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Human

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Titel: Human Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Überleben besorgt war.
    Er hatte nicht erwartet, sie zu sehen, als er die von Steinen übersäte Anhöhe erklomm. Noch viel mehr erstaunte ihn, dass sie sich in Gesellschaft befanden, selbst wenn diese nur aus einem einzigen Fremden bestand. Rasch duckte er sich hinter einem Felsbrocken. Die in die Nanodrähte eingebauten Neuronen bewirkten, dass die außergewöhnliche Linse das Trio heranzoomte. Da war der ärgerliche Stock-Mann Whispr, neben ihm die recht attraktive Ärztin Seastrom, und direkt vor ihnen lief ein schlanker Einheimischer unklarer Herkunft und unbekannten Namens herum. Auf diese Entfernung konnte Molé nicht erkennen, ob der unerwartete Neuankömmling ein Natural oder Meld war. Nicht, dass das etwas ausmachte. Interessant war nur, dass sich der Fremde freundschaftlich mit Molés Zielen unterhielt. Diese Geselligkeit konnte die Absichten des Jägers deutlich erschweren.
    Noch seltsamer war die unnatürliche Zusammensetzung des in der Nähe stehenden Elefanten. Dieser stand reglos da. Indem er die gut trainierten Muskeln in seinem linken Auge anstrengte, vergrößerte Molé das Bild des einzelnen Dickhäuters weiter. Er sah sehr real aus. Seine wahre Natur wurde erst offensichtlich, als er die schmale Treppe entdeckte, die aus seinem Bauch herausragte und über die der Fremde und vermutliche Besitzer die beiden Namerikaner nach oben und in den Bauch des Tieres führte. Offensichtlich war dies ein hervorragend getarntes Fahrzeug.
    Da er über kein eigenes Transportmittel verfügte, sondern sich auf seinen angeschlagenen Körper und seine verletzten Beine verlassen musste, zog Molé entschlossen seine Pistole und zielte. Selbst wenn er nicht wusste, wie schnell der Elefantentransporter war, so zweifelte er doch nicht daran, dass er ihn niemals einholen konnte.
    Er musste kein Zielfernrohr an der Waffe anbringen. Die in die Pistole integrierten Schaltkreise stellten einen drahtlosen Kontakt zu der winzigen Empfangsausrüstung in seinem linken Meld-Auge her, während er das rechte Auge für den tödlichen Schuss zukniff. Ein Fadenkreuz erschien vor seinem Blickfeld. Die Stelle, auf die er seinen Blick konzentrierte, wurde von der Waffe anvisiert. Die Pistole wurde danach entsprechend feinjustiert, um Entfernung, Windgeschwindigkeit und andere Faktoren, die die Flugbahn des Geschosses beeinflussen konnten.
    Von dem Bergrücken aus konnte er seine Ziele gut erkennen. Der Lauf der Pistole zeigte direkt auf den Hinterkopf des Stock-Mannes. Doch die hellrote Warnung, die auf der Innenseite seines Auges über dem Fadenkreuz erschien, als er den Abzug drückte, ließ sich nicht ignorieren.
    ENTLADUNG ABGEBROCHEN: ZIEL AUSSERHALB DER REICHWEITE
    Seine Frustration war grenzenlos. Er brauchte ein Gewehr. Oder einen kleinen Raketenwerfer. Oder einen selbstangetriebenen Sucher mit Sprengladung. Doch all das hatte er nicht dabei, da er davon ausgegangen war, die gerade erst angeschaffte Pistole würde ausreichen, um seinen Auftrag zu erfüllen. So wäre es auch gewesen, wenn seine Beute ihn nicht durch einen Trick zu diesem Unfall provoziert hätte. Und sie hätte ihren Zweck selbst jetzt erfüllt, wenn er die Möglichkeit gehabt hätte, die Distanz zwischen ihnen zu halbieren. Er stand auf, wobei er sich weigerte, ob der Schmerzen in seinem schwer verletzten linken Bein zusammenzuzucken, steckte die Waffe wieder ein und ging die andere Seite des steinigen Abhangs hinunter, so schnell er konnte.
    Nachdem er gerade mal zwanzig Meter durch die Büsche marschiert war, geschah das, was er befürchtet hatte. Der »Elefant« erwachte zum Leben, drehte sich mit seinen menschlichen Passagieren im Bauch elegant auf seinen vier gewaltigen Beinen und trottete rasch in Richtung Norden. Molé wusste zwar nichts über sein Ziel, konnte seine Geschwindigkeit jedoch in etwa abschätzen und wusste, dass er selbst in Bestzustand nicht mit ihm mithalten konnte.
    Der alte Attentäter konnte nur weiter den Abhang hinunterlaufen und fluchen. Der Fremde, dem der Dickhäuter gehörte, mochte seine Anhalter eine Stunde, einen Tag oder sogar noch länger mitnehmen. Ohne mehr zu wissen, wäre es töricht, wenn nicht gar tödlich, in der Hitze der Karoo die Verfolgung aufzunehmen. Sosehr Molé den Gedanken auch verabscheute, es war einfach sinnvoller, wenn er sich auf den Rückweg zur Lodge machte in der Hoffnung, dass man ihnunterwegs entdeckte. Er war zäh, aber nicht unverwundbar, entschlossen, aber nicht halsstarrig. Sein Körper musste

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