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Huff, Tanya

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Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 03 - Blutlinien
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durch seid", fuhr Vicki auf, lehnte sich gegen das Fenster und verschränkte die Arme
vor der Brust, „können wir dann
vielleicht weitermachen?"
    „Durch?"
schnaubte Celluci leise, wandte sich um und ging zum Sofa. „Irgend etwas sagt mir, daß wir gerade erst anfangen." Er
schob den Pizzakarton beiseite und
ließ sich schwer auf das Möbelstück fallen,
das unter seinem Gewicht ächzte. „Also - Zeremonien finden normalerweise nicht einfach so aus heiterem Himmel
statt. Die meisten Religionen haben für so etwas feste Zeiten, an die
sie sich halten."
    Vicki nickte.
„Gute Idee, oder, Henry?"
    „Er sagte
bald. Genaueres sagte er nicht."
    „Verdammt, wir müssen doch irgendwo etwas über religiöse Riten im alten Ägypten finden können!" Vickis Augen verengten sich. „Mike ..."
    „Nein. Ich bin nie näher an das alte Ägypten herangekommen als damals auf der Tutanchamun-Ausstellung, als ich Überstunden schieben
mußte, und das ist ewig lang her."
    „Oh doch, du bist dem alten Ägypten schon viel nähergekom men."
Vicki lächelte. Sie hätte nie gedacht, daß es sie einmal freuen
würde, daß Mike die Bekanntschaft dieser
Frau gepflegt hatte. „Was ist mit Dr. Shane?"             
    „Rachel?"                                                                                    
    „Wenn es in
der Stadt zur Zeit noch jemanden gibt, der uns Auskunft geben könnte",
sagte Vicki und zeigte auf das Telefon, „dann ist
sie es."
    Mike
schüttelte den Kopf. „Ich will nicht noch weitere Zivilisten mit hineinziehen. Die Gefahr ..."
    „Tawfik ist momentan sehr schwach", sagte Henry leise. „Wenn Dr. Shane uns nicht helfen kann, ihn aufzuhalten, ehe er seine Machtba sis etabliert
hat, dann können Sie bei dem, was dann wahrscheinlich kommen wird, nicht für Dr. Shanes Sicherheit garantieren."
      „Rachel? Hier spricht Mike
Celluci. Ich muß ihnen ein paar Fragen stellen."
    Sie lachte und kritzelte einen Sarkophag auf den Rand des Ein kaufsberichts, mit dem sie den Abend verbracht hatte. „Was? Und ich
bekomme diesmal noch nicht einmal ein Abendessen?"
    „Tut mir leid, nein."
    Irgend etwas an seiner Stimme ließ sie sich im Stuhl aufsetzen. „Ist es wichtig?"
    „Sehr. Hatten die alten Ägypter besondere Daten, an denen die Priester der dunklen Götter wichtige Zeremonien abhielten?"
    „Nun, für die
Riten des Set gab es sehr spezifische Termine."
    „Nein ... wir suchen eher nach deren Version von Weihnachten oder Ostern..."
    „Wohl kaum!
Set war ein finsterer Gott."
    „Ja ...
wissen Sie, eigentlich geht es auch weniger um Set. Wenn man für einen der
minderen finsteren Götter eine wichtige Zeremo nie
würde abhalten wollen - wann müßte das geschehen?"
    „Mir wäre
geholfen, wenn ich wenigstens annähernd wüßte, wa rum Sie das fragen."
    „Es tut mir leid, das kann ich ihnen nicht sagen."
    Warum war ihr eigentlich klar gewesen, daß er genau das sagen würde? „Nun, so eine Zeremonie könnte zu jeder Zeit vorgenommen werden,
denke ich, aber für einen dunklen Ritus würde man eher bis zum Neumond
warten, wenn das Auge des Thoth nicht am Himmel steht. Wahrscheinlich würde man Mitternacht wählen, denn dann ist der Sonnengott Ra bereits geraume Zeit von der
Welt entfernt und wird auch noch lange nicht wiederkommen."
    „Und wo?"
    Dr. Shane blinzelte: „Bitte?"
    „Wo würde man
den Ritus veranstalten?"
    „Hat der Gott
keinen Tempel?"
    „Einen Tempel zu weihen ist Teil des Ritus."
    Einen Tempel zu weihen. Gegenwart? Die Polizeiarbeit in Toronto war
merkwürdiger, als sie gedacht hatte. „Dann würde die Zeremonie dort stattfinden, wo der Priester den Tempel errichten will."
    Cellucis Stimme klang, als würde er die Zähne zusammenbeißen. „Ich hatte
befürchtet, daß sie genau das sagen würden. Danke, Rachel, Sie waren mir eine
große Hilfe."
    „Mike?"
Bevor er antwortete, entstand eine kurze Pause, aus der Dr. Shane schloß, daß ihr Gesprächspartner schon dabei gewesen war, den Hörer aufzulegen. „Sagen Sie mir, wenn
Sie mit der Arbeit fertig sind, warum Sie das alles wissen wollten?"
    „Kommt darauf an."
    „Worauf?"
    „Darauf, wer gewinnt."
    Rachel lachte
über die melodramatische Formulierung und legte auf. Vielleicht sollte sie sich doch noch einmal mit Celluci treffen. Er
war auf jeden Fall interessanter als die meisten Akademiker und Bürokraten.
    „Darauf, wer gewinnt", sagte sie und

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