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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 03 - Blutlinien
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wart
doch mal..."
      „Laß mich los!" Ihre Stimme klang schneidend
scharf und drohte implizit, seine Hand von ihrem Arm zu entfernen, wenn er das
nicht selbst täte.
    Er ließ es darauf ankommen. „Hör doch, wir können da nicht einfach so
planlos reinplatzen! Bei dir übernehmen die Gefühle das Denken, und auch wir lassen uns von deinen Emotionen lenken, statt vernünftig nachzudenken. Halt doch mal einen
Moment an und laß uns nachdenken - was geschieht, wenn wir da oben
ankommen?"
    Sie funkelte ihn wütend an und riß ihren Arm los. „Wir machen Tawfik
kalt!"
    ,Vicki..." Henry trat in ihre Sichtlinie. „Wir werden
wahrscheinlich nicht nahe genug an ihn herankommen können. Er
schützt sich."
    Vickis Augen verengten sich zu Schlitzen: „Wenn du immer noch Angst vor ihm hast, Henry, dann kannst du gerne hier unten war ten."
    Henry trat einen weiteren Schritt vor, und sein Schweigen war ohrenbetäubend.
    „Es tut mir leid." Vicki streckte die Hand aus und berührte den Freund leicht an der Wange. „Sieh mal, wie schwer kann es denn werden? Mike erschießt ihn von der Tür aus. Ich bezweifle, daß der Typ
dagegen gefeit ist. Du hast doch deine Knarre dabei, Mike, oder?"
    „Ja, aber..."
    „Der Plan hat
etwas bestechend Simples", mußte Henry eingeste hen. „Aber ich bezweifle, daß er uns so nah an sich heranlassen wird. Er
wird um den Tempelbereich herum seine Schutzzeichen plaziert haben, und in dem
Moment, in dem wir diese Schutzzeichen passie ren..."
Er ließ den Satz unvollendet.
    „Also lenkst du ihn ab, und dann kann Mike ihn erschießen." Vicki
sprach durch zusammengebissene Zähne. „Wie du schon sagtest: bestechend
simpel, und es ist wichtig, daß wir ihn überraschen. Wir verlieren viel zuviel
Zeit." Wieder wollte sie losrennen, und erneut stoppte Celluci sie.
    „Du wartest hier unten", sagte er. Er hatte sie in dieser Woche bereits einmal fast verloren und wollte nicht noch einmal durch diese Hölle
gehen.
    „Was soll ich?"
      „Du bist nicht einmal in der
Verfassung, es mit einem natürlichen Gegner aufzunehmen - von einem
übernatürlichen ganz zu schwei gen! Ich
bezweifle, daß du es auch nur bis nach oben schaffst; du bist am Ende deiner Kräfte, du humpelst bereits, du
..."
    „Du. Hältst. Dich. Zurück. Ich. Kümmere. Mich. Um. Mich. Selbst." Jedes Wort klang wie eine einzelne, kaum kontrollierte Ex plosion.
    Henry legte
Vicki eine Hand auf die Schulter. „Du weißt genau, daß er recht hat. Ich lenke Tawfik ab, und er erschießt ihn. Auch du
hast ja in diesem simplen Plan für dich selbst keine Rolle vorgesehen."
    „Ich gehe da
mit hoch, weil ich zugucken will, wie er stirbt!"
    „Du gehst unnötige Risiken ein!" knurrte Mike wütend. „Was ist,
wenn wir versagen? Wer bleibt dann, um einen zweiten Versuch zu wagen?"
    Vicki riß ihren Arm aus Cellucis Griff und starrte den Freund empört aus
nächster Nähe an. „Was soll das denn? Vergaß ich, Plan B zu erwähnen? Wenn ihr die Sache vermasselt, dann bin ich da und
sammle die Scherben auf. Du hast jetzt zwei Möglichkeiten: Entwe der du
gibst mir deine Knarre, und ich erschieße ihn selbst, oder du bewegst deinen
Arsch diese Treppe hier hoch!"
    „Sie hat ein
Recht, dabei zu sein", sagte Henry nach einer Sekun de, die ihm wie ein paar Lebensalter erschien,
und seinem Ton war zu entnehmen, daß
er das ebenso unangenehm fand wie Mike.
    Vicki wandte sich ihm zu. „Herzlichen Dank! Du könntest bereits oben sein auf
diesem gottverdammten Turm." Sie stürmte ins Treppenhaus und tastete sich
zur ersten Stufe vor, dann zur zweiten. Die Notbeleuchtung
wirkte eher ablenkend, also schloß sie die Augen. Zwei geschafft, das
macht eintausendsiebenhundertachtundachtzig.
    „Vicki?"
    Sie hatte nicht mitbekommen, wie Henry zu ihr aufgeschlossen hatte, aber
nun spürte sie seine Gegenwart direkt neben ihrer linken Schulter. Sie wollte jetzt keine Erklärungen oder
Entschuldigungen, oder was auch immer er zu sagen hatte, hören. „Lauf
einfach", fuhr sie den Freund an.
    „Du wirst Hilfe brauchen. Ich könnte dich tragen ..."
      „Du könntest dir Gedanken um
Tawfik machen, nicht um mich. Los, Bewegung!" Mit
zusammengebissenen Zähnen fügte sie hinzu: „Bitte."
    Henrys Gegenwart strich an ihr vorbei, berührte sie leicht am Hals, dort, wo die Vene am dichtesten unter der Haut lag, und war fort.
    „Er hat ja
recht, weißt du. Du bist ja kaum über die Wirkung der Droge hinweg, von den anderen körperlichen Mißhandlungen einmal

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