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Hundert Namen: Roman (German Edition)

Hundert Namen: Roman (German Edition)

Titel: Hundert Namen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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weißt, es tut mir leid. Hand aufs Herz.«
    »Na ja … okay«, erwiderte sie und wusste nicht, was sie sonst noch sagen sollte. Einerseits wollte sie ihn weiter beschimpfen, andererseits hatte sie das sichere Gefühl, dass es im Grunde unnötig war. »Vielleicht kannst du mir ja einen Teil der Tantiemen abgeben, wenn dein Buch veröffentlicht wird«, scherzte sie.
    »Oh, es wird kein Buch geben.«
    »Wie meinst du das? Ich dachte, es hat ihnen gefallen.«
    »Das schon, aber ich hatte heute Morgen eine Besprechung mit dem Verleger, und als ihm klarwurde, wer ich bin, wollte er das Buch nicht mehr veröffentlichen. Ich hab vor ein paar Jahren mal einen nicht sonderlich freundlichen Artikel über einen Kollegen von ihm geschrieben, und na ja, das hat er anscheinend bis heute nicht vergessen.«
    Kitty blieb der Mund offen stehen, sie reckte triumphierend die Faust in die Luft, und es war ihr egal, wer von der Hochzeitsgesellschaft ihr dabei zuschaute. Kein Wunder, dass es dem kleinen Drecksack leidtat, wenn seine Gemeinheiten jetzt plötzlich auf ihn zurückfielen. Als sie das Gespräch beendet hatte, führte sie einen kurzen Freudentanz auf.
    »Was war das denn? Ein Regentanz?«, hörte sie hinter sich eine sanfte Stimme. »Ich hab nicht zugehört, ich hab nur gesehen, dass du vom Tisch aufgestanden bist, und wollte schauen, ob alles in Ordnung ist.«
    Als Kitty sich umdrehte, sah sie Steve ein paar Schritte entfernt vor sich stehen.
    »Ich glaube, heute ist der glücklichste Tag meines Lebens«, lachte sie.
    »Was hast du jetzt schon wieder angestellt, erzähl!«, sagte er, und wie er das sagte, brachte Kitty noch mehr zum Lachen. »Was ist?«, fragte er noch einmal.
    »Wenn du das so sagst, klingt es, als würde ich mich ständig in Schwierigkeiten bringen.«
    »Tust du doch. Und ich versuche immer, dich zu retten.« Er kam auf sie zu und musterte sie mit dem Blick, der ihr ein wunderbares Gefühl machte.
    »Äh, Steve.«
    »Ja.«
    »Katja.« Ein einziges Wort.
    »Ah. Katja gibt es nicht mehr.«
    »Was hast du mit ihr gemacht? Sie in einem von den Schrebergärten verbuddelt?«
    Er grub ihr die Fingerknöchel in den Rücken.
    »Autsch!«, heulte sie und wand sich, aber er hielt sie fest.
    »Nein. Wir haben uns getrennt.«
    »Warum?«
    »Was meinst du wohl?« Wieder sah er sie mit diesem ernsten, dunklen Blick an.
    Kitty schluckte.
    »Sie hatte das Gefühl, dass ich mehr Zeit mit dir verbringe als mit ihr.«
    »Das ist lächerlich, wir sehen uns doch kaum«, stieß Kitty hervor.
    »Stimmt. Okay, sie hatte das Gefühl, dass ich mehr für dich da bin als für sie.«
    »Oh. Hm. Meinst du, das stimmt?«
    »Kitty, ich hab dir geholfen, Scheiße und Farbe von deiner Tür zu scheuern, ich hab dir mein Bett überlassen, und jetzt bin ich hier in Cork mit dir und spiele den Fotografen. Was glaubst du denn?«
    »Ich glaube, wenn ich deine Freundin wäre, dann würde ich dich in die Wüste schicken.«
    »Würdest du?«
    »Was würde ich?«
    »Meine Freundin werden?«, fragte er. Er fragte das so schüchtern und doch so ernsthaft, dass Kitty sich fühlte, als wären sie zehn Jahre alt. Sie lachte verlegen und sah zu Boden.
    Aber Steve legte den Finger unter ihr Kinn und hob ihren Kopf, so dass sie ihn anschauen musste. »Ich schwöre dir, dass ich seit unserem letzten Mal große Fortschritte gemacht habe.«
    Kitty lachte. »Ja, kann ich mir vorstellen. Ich übrigens auch.«
    »Und so schlimm war es doch auch gar nicht, oder?«
    »Nein«, grinste sie. »Es war überhaupt nicht schlimm.«
    Leise plätscherte das Wasser neben ihnen ans Ufer, und im gleichen Moment, in dem er die Augen schloss und sich, den Finger noch unter ihrem Kinn, zu ihr beugte, wurde drinnen im Saal unter lautem Beifall auf das Brautpaar angestoßen. Doch als Kitty sich ihm entgegenneigte, um den wunderbaren, witzigen, zuverlässigen Steve zu küssen, schaute sie zufällig über seine Schulter und sah einen Mann am Pier stehen, der nervös und frustriert auf seine Uhr blickte und sich allem Anschein nach überlegte, ob er nicht lieber wieder gehen sollte.
    »Steve!«, sagte sie, gerade als ihre Lippen sich berührten.
    »Was?« Er riss die Augen auf.
    »Der Rekordrichter!«, erklärte sie aufgeregt und ließ Steve los. »Wir müssen Jedrek Bescheid sagen. Der Rekordrichter ist hier.« Und schon rannte sie über die Wiese, zurück zur Party. »Halt ihn auf, ich hole die Jungs!«

Kapitel 30
    »Ja, mein Schatz, ich liebe dich auch sehr. Ich wünschte, du wärst

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