Hunde wuerden laenger leben, wenn
Leserin und werter Leser:
Den »Halbgott in Weiß« gibt es nicht.
Ebenso wie auf jedem anderen beruflichen
Gebiet gibt es in der Medizin, ergo auch in
der Veterinärmedizin, unterschiedlichste
Charaktere – hilfsbereite, von ihrer Mission
beseelte, kenntnisreiche und eigenständig
denkende Personen, aber auch zwischen
ihren Aufgaben in langen Jahren zerriebene,
maximal wirtschaftlich orientierte, kalt oder
auch bequem gewordene Menschen.
Die eine oder andere Erfahrung, die ich
gemacht habe, kennen Sie sicherlich auch:
Es ist Wochenende, Sie haben ein verletztes oder plötzlich akut schwer erkranktes
Tier zu Hause und versuchen, einen Notarzt
oder eine diensthabende Klinik zu erreichen. Und siehe da: Es funktioniert! Der
tierärztliche Notdienst ist in der Leitung.
Doch bevor Sie, vermutlich erregt und in
Panik, überhaupt sagen können, was Grund
Ihres Anrufes ist, wird Ihnen mitgeteilt,
dass eine Aktivität des Tierarztes aufgrund
»Nacht- und Wochenend-Zuschlages« so
und so viel Euro kostet und Sie diese bitte in
bar bereithalten mögen. Sonst kommt nämlich niemand. P.S.: Bankomat- und Kreditkarten werden leider nicht akzeptiert.
Ein anderes Beispiel: Im Februar 2005 –
damals kannte ich Dr. med. vet. Jutta Ziegler leider noch nicht – gab es bei einigen unserer Katzen einen Ausbruch an Leukose –
Feline Leukämievirusinfektion (FeLV –
Katzenleukose). Dies ist eine tatsächlich
häufig tödlich endende Krankheit: Doch
häufig bedeutet noch nicht, dass sie stets
tödlich verläuft. Ich rief also einen mir
bekannten Veterinärmediziner mit einer erstaunlich langen Titelflut vor seinem Namen
an, mit der Bitte um Hilfe und Rat. Dieser
Rat kam auch kurz und bündig: »Geh’ns,
mach’ns net lang rum, schläfern’s die
Viecherl ein.« Ich habe seinen Rat nicht befolgt und von jenen, die damals betroffen
waren, lebt heute (2011!) noch jede Katze!
Dass dies so ist, verdanken wir übrigens Dr.
Jutta Ziegler.
Und schließlich noch ein Erlebnis, das ich
mein Leben lang nicht vergessen werde: Bei
einem Besuch in Frankfurt am Main 2001
konnte meine Berner Sennenhündin
»Tiny«, damals sieben Jahre alt, plötzlich
nicht mehr laufen und schrie bei jeder
Bewegung. Logische Diagnose: Cauda
equina Syndrom (CES), also Hexenschuss.
Ich suchte daraufhin sofort die nächste Tierarztpraxis auf, die ich finden konnte, und
Tiny’s akute Schmerzen wurden mit
Spritzen von einem sehr netten und kompetenten Tierarzt gemildert. Ich bezahlte
und verließ mit meinem Hund die Praxis
durch das Wartezimmer. Dort saß zusammengesunken ein älterer Herr mit Tränen in
den Augen, mit einer Hand seine Katze in
der Transportbox streichelnd. Ich fragte ihn
natürlich, was denn los sei. Darauf erklärte
er mir, dass seine Katze an Niereninsuffizienz im späten Stadium leide (eine leider
weit verbreitete Erkrankung bzw. Disposition bei Katzen, die weitgehend vermieden
werden könnte, wie Sie im Buch von Dr.
med. vet. Jutta Ziegler lesen werden). Das
allein war schon schlimm genug und es
brauchte wenig Empathie, um zu sehen, wie
sehr der Mann an seiner Katze hing. Schlimmer war jedoch, weshalb er dem Weinen
nahe war: Der meinen Hund Tiny so freundlich und kompetent behandelnde Tierarzt
hatte ihm zuvor die Tür gewiesen mit den
Worten: »Wenn Sie die Medikamente nicht
bar bezahlen können, kann ich Ihnen leider
nicht helfen!« Natürlich wurde dem verzweifelten Mann dann durch meine finanzielle Unterstützung kurzfristig geholfen –
aber wie es mit seiner Katze weiterging,
weiß ich nicht.
Selbstverständlich muss jeder Veterinärmediziner, ebenso wie der Humanmediziner, der Heilpraktiker, der Therapeut
oder Sie selbst auch arbeiten und Geld
verdienen. Wir alle müssen unsere Rechnungen bezahlen und viele von uns bewegen
sich dabei oft am Rande des Möglichen. Und
mancher von Ihnen kennt vielleicht auch die
undurchdachten Äußerungen Dritter: »Tja,
dann kannst du dir deinen Hund oder deine
Katze halt nicht mehr leisten.« Aber das ist
ein anderes Thema, das den Rahmen
meines Geleits endgültig sprengen würde.
Jedenfalls hatte und habe ich das Glück,
seit 2007 mitsamt meinen Katzen und
Hunden bei Dr. med. vet. Jutta Ziegler
wahrhaft »angekommen« zu sein. Dr. Ziegler betreibt meiner Kenntnis nach das, was
man in der Humanmedizin als »Erweiterte
Medizin« bezeichnet. Dies bedeutet, dass sie
naturheilkundliche und sogenannte komplementärmedizinische Behandlungen und
Verfahren zunächst bevorzugt, weil die
Neben- und Nachwirkungen auf
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