Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.
werden solche Tiere von professionellen Tiertrainern ausgebildet und vermittelt. Man kann seinen Hund aber auch zu einem Kurs im »Filmdoging« anmelden, wo er Tricks und Kunststücke im gleißenden Scheinwerferlicht einübt, und ihn dann bei einer Tierfilmagentur in die Kartei eintragen lassen. Die Erfolgsaussichten, damit so berühmt zu werden wie einst Lassie, sind zwar gering, aber wenn’s Spaß macht – warum nicht?
Natürlich gibt es auch Jobs für Hunde mit gering ausgeprägtem Arbeitswillen.
Flirthund: Studien haben bewiesen, dass man mit einem Hund an der Leine bessere Flirtchancen hat. Wer also selbst keine Lust aufs Gassigehen, aber einen ausgesprochen niedlichen Hund hat, kann diese Theorie im Bekanntenkreis verbreiten, und schon hat der Hund ausreichend Bewegung an frischer Luft. Bei guter Erfolgsquote kann man daraus vielleicht sogar Kapital schlagen und eine Dogsharing-Agentur gründen.
Haarendes Sofakissen: Sehr faule und arbeitsscheue Hunde können immer noch als Haarspender dienen. Angeblich hilft Hundehaar bei der Vertreibung von Mardern, Maulwürfen und Wildschweinen. Solche Hunde kann man auf dem Sofa liegend bürsten, mit ihrem Fell kann man Auto- und Gartenbesitzer glücklich machen.
52 Einem Hund Tricks beibringen
Ein Hund muss gut erzogen sein, sonst eckt er in der menschlichen Gesellschaft an. Die Befehle Sitz, Platz, Komm und Bleib gehören zur Grundausbildung jedes zivilisierten Hundes. Wer sie nicht beherrscht, kann nicht ohne Leine Gassi gehen.
Jeder durchschnittlich begabte Hund kann diese Kommandos innerhalb kürzester Zeit intellektuell durchdringen. Bis er sie allerdings zuverlässig befolgt, müssen Hundehalter eine lange Durststrecke überstehen. Wenn nämlich als Alternative ein gefüllter Napf, ein Kampf mit einem Artgenossen oder ein Liebesabenteuer locken, können Hunde in Sekundenschnelle mehrere Jahre des Trainings komplett vergessen.
Viel leichter ist es, dem Hund ein paar Tricks beizubringen, und diese erweisen sich als optimale Ergänzung zur echten Erziehung. Denn obwohl es überaus schwierig ist, einen Hund mit dem Ruf »Komm!« zuverlässig zur Umkehr zu veranlassen, darf man für ein solches Kunststück niemals Applaus erwarten. Tadel, wenn das mal nicht klappt, ist hingegen sicher.
Wenn man aber »Peng!« ruft und der Hund daraufhin umfällt, ist Anerkennung garantiert. Ein solcher Trick, der bei näherem Hinsehen eher albern ist, katapultiert seltsamerweise nicht nur das Image des Hundes, sondern auch das seines Besitzers unverzüglich von null auf hundert.
Jeder Hund kann daher mit solchen Tricks sich und seinen Besitzern den Alltag erheblich erleichtern.
Hier eine Auswahl der simpelsten und zugleich wirkungsvollsten Tricks:
High Five
Man geht vor dem Hund in die Hocke, hebt die Hand, ruft »High Five!«. Der Hund klatscht die Hand mit der Pfote ab.
Schwierigkeitsgrad:
Für Hunde, die Pfötchen geben können: 0
Eignung:
Passt immer. Vor jüngerem Publikum viel wirkungsvoller als Pfötchen geben.
Contra:
Manche Kritiker sind der Meinung, ein mitteleuropäischer Hund solle keine amerikanischen Begrüßungsgesten einüben, sondern lieber einen ordentlichen mitteleuropäischen Händedruck erlernen.
Pro:
Befürworter sagen: Amerikanisierung? So what! Bleib cool! Hauptsache Fun! Ein Händedruck ist mit Pfoten und Krallen außerdem unmöglich, schon der Versuch könnte Kratzspuren hinterlassen.
Und so wird geübt:
Ein Hund, der Pfötchen geben kann, tut das in der Regel schon, wenn man ein Leckerli in der einen Hand hat und ihm die andere Hand hinstreckt. Statt nun diese Hand wie bisher waagrecht zu halten, streckt man sie ihm beim nächsten Mal senkrecht entgegen. Man äußert zu diesem Zeitpunkt noch keinen Befehl. Wenn der Hund die Hand mit der Pfote berührt, erhält er eine Belohnung. Bei den nächsten Versuchen hebt man die Hand jedes Mal ein Stück höher. Wenn der Hund diese Übung beherrscht, führt man dafür die Bezeichnung »High Five« ein: Man hebt die Hand, wartet, bis der Hund einschlägt, sagt »High Five« und gibt ihm dann die Belohnung. Nach kurzer Zeit erkennen durchschnittlich begabte Hunde diese Worte, und man kann mit diesem Befehl von diesem Zeitpunkt an den Pfoten-Touch auslösen.
Schäm dich
Auf die Aufforderung »Schäm dich« legt sich der Hund auf den Boden und reibt sich mit der Pfote reuig eine imaginäre Träne aus dem Augenwinkel.
Schwierigkeitsgrad:
1 , für nervöse Hunde eventuell nicht
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