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Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Titel: Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Andeck
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tagelang nicht aufgehängt hat. Das Analdrüsensekret eines Hundes riecht angeblich nach totem Fisch in alter Sportsocke.
    Hunde schweigen darüber, wie Menschen riechen, und das ist auch besser so. Duftforscher behaupten nämlich, kaum etwas im Tierreich ließe sich mit dem Geruchspotenzial der menschlichen Achselhöhle vergleichen, ausgenommen der Beutel des Moschustiers und die Analdrüsen der Zibetkatze.
    Hunde können die Fußspur eines Menschen noch nach mehreren Tagen verfolgen. Aber was kaum jemand weiß: Menschen können mit verbundenen Augen eine Duftspur aus Schokolade auf einer Wiese verfolgen, und wenn sie regelmäßig üben, können sie ihre Geschwindigkeit dabei sogar verdoppeln. Das hat ein Experiment an der University of California bewiesen.

    Übrigens: Manche Hundenasen wechseln im Winter die Farbe, sie werden heller bis rosarot. Das ist keine Krankheit, sondern eine harmlose »Wechselnase« oder »Snow Nose«. Die Farbänderung liegt an der Pigmentierung der Nase, die bei stärkerer Sonneneinstrahlung dunkler ist.

21 Die Welt durch Hundeaugen betrachten
    »Wo ist die Leine?«, frage ich meinen Hund. Der gesuchte Gegenstand liegt direkt vor seinen Pfoten, aber er sieht sich nur ratlos um. »Leine?«, scheint er zu denken. »Also, hier ist keine!«
    Wenn ich ihm aber befehle, sich hinzusetzen, und dann in einer Entfernung von ein paar Metern mehrere Gegenstände platziere, unter anderem auch die Leine, versteht er diesen Befehl sofort und bringt mir die Leine. Dinge, die direkt vor seiner Nase liegen, scheint er manchmal einfach nicht zu sehen. Benötigt er vielleicht eine Brille? Oder sind alle Hunde weitsichtig? Was sehen Hunde überhaupt? Und was sehen sie nicht?

Alles blau
    Blaue Stunde, so nennt man poetisch die Zeit zwischen Sonnenuntergang und Dunkelheit, in der die ganze Welt einen Blauschimmer zu haben scheint und Farben wie Rot, Orange und Gelb sich in Grautöne verwandeln.
    Man muss sich die Welt eines Hundes optisch ein bisschen so vorstellen wie eine immerwährende Blaue Stunde. Seine Augen besitzen nämlich keine Rezeptoren für die Farbe Rot, und auch Gelb nehmen Hunde nicht so intensiv wahr wie wir. Blau, Grün und Violett sind die vorherrschenden Farben in ihrer Welt. Alle anderen Farbtöne sind Schattierungen davon.
Alles hell
    Weniger bunt, aber dafür heller – so sieht die Welt durch Hundeaugen betrachtet aus. Der Augenhintergrund von Hunden ist nämlich quasi verspiegelt. Eintreffendes Licht trifft deshalb zweimal auf die Seh-Rezeptoren und wird verdoppelt.
    Dieser »Spiegel« sorgt übrigens nicht nur dafür, dass Hunde in der Dämmerung besser sehen können als wir. Er ist auch der Grund für die glühenden Werwolfaugen, die Hunde auf Fotos oft haben.
Alles in Bewegung
    Fast alles, was Hunde von Natur aus gern fressen, hat Beine und rennt weg. So lässt sich eine weitere Eigenart ihrer Hundesicht erklären: Ihr Gehirn blendet bewegungslose Gegenstände oft aus. Wenn sich ein Lebewesen aber auch nur ein bisschen bewegt, erkennen sie es sofort. Dazu kommt, dass Hundeaugen nicht so frontal im Gesicht platziert sind wie Menschenaugen. Im Vergleich zu uns haben Hunde einen Panoramablick.
Alles eine Frage der Nasenlänge
    Die Leine, die ich meinem Hund vor die Nase lege, bewegt sich nicht. Und es gibt noch ein weiteren Aspekt, warum er sie nicht sieht: Er hat als Australian Shepherd im Vergleich zu anderen Rassen eine lange Nase. Die erschwert ihm zwar nicht die Sicht, aber sie ist ein Indiz dafür, dass er vermutlich weitsichtig ist.
    Grundsätzlich ist die Sehschärfe von Hunden schlechter als die von Menschen, die keine Brille benötigen. Aber hier gibt es eine Besonderheit. Die Sehschärfe hängt tatsächlich von der Nasenlänge ab, denn die sagt etwas über den Aufbau des Hundegehirns aus. Hunde mit kurzer Nase, Möpse zum Beispiel, sehen alles direkt vor ihrem Gesicht besonders scharf. Hunde mit längerer Nase haben dafür eine bessere Fernsicht. Deswegen haben Möpse es schwerer, wenn sie Bälle apportieren: Sie sehen nicht so gut, wo der Ball gelandet ist. Langnasige Hunde können der Flugbahn des Balles mit den Augen folgen.
Alles digital
    Seit der Fernsehempfang digitalisiert wurde, können Hunde auch fernsehen. Vor der Digitalisierung war das Fernsehbild für sie uninteressant, da Hundeaugen mehr Bilder pro Sekunde wahrnehmen als Menschen. Einem Menschenauge erscheint ein flimmerndes Signal schon bei rund 50 Lichteffekten pro Sekunde wie ein kontinuierliches Leuchten.

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