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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 04 - Blutpakt
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zinischen
Gründen?"
    Celluci lächelte auf höchst unangenehme Weise. „Halten
Sie den Mund", sagte er.
    „Sie beide haben aber wirklich ein arg eingeschränktes
Vokabular!" Dr. Burke schüttelte den Kopf. „Wollen Sie denn
noch nicht einmal wissen, warum ich es getan habe?"
    „Oh doch", fauchte Vicki. „Ich möchte zu gern
wissen, warum Sie es getan haben. Meine Mutter hielt Sie für eine Freundin!"
    „Gut, daß ich nicht schwermütig werde, wenn ich betrunken
bin, sonst würde ich jetzt heulen. Ihre Mutter war krank und würde
bald sterben, daran führte kein Weg vorbei. Ich habe dafür
gesorgt, daß ihr Tod einen Sinn erhielt. Nein, sparen Sie sich
die Mühe." Dr. Burke hob erneut die Hand. „Ich weiß auch so,
was Sie fragen wollen. Wenn Marjory ohnehin

sterben würde, warum konnte ich
nicht warten und einfach dafür sorgen, daß sie
mir ihren Leichnam testamentarisch vermacht oder ähnliches? Aus einem einzigen Grund: das ging nicht. Wir
hatten Gewebekulturen, Hirnstromwellenmuster,
alles, was wir brauchten, um unser Experiment einen großen Schritt voranzubringen, und der Weg, den wir beschritten
haben, war die einzige Art, an Marjorys Körper zu gelangen."
    „Also war meine
Mutter für Sie nur ein Körper?"
    Dr. Burke lehnte
sich vor. „Nun, nachdem sie gestorben war, ja."
    „Sie ist nicht gestorben. Sie haben sie umgebracht!"
    „Ich habe lediglich beschleunigt, was nicht zu vermeiden
war. Sie sind ja nur deswegen so wütend, weil Sie anscheinend die einzige
waren, der sich Marjory nicht anvertraut hatte."
    „Vicki! Nein!" Celluci sprang vor und schaffte es
gerade noch, zu ver hindern, daß Vicki der Frau Doktor an die
Gurgel ging. Er schob sie zurück und hielt sie so lange fest, bis ihre blinde
Wut verraucht war und sie wieder normal denken konnte. Als er
sicher sein konnte, daß sie sich wie der zu beherrschen
wußte, ließ er sie los, wandte sich zu Dr. Burke um und sagte, leise, aber mit
Nachdruck: „Noch so ein Spruch und ich halte Ms. Nelson nicht zurück. Dann kriegen
Sie, was Sie verdienen."
    „Was ich verdiene?" In Dr. Burkes Lächeln lag nicht
eine Spur Humor, und ihre Worte klangen bitter.
„Detective-Sergeant, Sie ahnen gar nicht, was ich verdiene."
    Celluci runzelte die Stirn. Sein Blick
wanderte zur Jacke auf dem Schreibtisch, dann wieder zurück zu Dr. Burke. „Donald sei
charmant gewesen, sagten Sie vorhin. Warum gewesen? Warum
Vergangenheit? Was ist mit Donald
geschehen?"
    Dr. Burke hob die Flasche auf, die Celluci hatte
fallenlassen, als er Vick i in den Arm gefallen war, und füllte sich ihren Becher mit
Whiskey. „Ich nehme an, Catherine hat ihn
umgebracht."
    „Catherine ist die andere Doktorandin,
die für Sie arbeitet?"
    „Ab heute sind Sie Klassenbester." Dr.
Burke nahm einen tiefen Schluck aus ihrem Becher und atmete erleichtert auf: die Welt war
auf dem besten Weg gewesen, sie wieder
zurückzuholen. Vielleicht sollte ich alles
von Anfang an erzählen."
    „Nein!" Vicki schlug mit beiden Handflächen auf den
Schreibtisch. „Zuerst einmal wollen wir Henry zurück."
    Dr. Burke fing Vickis Blick auf und seufzte erneut. „Sie
müssen ihn ret ten, weil Sie Ihre Mutter nicht haben retten
können." In ihrer Stimme

schwang soviel Mitgefühl, daß
Vicki jegliches Bedürfnis nach einer dra stischen
Reaktion verging. „Aber es ist wirklich besser, wenn Sie über Catherine Bescheid wissen."
    Aufmerksam
blickte Celluci von einer Frau zur anderen, sagte aber nichts. Es war Vickis Entscheidung.
    „Also gut", sagte diese schließlich und richtete
sich auf. „Erzählen Sie uns, was hier vor sich geht."
    Dr. Burke nahm einen Schluck Whisky und
verfiel in den Ton, in dem sie sonst wohl ihre Vorlesungen
hielt. „Ich bin eine gute Wissenschaftlerin, aber keine wirklich große. Ich
habe nicht das Talent, neue, eigenständige Konzepte zu erdenken, und das muß
man, wenn man zu den Großen zählen will. Was ich gut kann und wo
ich zu den Besten zähle, das ist Ver waltung. Wahrscheinlich
bin ich eine der besten Verwaltungsfachfrauen der Welt, aber
das ist soviel wert wie Hühnerdreck. Ich verdiene nicht schlecht, aber haben
Sie eine Ahnung davon, was ein, zwei militärisch verwendbare biologische Patente einem einbringen können? Oder etwas, worum sich dann die großen Pharmakonzerne
schlagen? Natürlich wis sen Sie das nicht. Und genau hier kommt
Catherine ins Spiel.
    Catherine ist ein Genie, hatte ich das schon
gesagt? Sie ist wirklich eins. Schon als einfache Studentin hat sie

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