Hundert Facetten des Mr. Diamonds, Band 6: Blitzend (German Edition)
hat, denn heute ist Samstag. Wirre und verschwommene Bilder tauchen vor meinem geistigen Auge auf: unsere nackten, ineinander verschlungenen Körper, Gabriel in mir, wir sind auf einem Dach hoch oben auf einem Wolkenkratzer. Über uns leuchten die Sterne und beobachten uns. Ich keuche vor Lust, als mein feuriger Geliebter mich immer schneller, immer fester nimmt und mir dabei tief in die Augen sieht. Vielleicht ist es ja ein Vorgeschmack auf das, was Diamonds mit mir vorhat …
Amandine, Zeit für eine kühle Dusche!
Ich will gerade die Kaffeemaschine aufdrehen, als es an meiner Tür klingelt. Ich schließe den Gürtel meines Kimonos, binde meine Haare zu einem Pferdeschwanz und öffne dem Unbekannten. Auf dem Flur steht ein junger Mann, der mich freundlich grüßt, mich kurz ansieht, mir ein Paket in die Hand drückt und wieder geht. Ich kann nur an eines denken:
Ist das ein Geschenk meines Geliebten?
Ich gehe dämlich grinsend ins Wohnzimmer und stelle das Paket auf den Couchtisch. Dann öffne ich die große Satinschleife und nehme den Deckel der Schachtel ab. Ich erschaudere, als ich den Inhalt entdecke: ein weißes Kleid aus Spitze, eindeutig ein Hochzeitskleid, über und über mit Blut befleckt, auf dem eine verwelkte rote Rose ruht. Diesmal geht der Rabe zu weit, seine Drohungen werden immer düsterer und beunruhigender. Ich greife nach meinem Telefon und versuche sofort, Marion anzurufen, doch sie antwortet nicht. Auch Camille und Louise sind nicht zu erreichen, ich lande sofort auf dem Anrufbeantworter. Ich überlege, die Polizei zu rufen, beschließe jedoch, noch zu warten. Zuerst werde ich mit Tristan darüber sprechen, wer weiß, vielleicht kann er mir dabei helfen, dem verdammten mysteriösen Raben auf die Spur zu kommen …
Um 11 Uhr 55 bin ich fertig und warte unruhig auf meinen Milliardär. Ich habe keine Ahnung, wo er mich hinbringen wird, doch ich habe mir mit der Auswahl meiner Kleidung große Mühe gegeben. Entschieden habe ich mich für meine neueste Errungenschaft: einen fließenden, marineblauen Jumpsuit mit Gürtel und gewundenen und geknoteten Trägern. Er ist elegant und sexy, mein Geliebter wird ganz verrückt werden. Zu diesem frühlingshaften Outfit trage ich camelfarbene Sandalen mit Keilabsatz und ein großes Tribal-Armband aus Silber. Leicht geschminkt, zart gewellte Haare – perfekt! Um 12 Uhr 01 bittet mich Gabriel, neben ihm in seinem vor dem Haus geparkten Mercedes Platz zu nehmen. Endlich! Unser Wiedersehen ist zärtlich und leidenschaftlich zugleich, wir tauschen Küsse, die mir Appetit auf mehr machen. Mein fröhlicher Geliebter versucht, mich ein wenig abzukühlen …
„Langsam, nicht so gierig. Wo ich dich hinbringe, wirst du dich etwas im Zaum halten müssen.“
„Bin ich nicht präsentabel genug, Herr Milliardär?“
„In diesem Outfit bist du sehr präsentabel, meine süßeste Amande …“
Geschafft!
Als mir Gabriel vergnügt erzählt, dass man uns in der zweiten Etage des Eiffelturms erwartet, macht er mich hellhörig. Langsam kenne ich ihn: In zwei Tagen erhalte ich mein Diplom und irgendetwas sagt mir, dass mein verrückter Geliebter dies gebührend feiern möchte. – Da habe ich mich nicht geirrt! Als wir das Designrestaurant mit atemberaubender Aussicht betreten, werde ich von Familie und Freunden erwartet, die alle gekommen sind, um mich zu beglückwünschen und in diesem idyllischen Rahmen mit mir nobel zu speisen. Ich begrüße alle Gäste und bewundere dabei unentwegt die Dekoration des Restaurants und die Aussicht, die sich mir bietet. Wir befinden uns in 125 Metern Höhe und Paris liegt uns im wahrsten Sinne des Wortes zu Füßen!
Auch Éric und Émilie sind hier, sie begrüßen mich strahlend, sodass ich verstehe, dass sie mir nicht böse sind, weil ich die letzte Woche meines Praktikums verpasst habe. Sie gratulieren mir herzlich, witzeln und lassen mich wissen, dass ich ihnen fehlen werde. Danach verfallen sie in einen heftigen Streit über die Aromen des Champagners, der ihnen serviert wurde.
Wie ein altes Ehepaar …
Nachdem ich den ganzen Saal durch habe, werfe ich mich in Diamonds' Arme, gerührt von all den unglaublichen Geschenken, die er mir immer wieder macht. Ich weiß, dass wir nicht alleine sind, doch ich kann mich einfach nicht von ihm lösen, ich gebe mich seinem Duft hin und drücke meinen Körper ganz nah an seinen. Nach langen Sekunden des reinen Glücks komme ich wieder zu mir und höre, wie Gabriel mit meinem
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