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Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Titel: Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Andeck
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Menschen nicht zumuten wollen, ist alt. Schon Aristoteles forderte im 4.   Jahrhundert vor Christus Ärzte zu Tierversuchen auf, um mehr über die Funktionsweise des menschlichen Körpers zu erfahren.

    Hippokrates soll zwar für seine medizinische Forschung nie Tiere verwendet haben, aber der zweite große Arzt der Antike, Galen, experimentierte schon im 2.   Jahrhundert vor Christus öffentlich an lebenden Affen, Schweinen und Hunden und übertrug die Ergebnisse auf den Menschen. Dass er sich dabei oft irrte, entdeckten Ärzte erst im 16.   Jahrhundert, als sie zunehmend menschliche Leichen sezierten. Versuche am lebenden Objekt wurden dennoch weiterhin an Tieren vorgenommen, bevorzugt an Hunden.
Hunde als Maschinen
    Eine ethische Grundlage hierfür bot die Maschinentheorie von René Descartes. Der französische Philosoph betrachtete Tierkörper als Maschinen, die nicht in der Lage waren, Schmerz zu empfinden. Auch Nicolas Malebranche, ein weiterer französischer Denker, vertrat diese Ansicht: »Also haben die Tiere weder Intelligenz noch Seele, wie man es gewöhnlicherweise versteht. Sie fressen ohne Vergnügen, sie schreien ohne Schmerz, sie wachsen, ohne es zu wissen: sie ersehnen nichts, sie fürchten nichts, sie wissen nichts.«
    An lebenden Hunden wurden in der Geschichte der Medizin Forschungserkenntnisse über den Blutkreislauf im Körper, das vegetative Nervensystem und die Funktionsweise der Verdauungsdrüsenund des Gehirns gewonnen. Für die Tiere bedeuteten diese Experimente stets unvorstellbare Qualen, an eine Betäubung dachte niemand.
    Den Hunden kamen die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse in dieser Zeit nur ein einziges Mal zugute, als Louis Pasteur die Tollwut erforschte und sie mit einer Impfung besiegen konnte. In den meisten anderen Fällen nützten die Forschungsergebnisse weder Hund noch Mensch.
Tierversuchshunde heute
    Heute wissen wir, dass Hunde genau wie wir Schmerzen und Leiden empfinden. Wer Tierversuche plant, muss daher bei allen Wirbeltieren gewisse Mindeststandards einhalten. Ein artgerechtes Leben gehört aber nicht dazu.
    Nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz wurden in Deutschland im Jahr 2011 an 2474 Hunden Experimente vorgenommen. 202 Hunde wachten nach den Experimenten aus der Betäubung nicht wieder auf. An vielen dieser Tiere werden medizinische Substanzen getestet, auch Präparate für Hunde.
    Die meisten Laborhunde sind Beagles, da sie als freundliche, unkomplizierte und verträgliche Hunde bekannt sind. Manche Forschungslabore arbeiten mit Tierheimen zusammen, die die Hunde nach den Versuchen an private Besitzer vermitteln. Die meisten dieser Tiere kennen allerdings nur die Umgebung im Labor und müssen das Hundsein in ihrem neuen Zuhause von Grund auf lernen. Erfahrungen zeigen aber, dass Hunde das in jedem Alter schaffen können.

77 Mit Hunden den Südpol erobern
    Nicht nur als Labortiere haben Hunde die Geschichte der Wissenschaft beeinflusst, sondern auch als »Entdecker«.
    Im norwegischen Uranienborg steht ein Denkmal. Es stellt einen Mann mit Hakennase und Siegerblick dar, und neben ihm steht ein Hund, der eine ähnliche Tatkraft ausstrahlt. Das sind der norwegische Polarforscher Roald Amundsen, der erste Mensch, der den Südpol erreichte, und angeblich Etah, eine weiße Samojedenhündin, die Amundsens Schlitten zum Südpol gezogen haben soll.
Dichtung und Wahrheit
    Es ist gut möglich, dass Roald Amundsen tatsächlich der Entdecker des Südpols war. Sicher ist das aber nicht. Nach damaligem Stand der Technik konnte man die Lage des Pols nämlich nur ungefähr bestimmen, und Amundsen irrte sich in seinen Messungen um rund 200 Meter. Und immerhin war Amundsen nicht allein am Pol; er hatte vier Männer bei sich. Es wäre also denkbar, dass nicht Amundsen, sondern einer seiner Begleiter, ohne es zu wissen, als Erster den Pol mit Füßen trat.
    Ganz bestimmt war es aber keine schneeweiße Samojedenhündin namens Etah, die als erster Hund eine Pfote auf den Pol setzte. Amundsens Schlittenhunde waren nämlich Grönländer und keine Samojeden, und die ersten Hunde am Pol hießen nach Angaben von Amundsen Mylius und Ring, waren männlich, wenig elegant im Körperbau und erinnerten an »Würste auf vier Streichholzbeinen«.
    Etah also gab es wahrscheinlich gar nicht, und wenn, dann war sie am Südpol auf jeden Fall nicht dabei.
Ist das wichtig?
    Ist es wirklich bedeutsam, wer den allerersten Fuß oder die allererste

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