Hunde wuerden laenger leben, wenn
anhand
von Bedarfstabellen zu berechnen. Doch
diese Bedarfstabellen basieren allein auf den
Angaben der Futtermittelindustrie! Studierenden werden im Zuge ihrer Ausbildung
verschiedene industriell hergestellte Fertigfutter vorgestellt, anhand deren Angaben
(Inhaltstoffe und Zusatzstoffe) sie beispielsweise den Tagesbedarf einer Katze
berechnen sollen – die Futtermittelindustrie
wird also von Beginn an kritiklos in das Studium integriert. Wie praktisch. Denn warum
sollte ein Student, der schon während seiner
Ausbildung nichts anderes kennenlernt als
Fertigkost für Haustiere, irgendwann anfangen, kritisch zu hinterfragen, zumal ihm für
seinen zukünftigen Berufsweg schon so früh
die lukrativen Seiten des Futtermittelverkaufs vor Augen geführt werden? Auch
während der anschließenden Praktika in Tierarztpraxen und Kliniken lernt der Student
keinerlei Alternativen zur Fertigkost
kennen, und auf Fortbildungen zum Thema
Hunde- und Katzenernährung gibt der
jeweilige Sponsor aus der Futtermittelindustrie Themen und Inhalte vor.
So kennen Tierärzte im Allgemeinen von
Anfang an nichts anderes als industriell gefertigtes Haustierfutter und wachsen regelrecht in dieses Dilemma hinein. Und eröffnen die jungen Tierärzte dann eine eigene
Praxis, werden sie sofort mit großzügigen
Anfangspräsenten der Futtermittelindustrie
beschenkt – zuhauf werden Diätdosenfutter
und Diättrockenfutter frei Haus in die neue
Praxis geliefert und Probepackungen für die
Tierbesitzer gibt es gleich kistenweise dazu,
gratis, versteht sich. Damit hat der neu beginnende Praktiker gleich für jede Krankheit
das passende Diätfutter zur Hand – so einfach geht das, damit sich das Rad immer
schön weiter dreht! Schon zur Ernährung
des »gesunden Hunde- und Katzenwelpen«
empfiehlt der Tierarzt dann, »von Anfang
an« ausschließlich Fertigfutter zu geben:
Denn da ist ja schließlich alles drin, was
Hund und Katze gerade im Wachstum
brauchen. Tausenden von Hunde- und
Katzenbesitzern wird dieses Märchen
tagtäglich erzählt.
Doch dieser Satz: DA IST JA ALLES
DRIN,
WAS
HUND
UND
KATZE
BRAUCHEN ist der verhängnisvollste Irrglaube, den die Futtermittelindustrie uns
weismachen will! Nach offizieller Meinung
der Fertigfutterindustrie und der meisten
Tierärzte beschränkt sich der Bedarf unserer
Haustiere auf bestimmte Prozentzahlen an
Eiweiß, Fetten, Rohfasern und soundsoviel
»internationalen Einheiten« an künstlich
erzeugten Vitaminen und Mineralstoffen.
Chemisch im Labor zusammengemixt, ergibt sich somit ein reines Kunstprodukt der
Industrie. Und damit unsere armen Vierbeiner diese tote Pansche auch fressen, werden ordentlich Geschmacksverstärker
zugesetzt und mit Konservierungsstoffen
versiegelt, damit das Ganze nicht verdirbt.
Für jedes Lebensalter, für jede Rasse, für
jede Disposition gibt es spezielle Varianten
– doch sind diese nur minimal unterschiedlich in ihrer Zusammensetzung, vom Prinzip
her sind alle gleich.
Gehen wir zurück zu unserem Kater Felix
und seinen Struvitsteinen: Felix hat Zeit
seines Lebens, wie beschrieben, nur
Whiskas, Kitekat und Co. bekommen und
zwar meist in Form von Trockenfutter, wie
vom Tierarzt empfohlen. »Probieren Sie die
Sorten aus dem Supermarkt ruhig alle
durch, was ihm dann schmeckt, bekommt
ihm auch gut«, hatte der Tierarzt Johanna
P. gesagt und sie, die gute Katzenmutter,
hatte sich daran gehalten. Dass Felix nun
krank ist, hat aus tierärztlicher Sicht natürlich nichts mit seiner Ernährung zu tun.
Krankheiten, das muss man wissen,
entstehen nämlich augenscheinlich »einfach
so« und außerdem bringt ein krankes Tier
mehr Geld in die Kasse einer Praxis.
Warum also hat unser Kater Felix nun tatsächlich Struvitsteine? Katzentrockenfutter
besteht zu einem großen Anteil aus Getreide
(bis zu 80 %). Der Rest sind meist minderwertige Eiweiße, die mit Zusatzstoffen
»aufgepeppt« werden. Die Katze ist jedoch
nun einmal ein reiner Fleischfresser und
ihre Nahrung sollte zu mindestens 93 % aus
hochwertigem Eiweiß tierischen Ursprungs
bestehen. Getreide hat in artgerechtem Futter für Katzen fast nichts zu suchen, außer
das vergleichbar Wenige, was sich noch an
Getreidekörnchen in einem Mäusemagen
befindet, den glücklichere Katzen mit
Freigang auf dem Land samt dazugehöriger
Maus verspeisen dürfen.
Der Katzendarm ist so konzipiert, dass er
sich überhaupt nicht zur Verdauung von
Getreide eignet. Der Darm ist sehr kurz und
damit nicht in der Lage, Kohlehydrate
(Getreide) adäquat
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