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Hundsvieh - Kriminalroman

Hundsvieh - Kriminalroman

Titel: Hundsvieh - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Und nach einigen Faustschlägen gegen die Tür sind wir endlich frei. Ich braue uns eine Kanne Tee, während Frau Caduff und Barbla die neusten Entwicklungen beraten.
    »Was waren das für Papiere, die Belasch und seine Begleiterin im Haus gesucht haben?«, will ich wissen.
    »Die Urkunde über das Stück Land beim Tunnel, nehme ich an. Außerdem fehlen Kontoauszüge, nun weiß Belasch wirklich Bescheid über meine Situation!« Frau Caduff seufzt laut.
    »Was machen wir jetzt, Tante? Gehen wir zur Polizei?« Wütend stapft Barbla hin und her.
    »Du kannst da nicht hingehen« Vorsichtig nehme ich das Sieb mit dem Teekraut aus der Kanne. »Du wirst gesucht. Wegen dieser Bombe. Schon vergessen?«
    Eine Weile ist es still in der Küche.
    »Wissen Sie, Mettler, was Dschipi Ihnen schon die ganze Zeit über sagen wollte? Was er mir aufgetragen hat, nachdem er aus seinem brennenden Haus gerettet wurde? Ich soll Ihnen sagen, dass es um die Kühe …«
    »Warum habe ich das nicht gemerkt? Es ist immer um die Kühe gegangen«, flüstert Barbla, »Anna hat die ganze Zeit davon gesprochen, nur haben wir ihr nicht richtig zugehört.«
    Frau Caduff hängt die Jacke mit der Aufschrift ›Sanität‹ an die Garderobe und setzt sich in die Wirtsstube »Kommen Sie, Herr Mettler, lassen Sie mich erzählen.«
    »Tee?« Ich stelle drei dampfende Tassen auf den Schiefertisch, dazu Honig und Löffel.
    »Wozu soll der Honig gut sein bei schwarzem Tee?«
    »Zucker«, erkläre ich Barbla, »gibt dem Tee einen harten Geschmack, Honig dagegen macht ihn rund und geschmeidig. Versuch’s mal!«
    »Ja, Herr Oberlehrer!« Sie streckt mir die Zunge heraus, sodass es Frau Caduff nicht sieht, doch es wirkt keinesfalls unfreundlich.
    »Also, ich wurde heute Abend um etwa 18 Uhr alarmiert, es hieß, es brenne im Dorf. Natürlich bin ich sofort los, wir haben in der Garage den Samariterposten eingerichtet und auf Verletzte gewartet. Heiß!«
    »Meinst du das Feuer, Tante?«
    »Der Tee, Kleine.« Frau Caduff stellt die Tasse auf den Tisch und zwinkert mir zu. »Nach kurzer Zeit haben die Feuerwehrleute Keller gebracht. Er hustete, sagte etwas von eingeschlafen, von einer Kerze, er war etwas wirr. Das Feuer und alles war wohl zu viel für ihn.«
    »Sie haben eine Nachricht erwähnt, die er für mich hatte.«
    »Genau. Keller flüsterte, sodass nur ich es hören konnte, ich solle ihnen sagen, Anna hätte alles gewusst wegen den Kühen und so, die Geschichte habe nur in zweiter Linie mit dem Moor zu tun. Und weil Anna das gewusst hätte, habe sie sterben müssen. Jede Nacht kommen die Kühe durch das Loch, hat er gesagt …«
    »Und weiter, Tante, was noch?«
    Frau Caduff schüttelt müde den Kopf. »Das war alles, dann haben sie ihn mit der Ambulanz abgeholt und nach Schiers gebracht.«
    »Wozu wollte er das alles mir erzählen?« Ich nehme einen Schluck Tee. »Einem Fremden, den eure Geschichten doch gar nichts angehen!«
    »Du bist kein Fremder, Mettler, du gehörst zu uns!« Barbla berührt mich am Arm.
    Wütend stehe ich auf und stoße den Stuhl um. »Ich gehöre nirgendwohin, ist das klar? Das hier sollte für mich ein Kuraufenthalt sein, kein Überlebenstraining! Holt die Presse her oder engagiert einen Privatdetektiv, ich jedenfalls bin draußen!«

    Eine halbe Stunde lang irre ich durch die kühle Nacht. Der immer wieder auftretende Brandgeruch erinnert mich schmerzhaft an die Vorfälle hier in Innerpers. Warum nur habe ich mich auf die verschiedenen Geschichten eingelassen? Warum habe ich nicht einfach nur meine Therapie gemacht? Heißes Schwefelwasser für meine Beine und sonst nichts! Keine Anna, keine Barbla, kein Belasch und kein Dschipi. Und auf Christine und die Politiker aus Chur und Stuttgart kann ich sehr gut verzichten!
    Später dann überquere ich den Dorfplatz, auf dem immer noch ausgerollte Schläuche liegen, und betrete die Krone. An den Tischen sitzen dicht gedrängt die Feuerwehrleute, in einer Ecke hockt Arpagaus.
    »Ist hier noch frei?«
    Mit einer müden Bewegung lädt er mich zum Sitzen ein. Er sieht übel aus: die Kleider angesengt, Rußflecken im Gesicht und auf den Händen. »Nehmen Sie sich ein Glas, Mettler!« Er zeigt auf seine Weinflasche.
    »Wissen Sie«, flüstert er beim Einschenken, »es ist gut, dass er gerettet wurde, es war Brandstiftung, doch ich wollte es nicht! Ganz bestimmt nicht. Glauben Sie mir?«
    Ich nicke ihm aufmunternd zu und hebe mein Glas.
    Anfangs ist Arpagaus in sich gekehrt und einsilbig. Als ich

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