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Human

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Titel: Human Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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aufspüren. Vielleicht sogar die Leute, die meinen Freund in Savannah überfallen haben. Oder auch die Regierung des SAHV , Agenten von der Mietwagenfirma, deren Wagen wir nicht zurückgebracht haben, oder sogar eine ganz neue Gruppe, die sich für den Faden interessiert.« Sie klang bedrückt. »Es könnte sogar sein, dass dieser schreckliche, degenerierte Molé herkommt, wenn ihn dieses Faultier nicht umgebracht hat. Wir können auf keinenFall Wochen an einem so kleinen Ort wie diesem verbringen.«
    Whispr sah sie über den Tisch hinweg an und schüttelte den Kopf. »Du solltest das Schwarzmalen lieber mir überlassen, Doc. Ich bin darin viel besser, und ich habe weitaus mehr Übung. Ich gebe mein Bestes.« Er beugte sich zu ihr und senkte die Stimme. »Was erwartest du denn von mir? Soll ich einen Beamten aufwecken und sagen: ›Entschuldigung, aber meine Begleiterin und ich haben jetzt genug Vögel beobachtet und möchten jetzt wirklich gern diese supergeheime Saft -Forschungsanlage in Nerens in der verbotenen Zone besuchen. Also seien Sie doch so freundlich und arrangieren Sie für uns eine Mitfahrgelegenheit, ja?‹«
    Sie sah ihn finster an. »Du musst nicht gleich höhnisch werden. Es ist nur so, dass wir nach allem, was wir durchgemacht haben, endlich so nah dran sind.«
    »Glaubst du, ich wäre nicht ungeduldig?« Er warf den anderen Essensgästen einen Blick zu. Niemand schien auf sie zu achten. »Hör mir mal gut zu, Doc   … Ingrid. Ich weiß, was in solchen Situationen häufig geschieht. Das ist der Moment, in dem die Leute Fehler machen. In dieser Zeit fliegen sie auf: wenn sie ihrem Ziel am nächsten sind. Gerade, wenn alles in Reichweite zu sein scheint. Dann kommen die Bullen, die Kugeln fliegen und es geht alles in die Hose. Genau darum muss man dann noch langsamer und sorgfältiger als sonst vorgehen. Wenn man nur noch einen oder zwei Schritte auf seinem Weg zu gehen hat, muss man besonders gut aufpassen, wo man hintritt.«
    In diesem Moment kam ihre Kellnerin, eine junge Frau, deren komplexes kosmetisches Meld aus Wüstenschlangen in ihrem Haar bestand, an ihren Tisch und raunte leise: »Ich habe gehört, Sie beide wollen nach Nerens?«
    Whispr antwortete, bevor Ingrid auch nur den Mund aufmachen konnte. »Sagt wer?«
    »Sagt Sandword. In einer kleinen Stadt wie dieser kann man mit niemandem reden, ohne dass es jemand anders irgendwann herausfindet.« Ingrid fiel auf, dass die Kellnerin goldene Augen und geschlitzte Pupillen hatte. Sie konnte allerdings nicht sagen, ob sie das »S« aufgrund eines Melds so zischend aussprach oder ob sie das mit Absicht machte.
    Das war der Ärztin auch völlig egal. »Und wenn es so wäre? Vielleicht haben wir ja gehört, dass es da oben sehr seltene Vögel gibt, die wir zu unserer Liste hinzufügen könnten, wenn wir da hinkämen. Können Sie uns helfen?«
    »Wer, ich?« Die junge Frau zuckte zurück, und ihre Medusa-Frisur zog sich zusammen. »Sind Sie verrückt? Wenn man in dieser Stadt nur darüber redet, jemandem dabei zu helfen, in die Nähe von Nerens zu gelangen, wird man schon zum Verhör geschleift.«
    »Warum haben Sie uns dann deswegen angesprochen?«, ließ Whispr nicht locker.
    »Einerseits, wenn Ihnen jemand hilft, dort hinzukommen, werde nicht ich das sein, und andererseits haben Sie die Rechnung noch nicht bezahlt   … und kein Trinkgeld gegeben.«
    Ingrid seufzte. Einige kulturelle Konstanten änderten sich nie, nicht einmal, wenn man sich auf einem anderen Kontinent aufhielt. »Erzählen Sie uns, was Sie können.«
    Die junge Frau beugte sich über den Tisch, sodass zwei ihrer gewundenen Schlangen die altmodische Plastikrechnung ablegen konnten. »An der Ecke Francis und Rico, das dritte Haus in Richtung Meer. Ein Freund von mir hat es einem Durchreisenden vermietet, der Ihnen vielleicht helfen kann.«
    »Sie erwarten, dass wir glauben, irgendein Penner hätteInformationen darüber, wie man nach Nerens kommt?« Man konnte Whispr die Zweifel förmlich ansehen.
    Die geschlitzten Augen konzentrierten sich auf den Stock-Mann. »Der ›Penner‹ heißt Morgan, und er ist die Information. Mein Freund sagt, der Typ hätte bis vor Kurzem wirklich in Nerens gearbeitet.«
    Unter dem Tisch ergriff Ingrid Whisprs Hand und drückte zu. Er war so überrascht über den unverhofften Kontakt, dass ihm der Schmerz gar nichts ausmachte. Und er sah davon ab, ihre Hand ebenfalls zu drücken.
    »Francis und Rico«, wiederholte sie mit Bedacht. »Das dritte Haus

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