Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Human

Human

Titel: Human Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
Überlebensfähigkeiten verlassen konnten, würde es ihnen vielleicht auch gelingen, zurück in die Zivilisation zu kommen. Sie streckte sich.
    »Ich bin voller Ratte, und es geht mir gut. Lass uns weitergehen.«
    Sie wollten nach Norden gehen und dem Fluss folgen. Schon bald musste er in den Touws River fließen, und wenn sie Glück hatten, stießen sie dort schon auf ein paar abenteuerliche Touristen.
    »Selbst wenn er humpeln sollte«, meinte sie, als sie losgingen, »ich will nicht, dass Molé die Chance bekommt, uns einzuholen.«
    Whispr nickte zustimmend, löschte die letzten Überrestedes Feuers, damit es nicht auf das Gras in der Nähe überspringen konnte, und lief dann hinter der Ärztin her, die ihre Entschlossenheit wiedergefunden hatte.
    »Du lernst«, lobte er sie.
    Erst viel später an diesem Tag brachte sie ihre Besorgnis zum Ausdruck.
    »Wie hat er uns gefunden? Wir haben unser Aussehen gleich zweimal verändert. Wir haben ständig eine neue Identität. Er hat keine Ahnung, wo wir hinwollen. Wir haben uns die größte Mühe gegeben, auszusehen wie gewöhnliche Touristen. Und doch findet er uns immer wieder .«
    Sie senkte den Kopf und schüttelte ihn verständnislos. Dann stach ihr ein dicklicher grüner Käfer ins Auge, der vor ihren Füßen herumlief, und sie fragte sich, wie er wohl schmecken mochte. Bitter, vermutlich. Wie so vieles, was geschehen war, seitdem Whispr und der verdammte wundervolle Faden in ihr Leben getreten waren.
    Selbst wenn sie es wollte, so konnte sie nicht bewirken, dass die Dinge wieder so wurden, wie sie früher gewesen waren. Sie konnte sich nicht einfach ins Flugzeug setzen und das bequeme, konventionelle Leben fortführen, das sie zurückgelassen hatte. Sie besaß noch immer den geheimnisvollen Faden, auf den es Napun Molé und seine Auftraggeber, wer immer sie auch waren, abgesehen hatten. Wenn sie ihn dem Attentäter einfach gab, würde er sich dann damit zufriedengeben und sie in Ruhe lassen? Würde er sie gehen lassen? In Florida hatte es nicht den Anschein gemacht. Es war wahrscheinlicher, dass er sie umbringen würde, um sicherzustellen, dass sie niemandem jemals erzählen konnte, was sie herausgefunden hatte. Oder vielleicht würde er sie auch einfach aus Spaß umbringen, ging es ihr durch den Kopf, als sie sich schaudernd an die furchtbare letzte Begegnung in den Everglades erinnerte.
    Nein   … Sie hatte noch immer den Faden und das unauslöschliche Verlangen, herauszufinden, woher er kam, wie er hergestellt worden war und was sich darauf befand. Da Molé sie vermutlich umbringen würde, wenn sie den Faden zurückgab, konnte sie genauso gut weitermachen.
    Doch das Weitermachen würde ihr sehr viel leichter fallen, wenn sie neben dem Faden auch noch ein Sandwich hätte, dachte sie. Irgendein Sandwich. Oder sogar noch eine der wilden Melonen, die Whispr in der vorangegangenen Nacht entdeckt hatte. Sie hob den Kopf und blickte zum Horizont. Das Tal, durch das sie gingen, wurde immer flacher. Sie konnte keine Melonen sehen, auch keine Nussbäume oder Büsche mit Beeren. Da war nur Gras und das, was ihr findiger Begleiter möglicherweise mit Steinen oder spitzen Stöcken fangen konnte. Und es war noch ein langer Weg bis zum Highway.
    Als der Eindringling auftauchte, dachte sie zumindest für eine Weile nicht mehr an ihren leeren Bauch.
    Natürlich sah Whispr ihn zuerst. Er schirmte seine Augen gegen die Nachmittagssonne ab, als er direkt vor ihr stehen blieb und in Richtung Norden starrte. Keuchend stellte sie sich neben ihn und sah blinzelnd in dieselbe Richtung. Und wie schon öfter unter derartigen Bedingungen konnte sie nichts erkennen.
    »Was ist?«
    »Ich bin mir nicht sicher.« Er bemühte sich, das Objekt besser zu erkennen. »Aber es kommt auf uns zu.« Dann bemühte er sich, ihre Vorfreude einzudämmen. »Es ist kein Fahrzeug. Eher irgendein Tier.«
    Sie dachte darüber nach. »Nur eins?«
    »Soweit ich es erkennen kann. Es kommt näher.« Er senkte die Hände. »Und es wird größer.« Als er ihren Gesichtsausdruck bemerkte, fügte er schnell hinzu: »Es ist keine Katze. Die Form ist völlig anders. Vielleicht ist es eines dieser riesigen Dinger wie das, das uns letzte Nacht gerettet hat.« Er zeigte auf die näher kommende Kreatur. »Es bewegt sich in einem stetigen, aber nicht sehr schnellen Tempo. Könnte ein Bär sein, schätze ich, aber dann wäre es ein verdammt großer Bär. Oder ein Nashorn.« Er sah sich in ihrer unmittelbaren Umgebung um, die

Weitere Kostenlose Bücher