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Human

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Titel: Human Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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bestätigend. »Da haben Sie sich den richtigen Ort ausgesucht, Piet van Hendrik und Damali Nongoma verwalten die beiden Märkte und werden Ihnen Ihre Fracht bestimmt gern abkaufen. Vermutlich werden sie sich gegenseitig überbieten.« Seine Stimme klang jetzt nicht mehr so bissig wie zu Beginn. »Haben Sie zufällig Ananas geladen? Ich habe seit zwei Monaten keine mehr zu sehen bekommen.«
    Vusi grinste. »Ich werde ein paar für Sie auf einem der Märkte hinterlegen. Natürlich nur, damit Sie sich offiziell von ihrer Qualität überzeugen können.«
    Der Beamte lächelte dünnlippig und nickte. »Man muss immer sicherstellen, dass keiner Ungeziefer einschleppt«, stimmte er Vusi zu und ignorierte dabei die Tatsache, dass es im Umkreis von mehreren Hundert Kilometern keine Fruchtund kein Gemüsefeld gab, das man vor einer Infektion beschützen musste. Nachdem dieser inoffizielle Teil der Zollformalitäten erledigt war, wurde er wieder ernst und wandte sich den Ausweisen der Passagiere zu.
    »Namerikaner? Hier kommen nur sehr selten Namerikaner her.«
    »Wir sind nur Touristen.« Ingrid lächelte den Mann so freundlich an, wie sie nur konnte, und fragte sich dabei, ob das das Endergebnis von all den Jahren an der medizinischen Fakultät war. »Wir besuchen nun mal gern Orte, die nicht so überlaufen sind.«
    »Und reisen ganz alleine, ohne andere Touristen und auf unkonventionelle Weise.« Auch wenn er bei Weitem nicht so attraktiv war wie seine jetzt rothaarige Begleiterin, lächelte Whispr den Mann ebenfalls an. »Wenn man mit dem Bus, Zug oder Schweber unterwegs ist, trifft man nie die wirklich interessanten Leute oder lernt etwas über die Kultur des Landes.«
    »Auch Sie scheinen sich den richtigen Ort ausgesucht zu haben.«
    Während der Beamte die Anzeige des Bildschirms vor sich studierte, stellte Ingrid fest, dass sie trotz der kühlen Luft in diesem Raum stark schwitzte.
    »Wir sind vor allem hier, weil wir die Vögel sehen wollen«, fügte Whispr hinzu, als würde das bisher Gesagte noch nicht ausreichen.
    Auch wenn sie entschlossen war, die formellen Einreiseprozeduren so gleichgültig wie möglich zu überstehen, konnte Ingrid nicht anders, als ihrem Begleiter einen warnenden Blick zuzuwerfen.
    »Ach, wirklich?« Der Beamte wirkte auf einmal sehr interessiert und sah sich den außergewöhnlichen Besucher etwasgenauer an. »Nun ja, diese Gegend ist bekannt für ihre Vögel. Wegen des Flusses, natürlich.« Nacheinander schob er ihre Ausweise unter einen Scanner, der sie elektronisch mit den erforderlichen Besuchsgenehmigungen verband. »Ich wollte Ihnen eigentlich nur einige Tage Aufenthalt gewähren, aber da Sie Vogelfreunde sind, werden Sie etwas mehr Zeit brauchen.« Er kicherte leise. »Nichts für ungut, aber nach allem, was ich gesehen habe, scheinen Vogelfreunde ziemlich verrückt zu sein. Werden zwei Wochen ausreichen?«
    Nur mit großer Mühe konnte Ingrid ihre Erleichterung verbergen. »Zwei Wochen sollten mehr als ausreichend sein. Vielen Dank.«
    »Gern geschehen. Sie können jetzt gehen.« Er warf Vusi einen Blick zu. »Sie können die Ananas auf einem der Märkte hinterlegen. Hier geht jeder überall einkaufen.«
    Sobald sie wieder im Wagen saßen, sah Ingrid ihren Gefährten wütend an. »Sag mir eins, Whispr: Was hättest du getan, wenn uns der Mann gefragt hätte, welche Art von Vögeln wir uns hier ansehen wollen?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Ich bezweifle, dass er das getan hätte. Selbst an einem Ort wie Savannah weiß jeder, dass Vogelfreunde ziemlich verrückt sind. Man sieht sie in den Sümpfen und den untergegangenen Gebieten, wo sie in kleinen Booten sitzen, an ihren Synoptiken festkleben und sich bei lebendigem Leib von Käfern fressen lassen. Aber was regst du dich eigentlich so auf? Er hat es uns abgekauft, und alles ist gut.«
    Sie wandte sich von ihm ab und starrte mit finsterer Miene aus dem Fenster. »Ich hätte es nur gern, wenn du deine Strategie vorher mit mir absprichst. Es hat auf dieser Reise schon genug Überraschungen gegeben, da will ich mich nicht auch noch um deine kümmern müssen.«
    »Dann lass es«, erwiderte er angespannt.
    Sie sagten kein Wort mehr und halfen Vusi schweigend, seine Fracht aus Obst und Gemüse auszuladen, die in der entlegenen Gemeinde trotz mehrerer gut bestückter Namdeb-Lager gern genommen wurde.
    »Die Firma versorgt uns gut«, erklärte ein Lagerleiter, »aber sie hat keine Kontrolle über das Wetter oder wann Nachschublieferungen

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