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Hundeelend

Hundeelend

Titel: Hundeelend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Bateman
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meine Kunden, ein handverlesenes Sortiment Dumpfbacken, Suffköpfe und Ladendiebe, hatten erwartungsgemäß vor dieser Herausforderung gekniffen.
    Nichts.
    Null Komma nichts.
    Ich erneuerte den Aufruf, wobei ich diesmal einen Dringlichkeitshinweis hinzufügte:

    Bitte unbedingt weiter die Augen offen halten. Falls ich bis morgen Mittag diesen Wagen nicht gefunden habe, bin ich ein toter Mann.
    Kaum dreißig Sekunden später, also in genau der Zeit, die man zum Tippen brauchte, erhielt ich eine Antwort.
    Melde mich dann morgen Nachmittag.
    Der Absender war mir unbekannt. Was aber keine Rolle spielte.
    Solche Art von Häme geht mir grundsätzlich gegen den Strich. Ich verabscheue Menschen, die über das Unglück anderer lachen. Diesem Kerl musste dringend eine Lektion erteilt werden, die er nicht so schnell vergaß. Postwendend verhängte ich ein zweiwöchiges Ladenverbot über ihn und erklärte, er hätte außerdem jede Chance auf Mitgliedschaft im nächsten Kein-Alibi-Weihnachtsclub verwirkt. Abschließend fügte ich hinzu, er halte sich wohl für verdammt witzig, unterläge in dem Punkt aber einem großen Irrtum.
    Kaum hatte ich die Mail abgeschickt, bereute ich es bereits. Die Zeiten waren hart, und ich konnte es mir unmöglich leisten, auch nur einen einzigen Kunden zu verlieren.
    Also schickte ich ihm eine weitere Mail, in der ich erklärte, ich sei ziemlich im Stress, weil mein aktueller Fall so gefährlich und der Laden wegen der Rezession in finanziellen Schwierigkeiten war; und natürlich könnte ich von ihm schlecht erwarten, dass er nach einem fremden Auto Ausschau hielt, denn er hatte sicher ein wahnsinnig erfülltes Leben; weiterhin würde ich mich selbstverständlich mehr als glücklich schätzen über seine Mitgliedschaft
im Weihnachtsclub sowie über ein baldiges Wiedersehen im Laden.
    Er antwortete:
    Leck mich, du Weichei!
    Sofort schrieb ich zurück:
    Nein, du leckst mich . Du hast Ladenverbot für alle Zeiten, außerdem hab ich dein Benutzerkonto überprüft, und dein Krimi-Geschmack ist echt beschissen. Dorothy L. Sayers lesen nur alte Frauen und Schwule. Zu welcher Gruppe gehörst du?
    Er mailte zurück:
    Scheiß auf dich und alle deine Nachkommen. Nächstes Mal, wenn ich an deinem miesen kleinen Laden vorbeilaufe, trete ich dir die Schaufenster ein.
    Ich schrieb zurück:
    Ich hab nur ein Schaufenster, du Wichser.
    Er antwortete:
    In deiner Tür ist auch eins, Klugscheißer.
    Ich antwortete:
    Punkt für dich. Wahnsinnig komisch, das Ganze, oder?
    Er antwortete:
    Ich mach dich kalt, Arschloch.
    Manche Leute sind so empfindlich. Ich loggte mich aus. Da ich ohnehin schon genug Probleme hatte, konnte ich meine wertvolle Zeit nicht noch auf einen Irren verschwenden.
    Etwa eine Minute später klingelte das Telefon. Aus Erfahrung wusste ich, wer dran sein würde. In so einem Fall ist es äußerst wichtig, den ersten Schlag zu landen.
    »Komm bloß nicht in meine Nähe«, drohte ich. »Ich hab Freunde bei der Polizei.«

    Aber es war gar nicht er, sondern die völlig atemlos klingende Alison.
    »Sie …«
    »Du solltest in deinem Zustand nicht rennen.«
    »Sie war nicht da …«
    Ich wollte gerade einwerfen: »Siehst du, du alberne Knalltüte, ich hatte recht …«, besann mich aber eines Besseren. Schließlich stand ich über solchen Dingen. Stattdessen gab ich mich gönnerhaft. »Nun, es war trotzdem nett von dir, hinzugehen und nachzusehen. Vermutlich ist sie …«
    »Nein, du verstehst nicht, sie war nicht da …«
    »Ich habe sehr wohl verstanden, Kleines.«
    »Nein, ich meine, sie ist nie …«
    »Ganz ruhig bleiben, es gibt nichts, worüber du dir …«
    »HÖR mir zu! Ich hab an die Tür geklopft und sie hat nicht aufgemacht. Ich dachte, sie schläft oder ist schon vom Qualm benebelt. Also bin ich ums Haus rum, aber die Hintertür war abgesperrt.«
    »Du hast alles getan, was in deiner Macht stand.«
    »Ich hab mir totale Sorgen um sie gemacht. Also hab ich sie eingetreten.«
    »Verdammt, warum musst du immer gleich alles eintreten!«
    »Schrei mich nicht an! Hör lieber zu! Ich bin eingebrochen …«
    »Und – hat es gebrannt?«
    »Halt die Klappe! Sie war nicht da! Sie war weg, der Hund war weg und die ganzen beschissenen Magazine auch. Ich bin durchs gesamte Haus gelaufen; alle anderen
Zimmer waren genauso leer. Vollständig leer. Verstehst du, was ich damit sagen will?«
    »Nicht wirklich, nein.«
    »Dann sperr die Ohren auf, du Spatzenhirn! Ich bin zur Nachbarin. Die Frau hat mir

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