Hund- und Haussitting: oder wie drei Nasen alles kaputt machen
sie und hui … zielstrebig auf ihren innerlichen Powerpoint!
Nur Sekunden, und sie würde kommen, und es war ihr scheißegal, ob ihr Gesprächspartner das nun hörte!
Ihre Stimme überschlug sich mit jedem dritten Wort. „Mischaaahaa … ja, ich kommme … konnte nicht … jaaa, ich weiß …“
Alischa kam … atmete hektisch und ließ ihr Handy kurz sinken, um den Orgasmus auszukosten.
Seine Zunge stoppte mitten in ihrem Höhepunkt, denn er wusste, mit wem sie telefonierte, doch sie beendete das Gespräch nicht!
„Ich hatte einen kleinen Stolperunfall … nein, nichts Schlimmes … aber wir sollten mal miteinander reden … ja … weiß ich nicht …“
Alex, der seine Hose noch trug, sah Alischa äußerst düster an. Da lag nichts Verlangendes mehr in seinem Blick. Seine Gesichtszüge vereisten, dann stand er auf, ehe sie begreifen konnte, was los war!
Im nächsten Augenblick krachte eine leere Glasvase in den Fernseher.
Alischa ließ das Handy sinken. Was war los? Sie wollte Mischa doch nur darauf vorbereiten, dass es keine Zukunft mehr für ihn bei ihr gab. Ihr Herz hatte sich entschieden!
So schnell, wie Alex seine Sachen schnappte, so schnell schlug die Tür hinter ihm zu!
Völlig benommen, von seinem Verhalten und dem vorherigen Orgasmus, schmiss sie ihr Handy Richtung Tür hinterher, wo es durch den Aufprall auseinander platzte. Nicht mal aufgelegt hatte sie!
Scheißknie! Sie versuchte aufzustehen, ihm hinterher zu rennen … keinen Schritt kam sie.
Und schon hörte sie den Motor seines Wagens aufheulen.
Irgendwie schaffte sie es dann in ihr Zimmer, bevor sie sich in den Schlaf weinte.
Die ganze Zeit blieb Walter tröstend an ihrer Seite.
Am kommenden Morgen stand ein Glas Wasser und eine Schmerzpille auf ihrem Nachttisch. Ebenso lag ein Handy da, heil und ganz, das genau so aussah, wie ihres gestern noch ausgesehen hatte. Nun begriff sie gar nichts mehr!
Die Tablette wirkte diesmal besser und schnell, dämpfte den fiesen Schmerz. Alischa zog sich humpelnd an.
Unten angekommen roch sie schon den Kaffee, dessen Duft im ganzen Wohnraum hing. Auch in der Küche stand ein fertiges Frühstück. Dass es für sie sein musste, sah sie anhand des zweiten Tellers, der benutzt auf der gegenüberliegenden Seite stand.
So richtig hungrig war sie nicht, denn die Überreste des Hähnchens drehten sich wie ein Dönerspieß in ihrem Magen, weil Alex’ abruptes Weglaufen sie noch quälte.
„Brauchst du Hilfe? Ich kann dir eine Pflegekraft stellen, bis dein Knie wieder in Ordnung ist!“ In seiner Stimme lag eindeutig ein frostiger Unterton.
Das musste aus der Welt geschaffen werden!
„Nein … aber ich möchte mit dir reden … wir …“
„Ich bin gleich unterwegs, die Zeit ist jetzt schon knapp. Mein erster Käufer von gestern ist nur noch bis zehn in Bremen. Wir reden später. Walter muss erst in drei Stunden wieder in den Garten und Mittagessen steht im Backofen.“
Und schon war er wieder weg.
Anhand seines Fahrstils konnte sie hören, nichts war in Ordnung!
Ganze achtundvierzig Stunden hörte sie nichts von Alex, er kam nicht mal zum Schlafen nach Hause. Sehr viel Zeit zum Grübeln.
Warum ließ Alex nicht mit sich reden?
Warum hatte Mischa sich nicht mehr gemeldet?
Und wie viel hatte Mischa am Handy noch mitbekommen, bevor es kaputt ging?
Obwohl ihr das eigentlich egal war, doch so machte man nicht Schluss!
Aber sie wollte ihn auch gar nicht mehr wiedersehen.
Ebenso war das Ding mit Alex aus dem Ruder gelaufen. Aber sie würde sich vor Alex wegen des Telefonats nicht rechtfertigen. Warum rannte er auch weg, bevor sie Mischa den Laufpass geben konnte?
Nun denn, Alischa schickte Mischa endlich eine SMS, die ihn gänzlich abschoss … Hm, hätte sie sowieso gemacht, aber Alex’ übereiltes Verschwinden hatte sie so durcheinandergebracht, dass kein klarer Gedanke mehr aufkommen konnte.
Mann gut, dass sie den Zettel mit Mischas Telefonnummer noch hatte, aber gleich nach der SMS löschte sie seine Nummer wieder aus ihrem Handy.
Kein Zurück mehr, der Zettel wurde von ihr persönlich in Minifetzen zerrissen.
Am dritten Tag riss sie das Klingeln der Tür aus den trüben Gedanken.
Der Getränkelieferant kam.
Endlich ein freundliches Gesicht … und dazu noch bekannt! Gerd, ein entfernter Studienkollege von der Uni!
Ein lieber Kerl, seit dem letzten Semester war Alischa über ihn im Bilde, denn er war wirklich sehr hilfsbereit und eine Spur zu freundlich. Sie sah in ihm
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