Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 04 - Blutpakt
Vom Netzwerk:
naturwissenschaftliche
Fakultät war der reinste Kaninchenbau mit
unzähligen Fluren und merkwürdig angeordneten, oft mehrfach un terteilten
Räumen. Wenn das Budget der Unies zugelassen hätte, dann wäre der ganze Bau schon lange einer sehr viel sinnvolleren
dreistöcki gen Parkgarage gewichen.
Donald fragte sich manchmal, ob ihr Labor als einziges hier heimlich
arbeitete; vor einer Entdeckung hatte er sich nie gefürchtet.
    Aber er wußte genau, daß er die Tür
geschlossen hatte.
    Dr. Burke, die den
anderen Schlüssel hatte, würde sie nie offenlassen.
    Also schien es
ganz so, als sei man ihnen auf die Schliche gekommen.
    Da stellt sich die Frage, überlegte
Donald nervös, wobei er auf den Fuß ballen auf- und abwippte,
unsicher, ob er weitergehen oder flüchten soll te, ob wir
weit genug sind, daß man behördlicherseits erkennt, wie hier der Zweck
die Mittel heiligt. Körper eins bis neun waren der Wissenschaft
offiziell zu Forschungszwecken überlassen worden. Leiche Nummer
zehn war eine andere Sache. Selbst Dr. Burke würde sich da
kaum herausreden können - zumindest nicht, ohne mit der Überwindung
des Todes aufwarten zu können, und davon waren sie noch ein Stück
entfernt.
    Genau. Donald hatte
nicht vor, ins Gefängnis zu wandern. Weder für die Wissenschaft noch für eine
andere gute Sache. Ich bin raus.
    „Donald! Sie sind
weg!"
    Donald erstarrte, schon halb auf dem Absatz. „Was soll
das heißen: Sie sind weg?"
    „Weg! Fort! Sie
sind gegangen!"
    „Reiß dich zusammen! Tote können nicht
aufstehen und gehen."
    In Cathys durchdringendem Blick, der selbst durch die
tiefen Schatten zwischen der jungen Frau und Donald drang, mischten sich Zorn und
Entsetzen. „Du hast ihnen selbst das Laufen beigebracht, du Idiot!"
    „Oh
mein Gott, wir sind geliefert!" Donald rannte auf das Labor zu. „Du bist
sicher, daß niemand eingebrochen ist und sie gestohlen hat?"
    „Wer denn? Wenn jemand sie gefunden hätte, dann wäre er
bestimmt noch
hier und würde auf eine Erklärung warten."
    „Oder er wäre fortgelaufen und hätte die Bullen
benachrichtigt!" Mit einer Handbewegung brachte Donald Cathys Proteste zum
Schweigen und drängte sich an der Kollegin
vorbei ins Labor. Ein rascher Blick auf die Monitore, und es war klar, daß Nummer acht nach wie vor in ihrer Isolierbox ruhte und die Kühlaggregate mit
Volldampf summten und ar beiteten,
um weitere Verwesung zu stoppen. Die Stühle, auf denen sie Nummer neun und Nummer zehn zurückgelassen hatten,
waren leer. Die beiden anderen Boxen waren leer. Donald sah unter den
Tischen nach, im Schrank, im Lager, hinter
und unter jedem einzelnen Gerät im Raum.
    Wenn niemand sie gefunden hatte - und darauf schien
alles hinzudeu ten -, dann waren sie aus eigener Kraft gegangen.
    „Das
ist unmöglich!" Er ließ sich gegen den Türpfosten sinken. „Sie haben keine abstrakte Denkfähigkeit!"
    „Sie sahen uns gehen!" Catherine packte Donald am
Arm und zog ihn wieder auf den Gang. „Es kann Nachahmung
gewesen sein - wenn es nicht weit mehr war." Sie wies nach
links, den Flur hinab. „Du gehst da lang!"
    „Wohin?"

„Wir müssen überall suchen, im
ganzen Haus!"
    „Dann ruf die berittene Polizei!" blaffte Donald
sie an und rieb sich mit zitternden Fingern die Stirn. „Wenn wir
beide allein hier suchen, dann dauert das Jahre."
    „Aber wir müssen
sie finden!"
    Dagegen konnte er nichts vorbringen.
    Stimmen.
    Nummer
neun bewegte sich in die Richtung, aus der die Stimmen ge kommen waren, angezogen vom Auf und Ab zweier
Stimmen, die ihm vertraut schienen.
    War sie das?
    „Cathy!"
Donald stürmte den Flur entlang und kam neben der Kolle gin
zum Stehen. „Gott sei Dank, da bist du! Wir stecken schlimmer in der
Tinte, als ich dachte. Ich bin rüber zum Sicherheitsdienst, unten am Eingang
des neuen Gebäudes, weil ich wissen wollte, ob die was gehört oder
gesehen haben. Sie haben! Sie haben einen Feueralarm gehört. Je mand ist durch die Fluchttür
aus dem Gebäude gegangen."
    „Nach
draußen?" Cathys blasse Haut wurde noch weißer. „Unbeauf sichtigt?"
    „Zumindest einer.
Wo ist dein Transporter?"
    „Auf dem Parkplatz." Catherine drehte sich um und
rannte zum Ausgang. „Wir müssen sie finden, ehe jemand anderes es tut."
    Donald
preßte die Hand fest an seine Seite, um das Seitenstechen zu beruhigen, und
rannte der Kollegin nach. „Gut kombiniert, Sherlock!" keuchte er im
Laufen.

Die Stimmen waren
nähergekommen. Er blieb stehen, dort, wo weicher Boden in harten

Weitere Kostenlose Bücher