Hundekuchen zum Frühstück: Roman (German Edition)
wurde mein Gehirn plötzlich mit Bildern von Foxy bombardiert. Ich stand auf und folgte dem Geruch. Mit dem Kopf im Gras und der Nase immer dicht über dem Boden. Zoë wurde nervös und sprang auf.
» Hey, riechst du jemanden? Wer ist es? Wer?« Verzwe ife lt fiel sie ins Gras zurück. » Ich rieche überhaupt nichts.«
Ich hörte sie kaum, so sehr konzentrierte ich mich auf Foxys Geruch. Mein Gehirn erschuf ein Bild nach dem anderen, um die Pipisprache vollständig zu erfassen: Hafer und Karotten und dann die Kürbiscookies, die wir im Glimmerglass verkauften. All das war Foxy… und noch etwas. Ein Gefühl. War es Angst? Oder Sorge? Ja, genau das war es. Während der Welpe nach übersprudelnder Freude gerochen hatte, mischte sich bei Foxy eine Spur Angst in seinen Duft. Als ob er sich über etwas Sorgen machte. Er roch gesund, aber glücklich war er nicht. Ich hätte gern mehr über ihn erfahren und weitere Einzelheiten erschnuppert, aber da verlor sich der Geruch. Ich hob den Kopf und sah, dass jemand mit Zoë redete.
Es war Guy. Was hatte unser früherer Küchenchef hier zu suchen? Und warum redete er mit mir– ich meine, mit Zoë?
» Ich dachte, ich gebe dir noch eine letzte Chance, mich wieder einzustellen.« Ein Bein war nach vorn geschoben, und die Finger hatte er in die Schlaufen seiner Shorts gehakt. Er trug ein quietschgelbes, ärmelloses Shirt mit der Aufschrift BORN TO BE WILD . » Das Glimmerglass dürfte inzwischen… nun, sagen wir, einige Tausend Dollar eingebüßt haben, oder nicht? Bestimmt wünscht ihr euch längst, dass ihr mich nicht hättet gehen lassen. Was wetten wir?« Herausfordernd sah er Zoë an.
In meiner Verzweiflung wollte ich dazwischenspringen, aber Zoë gab mir keine Gelegenheit. Sie packte meine Leine fester und hinkte trotz ihrer Verletzung so nahe an Guy heran, dass sich ihr Gesicht dicht vor dem seinen befand. Ihre Nase vibrierte und schnupperte. Und schnupperte wieder.
» Ich weiß genau, was du willst«, sagte sie schließlich mit tiefer Stimme. » Du suchst Streit, nicht wahr?«
Er wich einen Schritt zurück. » Streit? Was soll das denn heißen?«
» Du weißt genau, was ich meine. Es steht dir doch ins Gesicht geschrieben. Du willst kämpfen. Okay, dann los! Fangen wir an.«
» Wie bitte? Bist du verrückt geworden? Ich will doch nicht kämpfen.«
» Ich weiß es genau. Ich kann es riechen.«
Abscheu malte sich auf seiner Miene. » Wow! Und ich dachte immer, du wärst scharf auf mich«, wunderte er sich.
» Na los! Ich weiß genau, dass du hier bist, um mit mir zu raufen. Also, worauf wartest du?« In unserem Rücken plärrte wieder der Lautsprecher. » Oder hast du Angst, dich vor den Leuten zu blamieren? Dass du nicht stark genug bist? Möglich wäre es. Du bist ziemlich klein und sehr helle vermutlich auch nicht. Gib mir zwei Sekunden– und schon landest du auf dem Hintern.«
Guy war unsicher, wohin er flüchten sollte. Der Preisrichter am Lautsprecher räusperte sich. » Es ist an der Zeit, die Gewinner des Schönheitswettbewerbs bekannt zu geben: Bisher haben Leisl Adler und Foxy den Siegerhut getragen…« Zoë neigte den Kopf und lauschte. » …doch in diesem Jahr heißt das siegreiche Team Jessica Sheldon und Zoë.«
» Zoë– das bin ich!« Mit einem Schrei des Entzückens sprang Zoë auf. Die Verletzung war augenblicklich vergessen. Sie rannte zum Pavillon und zerrte mich an der Leine ungestüm hinter sich her.
Zoë
Ich bin die Siegerin! Mit strahlendem Lächeln springe ich auf die Bühne, und alle lächeln mit mir um die Wette. Alle außer Jessica… sie blickt immer noch missmutig drein. Trotzdem glaube ich, dass es ihr gefallen hat, als ich mit dem kleinen Mann kämpfen wollte. Er sieht aus wie die Gartenzwerge, die die Menschen in ihre Vorgärten stellen, damit die Hunde dort markieren können.
Alle klatschen, weil ich die Siegerin bin. Alle– außer Foxys Mom. Sie ist viel zu beschäftigt damit, den armen Foxy böse anzusehen.
Ich beklatsche die Menge, und das gefällt den Leuten. Dr. Max kommt mit zwei glänzenden Siegerhüten auf die Bühne. Ich bin sehr versucht, ihm das Gesicht zu lecken, aber ich halte mich zurück. Ich habe gelernt, dass die Menschen sich nicht ablecken, sondern sich stattdessen die Hände geben. Ich strecke meine Hand aus, und Dr. Max schüttelt sie. Dabei fällt mir das verletzte Bein ein, und ich stelle mich auf das andere. Ich möchte gerne meine Wunde lecken, aber ich tue es nicht, weil Dr. Max mir gerade
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