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Hundert Namen: Roman (German Edition)

Hundert Namen: Roman (German Edition)

Titel: Hundert Namen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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schließlich ins Wasser plumpsten.
    Die Zuschauer lachten, und Eugene und Archie halfen den beiden tropfnassen Männern an Land.
    Nun zog der Rekordrichter ein zusammengerolltes Papier aus seiner Tasche und rief Achar und Jedrek zu sich.
    »Unglücklicherweise wusste ich nicht, dass ich heute hier sein würde, ich wurde gestern von diesen Männern förmlich überfallen«, erklärte er. »Aber ich habe mir vom Büro ein Schriftstück faxen lassen, damit sie heute wenigstens etwas zum Anschauen haben. Es erklärt sie offiziell zu Inhabern des Weltrekords im Zweier-Tretboot-Sprint über hundert Meter.«
    Damit überreichte er Jedrek und Achar das Dokument, das sie mit ihren nassen Händen so ehrfürchtig entgegennahmen, als wäre es der Heilige Gral, und Kitty hatte plötzlich das Gefühl, dass alle in ihrer kleinen Gruppe an diesem Erfolg teilhatten. Sie umarmten sich, gratulierten und feierten einander, und schließlich stand Kitty auch Steve gegenüber.
    Ihre Blicke trafen sich.
    »Ja«, sagte sie.
    »Ja was?«
    »Ja, ich möchte deine Freundin sein«, sagte sie leise.
    »Oh«, erwiderte er stirnrunzelnd. »Aber ich will das gar nicht mehr, das ist doch schon zwanzig Minuten her.« Sie gab ihm eine Ohrfeige, und er zog sie an sich. Und dann küssten sie sich endlich.
    Vielleicht bildete Kitty es sich nur ein, aber es kam ihr vor, als würde der Jubel lauter, und während sie sich vorstellte, dass er wirklich ihr und Steve galt, hoben Archie und Sam die beiden Weltrekordinhaber im Tretboot-Sprint auf ihre inzwischen ebenfalls durchnässten Schultern und trugen sie im Triumph durch die Menge.

    »Wir sollten uns jetzt aber wirklich auf den Weg machen«, sagte Molly und schaute besorgt auf ihre Uhr. »Ich muss den Bus heute Abend zurückbringen.«
    »Keine Angst, wir haben genug Zeit, das schaffen wir schon«, sagte Edward und legte die Hand auf ihre Schulter, worauf sie sich augenblicklich entspannte und ihn anlächelte.
    »Danke.«
    »Wir sollten losfahren«, meinte auch Kitty und sah Steve nervös an. »Ich muss um sechs in der Redaktion sein.«
    »Kannst du das nicht verschieben?«
    »Ich hab es leider schon eine Woche verschoben. Ich soll Constances Geschichte vorstellen«, erwiderte Kitty und bekam schon beim Gedanken an die Präsentation einen Schweißausbruch.
    Schließlich saßen alle im Bus, feierten Jedreks und Achars Erfolg und warteten geduldig, dass Eva ihr Gespräch mit George beendete. Lediglich Molly und Kitty waren unruhig.
    »Du weißt wirklich, wie man etwas bis zur letzten Minute rauszögert, stimmt’s?«, grinste Steve. »Und weißt du denn schon, worum es in der Geschichte geht? Was die ganzen Namen miteinander verbindet? Ich muss dir gestehen, dass ich keine Ahnung habe.« Nachdenklich betrachtete er die so völlig unterschiedlichen Leute im Bus.
    Aber Kitty nickte stolz. »Ja, ich bin mir inzwischen sogar ganz sicher.«
    »Na, dann brauchst du dir ja keine Sorgen zu machen«, meinte er aufmunternd.
    »Nur über unsere Chauffeurin«, erwiderte Kitty mit gedämpfter Stimme.
    Als Eva sich endlich wieder zu ihnen gesellte, war ihr Gesicht so blass, als hätte sie einen Geist gesehen. Natürlich entging es den anderen nicht, aber Eva setzte sich demonstrativ für sich an einen Fensterplatz, und die anderen ließen ihr erst mal Zeit, sich zu fassen.
    Erst nachdem sie losgefahren waren, setzte Kitty sich von Steve weg zu ihr. »Stört es Sie?«, fragte sie vorsichtig.
    »Aber nein«, antwortete Eva mit einem schnellen Lächeln, das allerdings ihre Augen nicht erreichte.
    »Erst mal herzlichen Glückwunsch. Sie können wirklich stolz auf sich sein, wie das heute gelaufen ist. Das Geschenk für Seamus war so schön, dass es sogar einer alten Zynikerin wie mir ans Herz gegangen ist«, scherzte Kitty.
    »Hm? O ja, das war großartig. Wirklich ein Erfolg.« Sie lächelte wieder.
    »Alles klar bei Ihnen?«
    »Bei mir? Aber sicher – warum?« Wieder ein strahlendes, hübsches Lächeln, das jetzt auch tatsächlich die Augen erreichte, aber Kitty konnte nicht so recht daran glauben.
    »Weil Sie wirken, als hätten Sie ein Gespenst gesehen. Als wären Sie irgendwie … irgendwie bedrückt. Ist mit George etwas passiert?«
    »Sie sind wirklich eine Romantikerin, was?« Erneut das Lächeln. »Archie und Regina, Ambrose und Eugene, Mary-Rose und Sam, Molly und Edward. War unser Ausflug nur ein Trick, um sie zusammenzuführen?«
    Kitty lachte. »Überhaupt nicht! Ich kann Ihnen versichern, das haben die

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