trat nun seinerseits vor.
    „Wo ist Henry
Fitzroy?" fragte er.
    „Bei
Catherine."
    Celluci holte tief Atem und fuhr sich mit beiden Händen
durch das Haar.
„Gut. Und wo ist Catherine?"
    Dr. Burke zuckte
die Achseln. „Ich habe nicht den leisesten Schimmer!"

Dreizehn
    „Also. Mal sehen, ob ich Sie richtig verstanden
habe." Vicki holte tief Luft und atmete ganz langsam wieder
aus - wenn sie jetzt anfing zu schreien und mit Gegenständen zu
werfen, wäre damit niemandem gedient. „Catherine, Ihre Doktorandin, die
wahnsinnig ist, hat Donald, Ih ren anderen Doktoranden, ermordet. Als Sie heute am späten
Nachmit tag in das Labor kamen, mußten Sie
feststellen, daß Catherine Henry versteckt hält. Und Sie wissen nicht,
wo sie ist - wo die beiden sind."
    Dr. Burke nickte.
„Im großen und ganzen trifft es das."
    Soviel zu den guten Vorsätzen, dachte
Vicki. „IM GROSSEN UND GANZEN? WAS ZUM TEUFEL SOLL DAS HEISSEN?" Mit
diesen Worten langte sie über den Tisch, packte Dr. Burke am
Kragen ihres weißen Kittels, und zog sie fast über den Tisch; die Nebelwolke
aus Alkohol, die Dr. Burke vom Rest der Welt getrennt
hatte, riß einen Moment lang auf.
    „Lassen Sie mich los!" keuchte die
Wissenschaftlerin. „Dann würde es mir leichter fallen ... Ihre Fragen zu
beantworten."
    Vickis Antwort war ein unverständliches
Fauchen.
    „Detective!"
    Celluci richtete
seinen Blick auf einen Punkt ungefähr zehn Zentimeter oberhalb ihres Kopfes und
setzte eine betont unbeteiligte Miene auf.
    Als nun ihr eigener Kragen Dr. Burkes
Luftröhre immer mehr ab schnürte, kam die Wissenschaftlerin zu dem Schluß, daß jedes
weitere Zögern ihre Lage nur noch
verschlimmern würde. „Catherine ist im alten Gebäude der
naturwissenschaftlichen Fakultät. Ihr Vampirfreund ist in eine große
Metallkiste gesperrt. Wenn sie versucht hätte, die aus dem Haus zu schmuggeln
und in ihren Transporter zu bugsieren, hätte das ziemliches Aufsehen erregt. Aber wo genau im Gebäude ..."
Angesichts von Dr. Burkes Lage wirkte ihr Achselzucken glaubwürdig, „... weiß
ich auch nicht."
    Vicki ließ die ältere Frau los, beförderte
sie mit einem Stoß zurück auf ihren Stuhl. „Da ist auch Ihr Labor? In dem alten
Gebäude?"
    „Ja."
Dr. Burke rieb sich den Nacken, den der Kragen aufgescheuert hatte, und ergänzte schnippisch: „Ebenso wie Ihre
Mutter. Irgendwo dort." Mit
diesen Worten warf sie der jüngeren Frau über den Brillenrand hinweg einen
überheblichen Blick zu. „Ihre tote Mutter. Ihre umherwan delnde tote Mutter."

Meine tote Mutter. Meine
umherwandelnde tote Mutter. Vickis ganze Wut brach unter der Wucht
dieser Worte zusammen.
    „Vicki?"
    Gewaltsam riß sich Vicki vom Bild ihrer toten, das
Gesicht gegen die Scheibe des Fensters pressenden Mutter los
und erwiderte Cellucis bes orgten

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