Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.
kurzbeinigen Corgis gelten als intelligente, robuste, gesunde und genügsame Hunde. Sie können allerdings stur sein und neigen zu eigenen Entscheidungen.
Übrigens: Kein anderes europäisches Königshaus ist traditionell so auf den Hund gekommen wie das britische. Prinz Charles und Camilla besitzen einen Jack Russel Terrier. Prinzessin Anne ist vorbestraft, seit ihre Pitbull-Hündin Dottie Kinder angegriffen hat. Und William und Kate besitzen einen Cockerspaniel namens Lupo. Immer wieder sorgen Beißereien zwischen den britischen Palasthunden für Schlagzeilen.
54 Unnützes Hundewissen zum Thema Hund und Gesellschaft
In Shanghai dürfen die Einwohner nur noch einen Hund pro Haushalt besitzen. Wer allerdings schon vor Inkrafttreten des Gesetzes mehr als einen Hund besaß, muss keinen abgeben.
Es gibt nicht nur Mutter-Kind-Kuren, sondern auch Frauchen-Hund-Kuren. Und natürlich gibt es auch Vater-Kind- sowie Herrchen-Hund-Kuren.
Mitt Romney, Gegenkandidat von Barack Obama im Kampf ums Amt des US-Präsidenten, hatte seinen Hund einst bei einer Urlaubsfahrt in einer Transportbox aufs Dach des Familienautos geschnallt, weil im Fahrzeug kein Platz mehr für das Tier war. Der Irish Setter namens Seamus überlebte die Fahrt, Mitt Romney überstand diese Geschichte im Wahlkampf aber nicht spurlos.
Der teuerste Hund der Welt war die Tibetdogge Hong Dong; der Besitzer bezahlte für den Zuchtrüden der seltenen Rasse umgerechnet rund 1,1 Millionen Euro.
Zeitungsberichten zufolge feiert man weltweit am 10. Oktober den internationalen Tag des Hundes. Wer diesen Tag ausgerufen haben soll, ist allerdings unklar, in anderen Ländern kennt man ihn nicht. Einige Nationen begehen am letzten Sonntag im April den »International Day of the Dog«. Davon wissen wiederum wir hier nichts. Der Verband für das deutsche Hundewesen (VDH) feiert jedes Jahr am 1. Sonntag im Juni den »Tag des Hundes«.
IV.
HUND UND KULTUR
»Alles Wissen, die Gesamtheit aller Fragen und alle Antworten, sind in den Hunden enthalten.«
FRANZ KAFKA
55 Mit einem Hund unterm Schreibtisch schreiben
Carl Zuckmayer. Nele Neuhaus. Monika Maron. Viele Schriftsteller schreiben besonders gern, wenn ein Hund unter ihrem Schreibtisch liegt. So wie einst Schiller besser reimen konnte, wenn ihm der Duft faulender Äpfel in die Nase stieg, können andere besser arbeiten, wenn Hundemief in der Luft liegt.
Anders als faulende Äpfel, verströmen schlafende Hunde aber nicht die berauschende Substanz Ethylen. Die Gründe für ihre inspirierende Wirkung sind nicht chemischer, sondern psychischer Natur.
Musen auf vier Pfoten
Ein Hund unterm Schreibtisch wärmt die Füße und das Herz. Er vermittelt das Gefühl von Gesellschaft, ohne gesellschaftliche Konventionen einzufordern. Man ist in seiner Gegenwart nie ganz allein, aber doch allein genug, um konzentriert zu arbeiten.
Ein Hund unterm Schreibtisch sorgt außerdem für gesunde Arbeitspausen. Irgendwann langweilt er sich dort, äußert tierische Bedürfnisse und zwingt Kopfarbeiter zur Bewegung an frischer Luft. Wenn dies auch manchmal als Störung des Arbeitsprozesses empfunden werden kann, erhalten solche Pausen doch langfristig die Bandscheiben und die Schaffenskraft.
Ganz wichtig ist für Schriftsteller auch die bedingungslose Anbetung ihres Hundes in Momenten, in denen das Publikum ihnen diese Form der Anbetung versagt, also eigentlich immer.
Der Hund als Störung
Es gibt aber auch schreibende Hundehalter, die die Anwesenheit ihres Hundes im Arbeitszimmer als Störung empfinden. Thomas Mann beispielsweise gehörte zu dieser Spezies. Über seinen Hund Bauschan schrieb er in der Erzählung Herr und Hund : »Sobald er schlief, begann er zu träumen, wobei er mit allen vier ausgestreckten Füßen Laufbewegungen vollführte und ein zugleich hohes und dumpfes, gleichsam bauchrednerisches und wie aus einer anderen Welt kommendes Gebell vernehmen ließ.«
Bauschans Schlaflaute weckten das schlechte Gewissen des Schriftstellers. »Dieses Traumleben war zu offensichtlich nur ein künstlicher Ersatz für wirkliches Rennen und Jagen«, notierte er. Gegen lange Spaziergänge mit dem Hund sprachen in Manns Leben allerdings oft »höhere Interessen«, und so musste Bauschan beim Schreiben vor Herrchens Tür träumen.
Die Hundesicht auf schreibende Menschen
Ob unterm Tisch oder vor der Tür – Hunde sind für viele Schriftstellerinnen und Schriftsteller die idealen Haustiere. Aber gilt dies auch umgekehrt? Sind
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