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Hundert Namen: Roman (German Edition)

Hundert Namen: Roman (German Edition)

Titel: Hundert Namen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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das nicht auch noch von allen anderen.«
    Voller Sympathie sah Pete sie an. »Wäre es sehr unprofessionell, wenn ich dich mal in den Arm nehme?«
    »Wäre es sehr unprofessionell, wenn ich mich in den Arm nehmen lasse?«, schniefte sie.
    Als sie später über die Situation nachdachte, fand sie sowohl ihr eigenes als auch Petes Verhalten ziemlich unprofessionell – andererseits musste man die Professionalität doch manchmal einfach vergessen, wenn es um persönliche Dinge ging, und das Menschliche siegen lassen. Allerdings konnte sie nicht leugnen, dass sie beide die Umarmung ein bisschen allzu sehr in die Länge zogen.

    Als Kitty die Redaktion verließ, spielte sie kurz mit dem Gedanken, bei Bob vorbeizuschauen und ihm ihre Version der Ereignisse zu unterbreiten, ehe er es von jemand anderem hörte, aber dann sah sie, dass in seiner Wohnung noch die Vorhänge zugezogen waren, und entschied sich dagegen. Nach all den schlaflosen Nächten in letzter Zeit konnte sie ein bisschen Ruhe brauchen.
    »Ich sag ihm Bescheid«, hörte sie Pete, der noch die Bürotür abschloss, von oben herunterrufen.
    »Danke.«
    Er schaute sich auf dem Parkplatz um. »Kein Fahrrad heute?«
    »Es ist mir geklaut worden.«
    Er schaute sie mit einem ungläubigen Lächeln an. »Herrje, Kitty – etwa von den gleichen Leuten?«
    »Nein, nein, das waren andere. Ich bin sehr beliebt zurzeit.«
    »Sieht ganz danach aus«, antwortete er kopfschüttelnd und schaute sie an, als sähe er sie zum ersten Mal. Als wäre ihm gerade aufgefallen, dass sie eine Person war, die ihn interessierte und die er gern näher kennenlernen wollte. Und zu ihrer Überraschung gefiel ihr das. Sie mochte es, wenn er sie so anschaute. Er kam die Treppe zu ihr herunter, und sie gingen nebeneinander her.
    »Kann ich dich mitnehmen?«
    »Nein danke, ich gehe zu Fuß.«
    »Nach Fairview?«
    »Nein, nur in die Innenstadt.«
    Als sie sein Auto erreichten, öffnete er die Beifahrertür und breitete den Arm aus wie ein altmodischer Gentleman.
    »Ich habe ganz vergessen, dass du keinen Widerspruch akzeptierst«, lachte Kitty.
    Neben ihm im Auto zu sitzen war ein seltsam intimes Gefühl.
    »Wo soll ich dich hinbringen?«
    »Busáras, bitte.« Das war der zentrale Busbahnhof.
    »Willst du dich absetzen?«
    »Keine schlechte Idee. Aber nein, ich mache nur einen kleinen Tagesausflug. Ich will eine Frau von Constances Liste interviewen. Ambrose Nolan, sie wohnt in Straffan und betreut dort ein Schmetterlingsmuseum und ein Schutzgebiet für Schmetterlinge.«
    »Ein Schmetterlingsmuseum? So was hab ich ja noch nie gehört.« Er schüttelte verwundert den Kopf.
    »Na, dann wird bestimmt ein guter Artikel daraus.«
    »Und wie hängt die Schmetterlingsfrau mit den anderen zusammen, die du bis jetzt getroffen hast?«
    »Ich dachte, ich hätte noch eine Woche Zeit, bis ich dir das erklären muss«, erwiderte sie gespielt empört.
    »Eine Woche, bis wir in Druck gehen«, konterte er. »Ich hatte gehofft, die Geschichte schon ein bisschen vorher zu kennen.«
    Ich auch, dachte Kitty.
    »Weißt du, Oisín O’Ceallaigh und Olivia Wallace haben sich bereiterklärt, eine Geschichte für Constances Tribut zu schreiben.«
    »Wirklich?« Kitty machte große Augen. »Hast du sie tatsächlich überredet? Und wie sehen ihre Honorarvorstellungen aus?«
    »Sie schreiben umsonst. Für Constance.«
    Kitty nickte. Constance hatte den Autoren so viel Respekt entgegengebracht, und Kitty freute sich, dass die beiden sich bei ihr nun sozusagen für die Unterstützung revanchierten.
    »Es ist echt ein Knüller, Artikel von ihnen veröffentlichen zu können, Kitty«, sagte er. »Fast zehn Jahre hat niemand mehr etwas von Oisín gehört. Olivia hat seit über fünf Jahren nichts mehr geschrieben und alle erdenklichen Angebote ausgeschlagen.«
    »Ich weiß. Und ich gebe dir vollkommen recht.« Kitty nickte nachdrücklich, fragte sich aber, warum er ihr das eigentlich erklärte. Die beiden Autoren waren echte Berühmtheiten, natürlich war es toll für Etcetera , Originaltexte von ihnen veröffentlichen zu können.
    »Sie tun das nur, weil es eine Hommage an Constance ist, und ihre Artikel dürfen nur in den Tribut eingeschlossen werden, wenn wir auch Constances letzte Geschichte haben. Verstehst du das?«
    Kitty schluckte. Und nickte.
    »Du musst also dringend am Ball bleiben, Lois Lane«, sagte er in scherzhaft-warnendem Ton.
    »Nichts leichter als das«, erwiderte sie und versuchte, ihre Nervosität mit einem

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