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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 04 - Blutpakt
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Bescheid?"
    „Ja." Vicki
bemühte sich gar nicht erst um ein Lächeln, das sie ohne hin
nicht zustande gebracht hätte. „Vielen Dank für die Adresse." Es war wahrscheinlich
nur gut, daß die Tür des Vorzimmers so gebaut war, daß man sie nicht laut
zuschlagen konnte.
    „Erst stirbt ihr die Mutter, und dann muß sie auch noch
feststellen, daß deren Leichnam gestohlen wurde!" Mrs. Shaw seufzte tief
und schüttelte den Kopf. „Das arme Kind ist am Boden
zerstört."
    Schweigend, aber äußerst beredt verzog Ms.
Grenier das Gesicht und beugte sich dann wieder über ihre Tastatur.
Am Boden zerstört, dachte sie, ist wohl eher alles oder
jeder, der sich dieser Frau in den Weg stellt! Deren Gemütsverfassung
würde ich anders beschreiben.
    Celluci sparte sich jeden Kommentar, als
Vicki neben ihm auf den Bei fahrersitz glitt und mit einem
lauten Knall die Tür hinter sich zuschlug. Bevor die junge Frau ins Büro
hinaufgegangen war, hatte sie ihm versichert, sie sei durchaus in der Lage,
mit allen Mitleidsbekundungen sei tens der ehemaligen Kollegin ihrer Mutter
fertig zu werden, aber nun schien irgend etwas sie doch sehr getroffen zu
haben. Mit Worten, das wußte Celluci, war
hier nicht zu helfen; also ließ er schweigend den Mo tor an und lenkte
den Wagen aus der Parklücke.
    „Die nächste Straße links", wies Vicki ihn mit
belegter Stimme an, zerr te ungeduldig am Sicherheitsgurt und ließ
den Verschluß mit einem deut lichen Knall einrasten. „Wir fahren
zur Elliot Street."
    Drei Kreuzungen weiter seufzte sie tief und meinte:
„Wahrscheinlich war das eben weniger schwierig als ein Einbruch in
die Verwaltungsstelle der Uni."
    „Von weniger
illegal ganz zu schweigen", stellte Celluci trocken klar.
    Er erhielt seine Belohnung, als ein Lächeln über Vickis
Gesicht huschte, so rasch, daß es ihm entgangen wäre, hätte er
nicht so genau darauf geachtet.
    „Davon ganz zu
schweigen", stimmte sie ihm zu.
    „Catherine?"
Dr. Burke drehte sich zur Wand und legte die freie Hand um
die Sprechmuschel des Telefons. Sie wollte nicht, daß irgend jemand

diesem
Gespräch lauschte. „Ich wollte mich rasch einmal melden - zwi schen
zwei Konferenzen. Wie stehen denn die Dinge bei Ihnen?"
    „Seine Leukozyten sind wirklich völlig erstaunlich! Solche
weißen Blutkörperchen habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen."
    „Konnten Sie sich auch schon ein paar
Gewebeproben ansehen?"
    „Nein, noch nicht. Ich nahm an, Sie würden die Bluttests
als erstes haben wollen. Ich habe ihm noch zwei weitere Proben entnommen
und auch etwas Lymphflüssigkeit. Seine Plasmazellen sind
genauso einmalig wie alles andere an ihm."
    Dr. Burke schenkte einem Kollegen, der ihr hektisch
zuwinkte, keine Beachtung. Ohne sie würde die verdammte
Sitzung ohnehin nicht anfan gen können. „In welcher Hinsicht
einmalig?"
    „Ich
bin ja keine Immunologin, aber wenn ich ein wenig Zeit hätte, dann könnte ich unter Umständen ..."
    Eine
jähe Erkenntnis ließ alles deutlich an den Tag treten. „Mein Gott - Sie könnten
ein Mittel gegen AIDS entwickeln!" Da winkte nicht nur der Nobelpreis -
bei einem Wirkstoff gegen AIDS winkte ihr praktisch die Heiligsprechung!
    Catherines Antwort kam erst nach einem kurzen Zögern.
„Ja, doch, auch das könnte ein Resultat sein. Ich dachte jedoch
eher an meine Bak terien und ..."
    „Befreien
Sie sich von diesem engen Denken, Catherine! Lassen Sie ihre Vorstellungskraft schweifen! Ich muß jetzt auflegen. Sie
konzentrie ren sich auf die
Plasmazellen, die dürften momentan das Wichtigste sein. Um Himmels willen, Rob, ich komme ja!" Dr.
Burke hängte den Hörer auf und wandte sich dem besorgt wirkenden Mann zu, der
sich in ihrer Nähe herumdrückte. „Was gibt es denn so Wichtiges?"
    „Äh, die Sitzung
..."
    „Ja, ja, die Sitzung! Wir müssen ja auch unbedingt die
Hälfte unseres Lebens auf irgendwelchen Sitzungen verbringen." Dr. Burke
legte den Weg zum Sitzungsraum fast tanzend
zurück. Ich habe einen Vampir, und er wird mir die Welt zu Füßen legen! Ein Impfstoff gegen AIDS - und das würde nur der Anfang sein!
    Dr. Rob Fortin, Lehrbeauftragter am Institut für
Mikrobiologie, ertapp te sich bei dem dringenden Wunsch nach einer guten Ausrede, die
ihm zur Flucht verhelfen könnte. Wenn Aline
Burke so wohlgelaunt war, dann würde irgend jemandem bald der Arsch auf
Grundeis gehen.
    Im
Versuchslabor starrte Catherine einen Moment lang nachdenklich den Hörer an, dann schüttelte sie düster den Kopf.
„Es ist ja nun

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