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Hundert Namen: Roman (German Edition)

Hundert Namen: Roman (German Edition)

Titel: Hundert Namen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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Ihre Zeit nicht lange in Anspruch nehmen werde, aber es gibt da etwas, was ich einfach tun muss. In diesem Raum ist nämlich eine ganz besondere Person, der ich gerne etwas ganz Besonderes sagen möchte.«
    Er räusperte sich, und ein aufgeregtes Gemurmel erhob sich. Jetzt ärgerte sich niemand mehr über ihn, er hatte alle in seinen Bann gezogen.
    Nun ließ Sam seinen Blick durch den Raum schweifen, verharrte kurz bei Kitty, was ihre Herzfrequenz enorm ansteigen ließ, und wanderte dann weiter zu Mary-Rose, deren Gesicht inzwischen knallrot angelaufen war. Liebevoll lächelte er sie an.
    »Josephine Murphy«, sagte er leise, und Kitty blickte verwirrt um sich. Hatte man ihr einen Bären aufgebunden? Hatte sie mit der falschen jungen Frau gesprochen? Wie in aller Welt war aus Mary-Rose auf einmal Josephine geworden?
    »Ja«, antwortete Mary-Rose leise.
    »Du und ich sind schon seit langer Zeit befreundet, du warst immer für mich da, jeden Tag meines Lebens, jede Sekunde. Ich musste nie nach dir rufen, du warst einfach da, wie ein Schatten, du bist mir gefolgt, wohin ich auch ging.«
    Einer seiner Freunde schnaubte und bekam von seiner Freundin sofort einen warnenden Knuff in den Arm.
    »Du bist immer da, wenn ich dich brauche, seit …« Seine Stimme brach, er sah zu Boden, und Kitty war nicht sicher, ob er weiterreden konnte. Als er wieder aufblickte, glänzten Tränen in seinen Augen. »Seit ich operiert worden bin, weißt du, Josephine, die Operation, bei der …«
    »Ja, ja, ich weiß, welche Operation du meinst«, unterbrach Mary-Rose hastig.
    »Nun«, begann er wieder, holte tief Luft und kam um den Tisch herum auf sie zu.
    Ein paar Frauen im Restaurant kreischten leise vor Aufregung, Mary-Rose versteckte ihr Gesicht hinter ihrer Serviette, aber der junge Mann neben ihr zog ihr den Arm herunter. Inzwischen beobachteten sogar die Köche aus der Küche das kleine Schauspiel. Alles war totenstill. Dann fiel Sam auf die Knie, und sofort kreischte wieder eine Frau. Im Restaurant wurde gelacht, dann wurde es wieder still. Sam griff nach Mary-Roses Hand, so dass sie ihn ansehen und ihre Hände von ihrem erhitzten Gesicht nehmen musste, aber sie schüttelte den Kopf, als traute sie ihren Augen nicht.
    »Josephine Murphy«, sagte Sam stolz und deutlich, so dass man ihn in jeder Ecke des Raumes hören konnte. »Ich liebe dich seit dem Augenblick, als ich dich getroffen habe, und ich werde dich immer lieben, bis zum Tag meines Todes und noch darüber hinaus.«
    Kitty sah, dass sich eine Frau verstohlen die Augen mit ihrer Serviette abtupfte. Eine andere ertappte sie dabei, wie sie die Augen verdrehte.
    »Tust du mir die Ehre, meine Frau zu werden?«
    Obwohl alle geahnt hatten, was kommen würde, erhob sich erneut ein aufgeregtes Gemurmel im Restaurant, doch es verstummte rasch, da alle gespannt auf Mary-Roses Antwort warteten.
    Sie sah Sam an, lächelte ihr wunderschönes Lächeln und antwortete mit einem schlichten: »Ja.«
    Darauf hatten alle gehofft, und großer Jubel brach aus. Der Manager war erleichtert und kam sofort zum Tisch, um zu gratulieren und ihnen allen einen Drink auf Kosten des Hauses zu spendieren. Ein freundlicher Herr vom Nebentisch ließ für Braut und Bräutigam ein Glas Champagner schicken, und Sam, der vorher am Kopfende des Tischs gesessen hatte, verjagte eine Freundin von ihrem Platz, um neben seiner Angebeteten sitzen zu können. Er legte den Arm um sie, und Mary-Rose vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter.
    »Ich werde dich umbringen«, sagte sie so leise, dass nur Kitty sie hören konnte.
    »Einfach lächeln und winken«, erwiderte er grinsend, und sie hob tatsächlich den Kopf, um den Gratulanten von den Nachbartischen ihren Dank zuzuwinken.
    »Leute, ich will ja kein Spielverderber sein«, sagte Kitty, »aber ich bin total durcheinander. Ich dachte, du heißt Mary-Rose Godfrey.«
    Sam lachte laut.
    »O Kitty, das tut mir echt leid«, antwortete Mary-Rose leise und beugte sich zu ihr. »Natürlich heiße ich nicht Josephine. Achte nicht auf ihn, er macht so was ständig.«
    »Was macht er ständig?«
    »Solche Anträge. Das ist bloß eine abgefahrene Idee von ihm, er meint das nicht ernst.« Sie stockte. »Das hast du doch gewusst, oder nicht?«
    Kitty fiel die Kinnlade herunter.
    Sam jaulte auf.
    »Aber es war so schön«, meinte Kitty enttäuscht.
    »Siehst du«, rief Sam und sah Mary-Rose an. »Andere Leute finden das rührend.«
    »Dann mach es doch zur Abwechslung auch mal mit jemand

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