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Human

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Titel: Human Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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der Lodge hergelaufen. Wo ist euer Fahrzeug?«
    Whispr deutete mit dem Daumen in die Richtung, aus der sie gekommen waren. »Im Fluss.«
    Ihr Gegenüber runzelte die Stirn. »Der Fluss ist nicht leicht zu übersehen, selbst im Dunkeln nicht. Wie kommt es, dass ihr im Wasser gelandet seid? Gut, hier gibt es keine Autostreifen, aber trotzdem   … Seid ihr beide gleichzeitig eingeschlafen? Nehmt ihr Drogen? Hattet ihr getrunken?«
    Ingrid warf ihrem Begleiter einen Blick zu. Was Ausreden anbelangte, hatte er ihr einiges voraus, und auch jetzt enttäuschte er sie nicht.
    »Wir sind einer Herde Antilopen gefolgt, haben uns verfahren und fanden uns im Fluss wieder, bevor wir überhaupt wussten, was geschehen war.«
    »Aha. Was für eine Antilopenart?« Der ältere Mann starrte Whispr an.
    Hilflos hob Whispr die Hände und spielte nur zu gern den Dummen. »Woher soll ich das wissen? Wir sind Touristen.«
    »Wir haben unsere Kommunikationsgeräte und alles andere verloren«, fügte Ingrid mit trauriger Miene hinzu. Sie war zwar kein Profi, konnte aber durchaus instinktiv die Kokette spielen. Sie klimperte allerdings nicht mit den Wimpern. »Das ist letzte Nacht passiert, und wir sind fastden ganzen Tag gelaufen. Ich bin Inez Sparrow, und das ist mein Freund Arthur Cotswold. Können Sie uns mit zur Lodge nehmen?« Sie klopfte auf ihre Jackentasche. »Ich habe noch immer meine Creditkarte dabei und kann meine Dankbarkeit gern durch einen entsprechenden Transfer ausdrücken.«
    »Kein Dank nötig«, erwiderte der Mann, ohne zu zögern. »Zuerst steigen wir in meinen Transporter.« Er deutete auf seinen beeindruckenden Pseudo-Dickhäuter. »Wir suchen euren Wagen und sehen nach, ob sich noch was Brauchbares finden lässt. Dann muss ich euch umbringen.«
    Selbst der normalerweise unerschütterliche Whispr war schockiert. Überwältigt von der Kombination aus Erschöpfung, Nahrungsmangel und jetzt auch noch dem Schock, fiel Ingrid auf die Knie und senkte den Kopf.
    »Sie arbeiten für ihn.« Whisprs Stimme klang ebenso resigniert wie anklagend. »Oder mit ihm zusammen.«
    »Was?« Ihr Befrager sah verwirrt aus. »Was redest du denn da, Ast-Junge? Josini Jay-Joh Umfolozi arbeitet für niemanden, außer sich selbst.«
    Jetzt war es an Whispr, ein verwirrtes Gesicht zu machen. »Sie arbeiten nicht mit einem professionellen Killer namens Napun Molé zusammen? Sie arbeiten nicht für Saft ?«
    »Ich, für Saft ?« Der alte Mann legte den Kopf auf die Seite und spuckte aus. »Ich hasse Saft ! Saft -Leute würden Umfolozi umbringen, wenn sie könnten, verdammt. Oder mich zumindest für sehr lange Zeit einsperren. Warum denkst du verrückter Stock-Mann und die hübsche Dame, die gleich anfängt zu weinen, ich würde für Saft arbeiten?«
    Ingrid, die immer noch verzweifelt im Staub kniete, blickte zu ihm auf. »Warum wollen Sie uns denn sonst umbringen?« Sie breitete die Arme aus, um die leere, karge Umgebung zuumfassen. »Warum sollten Sie sonst in einem so verrückten Ding wie dem da an diesem gottverlassenen Ort sein?«
    »Genau«, fügte Whispr hinzu. »Warum haben Sie so ein Transportmittel anstelle eines richtigen Fahrzeugs oder eines Schwebers?«
    Umfolozi kicherte. »Weil man mich dann sehen würde, und wenn man mich sieht, kann man mich identifizieren, und wenn man mich identifiziert, werde ich umgebracht oder verhaftet, wie ich gesagt habe, verdammt. Ihr kennt euch in diesem Teil der Welt wohl nicht so gut aus, was? Ihr habt ja keine Ahnung. Ich bin Wilderer.«
    Bei diesem Geständnis starrte ihn Ingrid an, aber Whispr nickte nur verständnisvoll. Jetzt ergab der falsche Elefant auch einen Sinn.
    »Das erklärt das getarnte Transportmittel. Wir sind darauf reingefallen. Einem Schweber auf Patrouille geht es vermutlich genauso.« Er musterte die clevere Konstruktion genauer. Seitdem Umfolozi ihrem Bauch entstiegen war, hatte sie keinen Muskel mehr gerührt. »Da ich jetzt den Besitzer kenne, wundert es mich, dass Sie die Tür nicht am Hintern angebracht haben. Das würde auch viel besser zu ihrer verschrobenen Auffassung von Gastfreundschaft passen.«
    Ingrid erschrak   – aber der Mann brach nur in schallendes Gelächter aus. »Oho, mutiger Stock-Mann macht auf dem Totenbett noch Witze! Ich mag dich, Arthur   … Falls das wirklich dein Name ist. Ich werde dich umbringen, aber ich mag dich. Du machst mir die Sache nicht leicht   – aber auch, nicht unmöglich.« Dann deutete er mit dem Gewehr auf Ingrid. »Steh auf,

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