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Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Titel: Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Andeck
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gebissen. Vor Gericht musste sie sich in letzter Instanz einen hohen Mitverschuldensanteil anrechnen lassen und konnte von der Halterin des fremden Tieres nur anteiligen Schadensersatz und Schmerzensgeld verlangen.Wer in eine Beißerei eingreift, muss sich dieser Gefahr bewusst sein, so befand das Gericht.
    (Oberlandesgericht Hamm, 17.10.2011, AZ I–6 U 72/11)
Angreifende Kinder
    Wer einen angeleinten, fremden Hund ohne die Zustimmung des Halters unaufgefordert streichelt, muss damit rechnen, gebissen zu werden. In diesem Fall haftet der Hundehalter nicht oder wenigstens nicht allein. Auch ein zehnjähriges Kind sollte wissen, dass man fremde Hunde niemals ohne Rücksprache mit dem Besitzer streicheln darf, da die Hunde das als Angriff werten können.
    (Oberlandesgericht Celle, 8.11.2001, AZ 22 Ss 9/02)
Angreifende Tierärzte
    Hunde mögen tierärztliche Behandlungen nicht. Und wenn Hunde etwas nicht mögen und jemand das nicht berücksichtigt, kann ein Hund dies als Angriff werten und beißen. In diesem Fall geht trotzdem eine typische Tiergefahr vom Hund aus. Herrchen und Frauchen haften, weil sie den Tierarzt ja ausdrücklich um den Eingriff gebeten haben. Da ein Tierarzt aber aufgrund seines Berufes die Risiken im Umgang mit Hunden kennt, wird hier ein strenger Maßstab an sein eigenes Verhalten angelegt. Er muss Gefahren nach Möglichkeit vorher erkennen und vermeiden.
    (Oberlandesgericht Celle, 11.6.2012, AZ 20 U 38/11)
Friedliche Katzen
    Wenn ein Hund einen Kater angreift und ihn tötet, ohne vorher von dem Kater bedroht worden zu sein, kann der Hund als »gefährlicher Hund« im Sinne des Landeshundegesetzes Rheinland-Pfalz eingestuft werden, was unter anderem Leinenzwang und Maulkorbpflicht nach sich zieht.
    (Verwaltungsgericht Mainz, 7.10.2008, AZ 1 L 737/08.MZ)
Dackelbesitzerin haftet nicht
    Hundehalter müssen bei einem Unfall nicht für den ganzen Schaden aufkommen, wenn ein Geschädigter sich leichtsinnig verhalten hat. In dem konkreten Fall war ein Jogger über einen Dackel gestolpert und hatte sich dabei die Hand gebrochen. Nach Ansicht der Richter hätte der Sportler vorhersehen können, dass der nicht angeleinte Hund seinen Weg kreuzen würde, und wenigstens sein Tempo drosseln müssen.
    (Oberlandesgericht Koblenz, 3.7.2003, AZ 5 U 27/03)

Dackelbesitzerin haftet
    Eine andere Dackelbesitzerin musste allerdings für ihren Hund haften, obwohl sie ihn angebunden hatte und er nur durch sein Gebell eine Frau erschreckt und dadurch deren Sturz verursacht hatte. In diesem Fall hatte Frauchen ihren Dackelmischling vor einem Gemüseladen an einen Zaun gebunden. Als eine fremde Frau vorüberging, bellte der Hund. Die Frau wich einen Schritt zurück, stürzte und brach sich einen Lendenwirbel und das linke Handgelenk. Die Halterin haftete für das typische Tierverhalten ihres Hundes und musste die Behandlungskosten übernehmen.
    (Landgericht Coburg, 22.7.2011, AZ 13 O 150/11)
Wer nicht mitdenkt, trägt Mitschuld
    Wenn jemand einfach ein Haus durch eine unversperrte Haustür betritt, muss er sich nicht wundern, wenn er vom Hund des Hauses gebissen wird. In diesem Fall hat der Geschädigte keinen Anspruch auf Schmerzensgeld vom Hundehalter.
    (Oberlandesgericht München, 5.10.2000, AZ 14 U 1010/99)
Verbotene Liebe
    Mehrere Gerichte haben inzwischen geurteilt, dass der Besitzer eines Rüden dafür haftbar gemacht werden kann, wenn sein Hund unerwünscht eine läufige Hündin deckt. Der Besitzer einer läufigen Hündin muss allerdings dafür sorgen, dass diese nicht unbeaufsichtigt und unangeleint herumläuft, sonst trifft ihn eine Mitschuld.
Kreative Hunde
    Und zum Schluss noch ein kurioses Urteil des Landgerichts Hannover, das beweist, wie wichtig eine Haftpflichtversicherung für Hundehalter ist: Wenn ein Hundebesitzer für kurze Zeit seine Wohnung verlässt und seinen Hund im Badezimmer einsperrt und wenn der Hund in dieser Zeit Toilettenpapier ins Klo stopft und so oft die Spülung betätigt, bis die Wohnung überschwemmt ist, dann kann sein Herrchen keinen Schadenersatz von der Hausratversicherung verlangen.
    (Landgericht Hannover, 23.3.2000, AZ 19 S 1986/99)

49 Hund und Wettbewerb
    Konkurrenzdenken ist Hunden nicht fremd. Sie beobachten genau, ob ein Artgenosse mehr Futter bekommt, höher pinkeln kann oder beim anderen Geschlecht besser ankommt. Hunde versuchen außerdem stets, ihren Rang in der Hundehierarchie zu verbessern. Wettbewerbe, wie Menschen sie lieben, kennen Hunde aber von sich aus nicht. Wenn

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