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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 03 - Blutlinien
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sind.
    „Glücklicherweise", fuhr Tawfik fort, immer noch wie ein Vater zu seinem Kind, ein Lehrer zu seinem Schüler, „haben wir in der Zeremonie
gerade einen Punkt erreicht, an dem eine kleine Pause den allgemeinen Ausgang nicht gefährdet. Du hast also Zeit, deine Anwesenheit
hier zu erklären, und dann entscheide ich, was ich mit dir tun werde."
    Einen Moment lang fühlte Henry sich in die Rolle abgleiten, die der
Zauberpriester ihm zuweisen wollte - dann verwarf er sie wut schnaubend. Er war Vampir, Nachtwandler. Er würde
sich nicht noch einmal durch einfache
Worte zu einem Untergebenen degradieren lassen. Gut, Tawfik hatte bei ihrem Treffen vermocht, ihn in Verwir rung zu stürzen und hatte dann diese Verwirrung
sehr geschickt zu nutzen gewußt —
aber das war in der Wut über Vickis Verschwinden und die Rolle, die der
ältere Unsterbliche dabei gespielt hatte, ganz und gar vergessen. Er hat eine
der Meinen verletzt und das lasse ich nicht zu.
    Henry stand fast schon an der Ecke der Plattform, Tawfiks Hals nur noch
eine halbe Armlänge entfernt - da blitzten rote Lichter auf und warfen ihn
zurück an die Wand der Diskothek.
      „Ich sagte es dir doch, als wir
uns das erste Mal trafen: Du kannst mich nicht
vernichten. Warum hast du nicht auf mich gehört?" Die Worte übertönten knapp und kompromißlos den Gesang im Hintergrund. Tawfik hatte erkannt, daß er die relative Jugend des Nachtwandlers
nicht würde ausbeuten können und deshalb die Pose gelangweilter Geringschätzung fallenlassen. Der Jüngere hatte ihn in der vergangenen Nacht provoziert, und er hatte
diese Herausforderung in dem Augenblick nicht beachtet - eine Konfrontation war also zu erwarten gewesen, womit er auch
gerechnet hatte. Nur hätte er sich selbst nie für diese Nacht, die Nacht, in
der all seine Aufmerksamkeit Akhekh gelten mußte, entschieden.
    Nicht einmal die Weihezeremonie hatte den Ansturm des Nachtwandlers mit
seinem herrlichen Ka aufhalten können! Er begehrte dieses Ka,
begehrte es mehr, als er in seinem langen Leben je etwas begehrt hatte! Seit dem Moment, in dem die Schutzzeichen
gestört worden waren, hatte er gewußt, daß ihm in dieser Nacht, in diesem Moment, genug Kraft und Stärke zur Verfügung
standen, um sich zu nehmen, wonach er sich so leidenschaftlich sehnte.
Aber die Kraft, die er in Händen hielt, war
nicht seine eigene, und Akhekh - auch wenn
er selbst oft seinen Gott nur einen winzigen „Gottling" ge nannt hatte - verfügte über schmerzhafte Mittel,
klarzustellen, wie die Eigentumsverhältnisse lagen. Jahrhunderte hatten ihn
Vorsicht gelehrt. Nach der Zeremonie
würde Akhekh guter Dinge und geneigt sein, ihm den einen oder anderen
Wunsch zu erfüllen, und er selbst würde immer
noch genügend Kraft für sein Vorhaben erübrigen können, ohne Gefahr zu
laufen, seinen Herrn zu verärgern. Wenn er erst
einmal im Besitz des Ka dieses Nachtwandlers war, würde er den Zorn
seines Gottes nie wieder fürchten müssen!
    Wenn Worte
nicht ausreichten, um den Nachtwandler zu binden, dann würde man andere Schritte unternehmen müssen. Mit einer knappen
Geste ließ Tawfik den Gesang ein wenig anschwellen und wob dann vorsichtig, um
die magischen Strukturen, die bereits eta bliert
waren, nicht zu stören, aus eigener Kraft einen Bannspruch. Die Sterblichen, die sich noch im Treppenhaus
befanden, konnte man ignorieren, bis
sie eintrafen - dann konnte er ihre Vernichtung als Teil der Zeremonie feiern.
    Verwirrt und
mit schmerzenden Gliedern erhob Henry sich müh sam. Er hätte nicht sagen könne, wie weit Mike von ihm entfernt war, denn der Geruch und der Lärm der Gefolgsleute
blockierten den Geruch und den Lärm von Cellucis Aufstieg.
    „Du lenkst ihn also ab, und Mike erschießt ihn einfach."
    Ganz so einfach war es denn doch nicht. Wenn ein körperlicher Angriff wohl
keine Wirkung zeigte - vielleicht könnte er den Zau berpriester auf andere Art und Weise ablenken? Der schien sich sehr gern selbst reden zu hören. Henry trat einen
Schritt von der Mauer fort. Es gab da eine Sache, eine einzige, die er
selbst gern gewußt hätte. „Warum haben Sie
Vicki Nelson angegriffen?"
    Tawfik lächelte, denn ihm war klar, was der Nachtwandler be zweckte - die Kraft, die er hier versammelt hatte, gab ihm Zugang zu allen; außer
vielleicht den ganz geheimen Ebenen dieses wunderba ren, unsterblichen Ka. Aber all das war jetzt gleichgültig. In wenigen Sekunden würde er den Bannspruch wirken und mit
dem dritten und letzten Teil

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