Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Human

Human

Titel: Human Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
diese unmögliche Substanz, aus der der Faden besteht, wurde auch in den Köpfen von Kindern gefunden. Kindern aus vielen verschiedenen Schichten und auf der ganzen Welt. Größtenteils Teenager, die unter einer Depression oder ähnlichen Problemen leiden.«
    Thembekile runzelte die Stirn. »Der Speicherfaden kann die Kinder irgendwie beeinflussen? Wie soll das gehen?«
    »Nicht der Faden. Man hat Nanogeräte, die aus derselben Substanz hergestellt wurden, in ihre Köpfe implantiert. Wenn man versucht, sie genauer zu untersuchen, dann   … verschwinden sie einfach. Die winzigen Geräte müssen irgendetwas bewirken, aber wir wissen nicht, was es ist, da man sie nicht untersuchen kann. Der Faden selbst scheint nicht wirklich etwas zu tun. Außerdem ist er bedeutend größer und verschwindet nicht, wenn man ihn untersuchen will. Warum die winzigen Geräte dies tun und der Faden nicht, das ist auch eines der Mysterien, denen wir auf die Spur kommen wollen. Wir glauben, dass der Schlüssel dafür unter den Informationen sein könnte, die auf dem Faden gespeichert sind. Dummerweise können wir diese Informationen nicht auslesen, das ist uns bisher mit keinem bekannten Gerät gelungen.« Sie deutete auf Whispr.
    »Mein Freund will einfach nur herausfinden, was der Faden wert ist. Ich möchte mehr über seinen Zweck und seinen Inhalt erfahren   – falls etwas darauf gespeichert ist.« Sie zuckte mit den Achseln und lehnte sich zurück. »Wenn es uns endlich gelingen sollte, ihn auszulesen, und er sich als leer herausstellt, dann werden Sie unsere enttäuschten Schreie noch bis hierher nach Kapstadt hören können.«
    Die Sangoma saß einige Zeit da und dachte nach. »Mir ist klar, dass Sie viele Fragen haben. Über diesen Faden und über die sehr viel kleineren Dinge, die Sie mir nicht zeigen können, weil sie Ihren Worten nach einfach verschwinden, wenn man sie ansieht. Aber Sie bitten mich nur um eine Sache: Ich soll Sie führen. Ich soll Ihnen sagen, wo sich ein Ort befindet, der in keiner der von der Regierung finanzierten Touristenbroschüren verzeichnet ist.«
    Auf einmal drehte sie sich auf ihrem Stuhl herum, sodass sie jetzt vor dem abgedunkelten, halb durchsichtigen Boxbildschirm saß. Sobald ihre Augen den Blickkontakt mit der Einheit hergestellt hatten, erwachte deren Sicherheitsmodus zum Leben. Während sie ihren Gästen den Rücken zuwandte, nannte sie ihre Gebühr. Whispr wurde blass, als er die Summe hörte. Ingrid stimmte ohne zu zögern zu.
    » Ngiyabonga   … danke. Wir haben eine Vereinbarung.« Thembe saß noch immer vor der Box und drehte den Kopf, um ihre Gäste anzugrinsen. Ingrid blickte sie erwartungsvoll an, während sich der stets vorsichtige Whispr erhob.
    »Woher wissen wir, dass Sie nicht einfach Ihre Freunde kontaktieren, damit sie herkommen und uns ausrauben können?« Der unnatürlich schlanke Namerikaner ging langsam in Richtung Flur. »Woher wissen wir, dass die Informationen, die Sie uns geben werden, auch korrekt sind und es sich dabei nicht um irgendeine Adresse oder eine Positionsangabe handelt, die Sie sich einfach ausgedacht haben?«
    »Woher weiß ich, dass Ihre Credits echt sind?«, erwiderte ihre Gastgeberin gutmütig. »Woher weiß ich, dass Sie nicht im Auftrag der Behörden hier sind, um mich wegen der Ausübung meiner Kunst zu verhaften?«
    »Ach, kommen Sie«, schnaubte Whispr. »Sehe ich für Sie aus wie ein Bulle?«
    »Natürlich tun Sie das nicht.« Ihr Lächeln wurde breiter. »Wenn dem so wäre, dann wären Sie jetzt bereits tot und auf dem Weg den Berg hinunter, um als Haifutter zu enden.« Sie drehte sich wieder zum Bildschirm um. Während sie das tat, wurden die Mittelfinger ihrer beiden Hände immer länger. Die Fingerspitzen öffneten sich und enthüllten bloße Verbindungsterminals, die sie aufgrund jahrelanger Übung problemlos an die bereitstehenden Slots unter dem Bildschirm anschloss. Ihre Stimme war jetzt ein einziger Singsang.
    »Es ist die Tradition einer Sangoma, durch ihre Hände zu sehen.«
    Daraufhin schoben sich ihre Augen mit einem lauten Plopp aus dem Kopf und an beweglichen Metallstielen nach oben in die Luft.

5
    Spezialisierte Linsen, die normalerweise zusammengeklappt hinter den echten Augen der Sangoma verborgen waren, entfalteten sich nun und fokussierten sich auf den aktivierten Boxbildschirm. Wenn Thembekile sie benutzte, konnte sie nichts anderes mehr sehen, da sich ihre Augen jetzt auf Höhe ihrer Stirn befanden, aber weiterhin mit

Weitere Kostenlose Bücher