Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.
Lieblingshund von Prinzessin Alexandrina Victoria, der Herzogin von Kent. Als diese ein Jahr später zur Queen Victoria von England gekrönt wurde, avancierte Landseer zum beliebtesten Hundemaler der Aristokratie. Später schlug ihn die Königin gar zum Ritter. Weil Landseer bevorzugt große, schwarz-weiße Neufundländer malte, wurde die Rasse später nach ihm benannt.
Stars auf der Leinwand
Zu den weltberühmten Hundegemälden gehören die Bilder von Franz Marc und die Zeichnungen Pablo Picassos von seinem Dackel Lump. Das populärste Hundebild der Welt ist aber vermutlich das von Nipper, einem Terrier-Mischling, der vor dem Trichter eines Grammofons sitzt und den Kopf schräg neigt, weil er darin die Stimme seines Herrn hört. Gemalt hat dieses Bild Francis Barraud, ein britischer Maler, der heute längst vergessen wäre, hätte er dieses Bild nicht für hundert Pfund an die Gramophone Company verkauft, die das Bild des treuen Hundes ab 1900 als Firmenlogo verwendete.
Hunde im Fokus der Kamera
Noch immer sind Hunde beliebte Motive moderner Künstler. Zurzeit werden ihre ausdrucksstarken Gesichter gerade von Fotokünstlern entdeckt. Mit seinem Bildband Underwater Dogs, auf Deutsch Hunde unter Wasser, schaffte der Tierfotograf Seth Casteel den Durchbruch. Zuvor konnte er sich mit seiner Arbeit gerade so über Wasser halten, jetzt schwimmt er ganz oben auf der Erfolgswelle. Seine Bilder tauchender Hunde sind urig, witzig, wild und animalisch zugleich; sein Buch stürmte weltweit die Bestsellerlisten. Ähnlich erfolgreich wird vielleicht Martin Usborne mit seinem Bildband The Silence of Dogs in Cars. Diese Fotos von Hunden, die voller Sehnsucht in Autos auf ihre Besitzer warten, sind sorgfältig inszenierte Kunstwerke, weniger Porträts als vielmehr Trennungsstudien: ganz große Fotokunst.
60 Einem Hund ein Denkmal setzen
Ein Denkmal ist eine Skulptur, mit der ein Künstler den Betrachter seines Werkes durch einen optischen Reiz dazu auffordert, mal zu denken, und zwar an das, was das Denkmal zeigt.
Hunde zeigen wenig Interesse an Denkmälern. Die Angewohnheit einiger Rüden, an solchen Skulpturen ihr Bein zu heben, kann nach Ansicht von Experten zwar als Versuch verstanden werden, das Denkmal in ein Riechmal umzugestalten, dem liegt aber kein schöpferisch-künstlerischer Anspruch im engeren Sinne zugrunde. Auch die These, Hunde wollten mit Haufen an exponierten Stellen bewusst ein Zeichen setzen, also quasi ein »Trittmalrein« kreieren, gilt inzwischen als widerlegt.
Wer trotz der Gleichgültigkeit seines Hundes nicht darauf verzichten möchte, ihm ein Denkmal zu setzen, kann sich von bedeutenden Hundeskulpturen inspirieren lassen.
Tokio – Hachiko
Der berühmteste Denkmalhund der Welt ist der Akita-Rüde Hachikō. Drei Denkmäler in Japan erinnern an ihn, und mit einem Hollywood-Film wurde ihm ein weiteres gesetzt. Die Geschichte des treuen Hundes, der zehn Jahre lang vergeblich auf sein längst verstorbenes Herrchen wartete, bewegte nämlich erst Japan und später die ganze Welt.
Im Jahr 1924 holte der Junghund Hachikō täglich sein Herrchen Hidesaburō Ueno vom Bahnhof ab, wo der Professor jeden Abend nach getaner Arbeit mit dem Zug ankam. Aber eines Tages wartete Hachikō vergeblich.Der Agrarwissenschaftler war während einer Vorlesung an einer Hirnblutung gestorben. Der Hund wartete weiter, solange er lebte. Nach dem Tod seines Besitzers sollte er bei Verwandten leben, doch von dort riss er aus und traf fortan zehn Jahre lang pünktlich zur Einfahrtszeit des Zuges am Bahnhof ein, um seinen Herrn wiederzusehen. Das erste Denkmal für ihn wurde sogar noch in seinem Beisein enthüllt. Die Bronzestatue steht da, wo er stets wartete, an der Westseite des Shibuya-Bahnhofs, und zeigt den Hund in Lebensgröße. Die Skulptur wird von Passanten so oft gestreichelt, dass sie an einigen Stellen goldgelb glänzt. Eine ähnliche Statue steht in Ōdate, Hachikōs Geburtsort, und neben dem Grab seines Besitzers erinnert eine Stele an den treuen Hund. Ausgestopft kann man Hachikō im Nationalmuseum der Naturwissenschaften im Tokioter Bezirk Ueno betrachten.
Edinburgh – Greyfriars Bobby
Auch eines der Wahrzeichen der schottischen Stadt Edinburgh ist einem treuen Hund gewidmet, und zwar einem Skye Terrier namens Bobby. Dieser kleine, haarige Wuschelhund begleitete Mitte des 19. Jahrhunderts den Polizisten John Gray auf dessen Patrouillengängen durch die Stadt. Als Gray 1858 an Tuberkulose starb, folgte Bobby
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