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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 03 - Blutlinien
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beugte sich wieder über ihren
Bericht. „Er hörte sich sogar an, als sei es ihm ernst damit!" Sie schrieb den
Eishauch, der ihr plötzlich über die Nackenhaare strich, einer überhitzten
Fantasie zu.
      Vicki drehte sich, um zum Fenster hinauszuschauen, und runzelte die Stirn. „Heute nacht ist Neumond."
    „Woher willst du das wissen?" fragte Mike. „Vielleicht verbirgt
sich der Mond hinter einer Wolke."
    „Meine Periode beginnt zwei Tage nach Neumond. Heute ist Dienstag. Meine Periode beginnt Donnerstag."                               
    Dagegen ließ
sich schwer etwas einwenden. „Ja, aber wir haben jeden Monat Neumond", bemerkte Mike.
    „Tawfik sagte, bald." Vicki schlang die Arme um ihren Körper und stöhnte leise
auf, denn einige ihrer zahlreichen Prellungen schmerz ten durch die Bewegung heftig. „Es geht um heute nacht."
    „Heute nacht
sind wir nicht in der Verfassung, es mit ihm aufzu nehmen!"
    „Du meinst, ich bin nicht in der Verfassung! Wir, wir drei, die wir hier stehen, haben gar keine andere Wahl."
    Celluci wußte, daß er nicht mit ihr streiten konnte, wenn sie in diesem Ton redete. „Finden müssen wir ihn auch erst noch!"
    „Er muß dir
etwas gesagt haben, Henry!" Unter Vicki dehnte sich die Stadt und bot tausende von Möglichkeiten. „Was
hat er sonst noch so gesagt?"
    „Nichts, was die Lokalität eines Tempels betraf."
    „Ging es nicht irgendwie um die Spitze eines Berges?" fragte
Celluci.
    „Das war eine Redensart. Er sagte: ,Wenn ich mich nicht verbergen muß, dann rufe ich Akhekhs Namen von der Spitze des höchsten Berges'."
    „Nun, hier in der Gegend sind wir ein bißchen knapp dran mit Bergen. Wir haben weder hohe noch niedrige."
    „Doch!"
Vicki preßte beide Hände gegen das Fensterglas, als ihr plötzlich klar wurde,
was ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. „Doch! Seht
doch!"
    Sie klang so
aufgeregt, daß beide Männer sofort ohne Widerrede an ihre Seite eilten. Mit weit aufgerissenen Augen stand sie da, ihr Atem ging heftig und stoßweise und ihr Herz schlug
so laut, daß Henry sich fast schon
Sorgen um sie machte.
    „Was sollen wir denn sehen?" fragte er sanft.
    „Der Turm. Seht euch den Turm an."
    Am Fuß der Stadt ragte der Fernsehturm als Schatten vor dem sternenklaren Nachthimmel auf. Während sie ihn anstarrten, flamm te in einem Teil der sich drehenden Aussichtsplattform ein Licht auf, als hätte man im Innern eine riesige Taschenlampe eingeschaltet. Es leuchtete nur
einen Moment lang, aber das Licht hinterließ auf dem Auge ein Nachbild - fast
wie ein Fettfilm.
    „Das kann jetzt aber alles Mögliche sein!" protestierte Mike,
glaub te aber seinen eigenen Worten ebensowenig
wie die beiden anderen. Er hatte einfach nur das Gefühl gehabt, sie
müßten ausgesprochen werden. „Im Turm ist oft nachts Licht."
    „Das ist Tawfik. Er ist da oben, und ich werde ihn zu Fall bringen,
auch wenn ich den ganzen verdammten Turm dafür einreißen muß!"
    Oben auf dem Aussichtsdeck des Fernsehturms standen zwei der ro ten Warnlichter für den Flugverkehr merkwürdig dicht beieinander.
    Fast wie Augen.
        sechzehn
    „Was zum Teufel soll das denn?"
    Henry hatte den BMW auf Leerlauf geschaltet. „Ich halte an einer gelben
Ampel!"
    „Warum?"
    „Detective, auch wenn manche Leute das anders sehen - eine gelbe Ampel bedeutet nicht, daß man Gas geben soll, weil es bald rot wird!"
    „Ist das so? Ich sage Ihnen - auch wenn Sie das ja vielleicht anders sehen -, wir haben nicht die ganze Nacht Zeit. Laut Rachel steigt das Ding um Mitternacht, und wir haben jetzt schon dreiundzwanzig Uhr dreizehn."
    „Was, wenn man mich wegen eines Verkehrsdelikts stoppt und
einen gesuchten Verbrecher in meinem Auto findet? Hält uns das nicht unter Umständen weitaus länger auf als die Befolgung
der Straßenverkehrsordnung?"                                              
    „Warum nur
sitze ich nicht selbst am Steuer!"
    Vicki lehnte
sich zu den beiden Kampfhähnen vor. „Wie wäre es mit einem Kompromiß? Mike, du hältst die Klappe, und du, Henry, drückst
auf die Tube. Niemand von euch muß hier irgend jemandem irgend etwas
beweisen."
    Sie parkten
den Wagen an der Front Street und rannten die Trep pen hinauf bis zur überdachten Fußgängerbrücke, die über die Schie nen am Fuß des Turms führte. Henry hätte die
beiden Sterblichen problemlos hinter
sich lassen können, paßte sich aber für den Fall der Fälle

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