Hundert Facetten des Mr. Diamonds, Band 6: Blitzend (German Edition)
sich vom Acker zu machen.
„Also, bis dann, ihr Turteltäubchen! Verausgabt euch nicht zu sehr bis heute Abend …“
Um 21 Uhr sitze ich schließlich den Diamonds-Geschwistern gegenüber, nachdem mein unersättlicher Liebhaber und ich das royale Badezimmer gebührend eingeweiht haben. Céleste hat eine (natürlich äußerst luxuriöse) intime und raffinierte Sushibar ausgewählt. Und wie immer ist Gabriels Schwester in ihrem Haute-Couture-Kleid, das ihren traumhaft schönen Körper und ihre karamellfarbene Haut unterstreicht, unglaublich schön. Ich habe einen zarten Versuch gestartet, ihr in meinem schwarz-weißen und mit Ornamenten verzierten Retrokleid Konkurrenz zu machen, aber ich mache mir nichts vor: Ich kann mit ihr einfach nicht gleichziehen.
„Schau einer an, mein herzallerliebster Bruder zeigt Ihnen also die Welt, Amandine?“
Ich bin kurz davor, die Augen zu verdrehen und ihr meinen Drink ins Gesicht zu kippen. Madame Herablassend ist also wieder zurück. Ihr Lächeln ist gespielt, der Unterton in ihrer Stimme trügerisch freundlich und meine Lust, sie zu ohrfeigen, wird immer größer.
„Wir könnten uns auch duzen, oder was meinen Sie, Céleste?“
„Warum nicht … Ich werde mich wohl oder übel dazu überwinden.“
Grrr …
„Beruhige dich, Céleste.“
Gabriel spricht in einem unerbittlichen Ton mit seiner Schwester, die es daraufhin vorzieht, zu schmollen und die Nase in die Speisekarte zu stecken, anstatt ihrem Bruder die Stirn zu bieten. Ich freue mich …
„Nichtsdestotrotz ist es schön, dass wir alle zusammen sind. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um euch mitzuteilen, dass Amandine und ich jetzt offiziell ein Paar sind. Ich bin so glücklich wie selten zuvor. Und das dank dieser wundervollen jungen Frau.“
Ich werde rot wie eine Tomate. Mein verrückter Liebhaber (Geliebter?) will mir mit Sicherheit nur eine Freude machen, aber in Wirklichkeit schäme ich mich. Während Céleste mir einen eindeutigen Blick zuwirft, kneift Silas mich in die Wange und amüsiert sich über meine Verlegenheit.
„Du bist ja rot wie ein Krebs, Schwägerin! Ich freue mich für …“
„Schwägerin? Du übertreibst, Silas. Hör auf zu trinken, der Alkohol macht dich sentimental … und debil.“
Célestes scharfe Bemerkung drückt die Stimmung augenblicklich. Prinzessin Diamonds ist außer sich. Auch Gabriel ist fassungslos und schafft es nicht, seine Wut zu unterdrücken. Und noch bevor meine Crème brûlée mit Sternanis serviert wird, steht Céleste auf und geht ohne ein Wort zu sagen davon. Die beiden Brüder sehen ihr hinterher, versuchen allerdings nicht, sie zurückzuhalten. Die Stimmung rund um den neonblauen Tisch ist zum Zerreißen gespannt.
Gibt es denn in dieser Familie nur Verrückte?
Zurück in unserer Suite versucht mein Geliebter so gut er kann, mich auf andere Gedanken zu bringen, doch ich kann dieses seltsame Gespräch einfach nicht vergessen. Gabriel wählt den denkbar schlechtesten Moment, um unsere Beziehung offiziell zu machen, Silas stellt wieder einmal sein unbeschreibliches Taktgefühl unter Beweis und tritt natürlich ins Fettnäpfchen und Céleste wird zur Harpyie und stiehlt sich wie eine Diebin davon … Plötzlich kommt mir eine merkwürdige Idee: Was ist, wenn die liebreizende Schwester meines Milliardärs der Rabe ist, der mich bereits seit Wochen verfolgt? Früher oder später muss ich mit Gabriel darüber sprechen …
„Nimm es Céleste nicht allzu übel, es fällt ihr eben nicht leicht, jemandem ihr Vertrauen zu schenken.“
„Was sie auch tut, du wirst immer auf ihrer Seite sein.“
„Sind Sie etwa eifersüchtig, Fräulein Baumann?“
„Nein, Mr. Diamonds, Sie haben mich offenbar noch immer nicht durchschaut. Ich bin wütend, das ist etwas anderes.“
„Ich werde dir gleich zeigen, was es heißt, jemanden zu durchschauen, Amande …“
Gabriels rauer und autoritärer Ton überrascht mich völlig, doch das ist noch nichts verglichen mit seinen Armen, die mich plötzlich umschlingen und mit einer unglaublichen Kraft festhalten. Er vergräbt sein Gesicht in meinem Hals und ich kichere, als seine Lippen beginnen, mit meinem Ohrläppchen zu spielen. Schließlich beißt er mich, und der sanfte Schmerz entlockt meiner Kehle einen spitzen Schrei.
„Entschuldige dich, du kleines, unverschämtes Mädchen.“
Träum weiter!
Er beißt mich erneut.
„Ich sagte, entschuldige dich!“
„Es tut mir leid …“
Nun hat mein erbarmungsloser
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