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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 04 - Blutpakt
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schaffte sie es, sich herumzuwälzen und
sich dem Angriff zu stellen, wobei sie verzweifelt ihre Brille auf
der Nase hochschob.
    Die Taschenlampe verrutschte in den Stoffalten und
leuchtete dann irgendwie gerade nach oben, wie ein winziger
Suchscheinwerfer. Er beleuchtete das glänzende Metallstück, das auf Vicki
herabfuhr. Aber nicht rechtzeitig genug.

SECHZEHN
    Henry hörte das Hämmern sehr wohl, als er den Korridor
zum Labor hinablief. Er hörte es, aber er hätte ihm keine Beachtung geschenkt,
wäre es nicht von einem feinen Libretto italienischer Flüche begleitet worden. So
aber blieb er mit einem Ruck vor der alten, holzverkleideten Tür ste hen,
sah, daß die Klinke völlig verbogen und wohl nicht mehr funktions fähig
war und löste das Problem, indem er sich mit der einen Hand an der
Wand abstützte und mit der anderen den gesamten Öffnungsmecha nismus
aus dem Holz riß.
    Die Tür flog krachend auf. Mit der
Geschwindigkeit einer Kanonenku gel kam Celluci auf den
Flur geschossen, wurde von seinem eigenen Schwung zum Stolpern
gebracht und stürzte auf die Knie.
    Henry packte den Detective am Kragen,
stellte ihn auf seine Füße und wehrte mit der freien Hand den
darauffolgenden Hagel von Fausthieben ab.
    Schließlich erkannte Celluci den Vampir, und seine Angriffslust er losch. „Wo zum Teufel sind Sie gewesen?"
verlangte er zu wissen.
    „Ich habe versucht, den Weg zurückzufinden",
erwiderte Henry kalt. „Was wollten Sie denn da drin?"
    „Ich
habe versucht, da wieder rauszukommen." Cellucis Ton unterschied sich in
nichts von Henrys. „Ich habe Vicki schreien gehört."
    „Ich auch."
    Gemeinsam machten sie kehrt und rannten
zum Labor.
    Kaum waren sie durch die Tür, da traf Henry der
Blutgeruch fast wie ein Faustschlag. Zuviel Blut war das nun und zu
nah - weder der Verwesungsge stank noch der Alkoholdunst in der
Luft konnten ihn übertönen. Er hatte nicht annähernd genug
Blut getrunken, um gesättigt zu sein, und nun regte sich
sein Hunger erneut. Vickis wegen bändigte er ihn und zwang ihn zu rück; er würde ihr
nicht helfen können, wenn er jetzt die Beherrschung verlor. Während er noch darum rang, drängte sich Celluci an ihm vorbei.
    Es schien ihm, als wären Körper über den
ganzen Raum verteilt, aber den Detective interessierte nur einer von ihnen.
Vicki lag bewegungslos neben der Isolierkiste auf dem Rücken und regte sich nur
mit einem re flexartigen Zucken, wenn sie ein Schlag traf.
Celluci sah die Metallstrebe hochfahren und herabsausen; dann packte er mit einem
unartikulierten Wutschrei die Frau mit den
farblosen Haaren bei den Schultern und schleuderte sie hinter sich.

„Sie sind auch schuld!"
kreischte Catherine und warf sich auf Celluci, während vom gezackten Ende ihrer
Waffe dunkelrotes Blut troff.
    Es blieb Celluci keine Zeit, sich auf den Angriff
vorzubereiten. Dann, auf einmal, gab es auch keinen Angriff mehr.
    Schneller als von sterblichen Augen wahrnehmbar war Henrys Arm
vorgeschossen. Der Vampir packte Catherine am Nacken, legte ihr die andere Hand auf den Kopf und riß ihn herum.
    Blasse Augen rollten hoch, und zum zweiten Mal in dieser
Nacht fiel die Metallstrebe aus plötzlich kraftlosen Fingern klirrend zu Boden.
    Henry schleuderte den Körper beiseite und
warf sich auf die Knie; dann suchten seine Hände zusammen mit
denen von Celluci verzweifelt unter Vickis blutgetränkter Kleidung nach den
Wunden.
    Die Metallstrebe hatte Vicki ein Stück Fleisch aus der
linken Schulter gerissen und rechts an zwei Stellen ihre
Rippen getroffen. Alle drei zwar häßliche, aber
keineswegs tödliche Wunden.
    Dann hoben die beiden Vickis Hand aus der Pfütze, die
sich zwischen Hüfte und Oberschenkel gebildet hatte.
    „Mein Gott!" Hastig preßte Henry die Hand auf die
verletzte Stelle und erwiderte besorgt Cellucis verstörten Blick.
„Die Arterie!" sagte er leise und lauschte angestrengt auf den Herzschlag
der Freundin, obwohl sein eigenes Herz so sehr hämmerte, daß es schmerzte.
    Die blutbespritzte Linse der Taschenlampe malte
Rorschachmuster an die Decke.
    Nummer neun lag, wo sie ihn zurückgelassen hatte, den
Kopf zur Seite gewandt, und wartete darauf, daß sie zurückkam. Und dann war sie
da. Aber sie sah ihn nicht, und sie lächelte
auch nicht.
    „Fünfzehn Minuten. Bei einer solchen Wunde dauert es
fünfzehn Mi nuten, bis man verblutet ist."
    „Das weiß ich!" fauchte Henry. Er konnte Vickis
Herzschlag jetzt hö ren, aber er war beängstigend schwach.
    „Natürlich

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